Düsseldorf. Das Landeszentrum Gesundheit NRW hat im Jahr 2022 eine repräsentative Befragung mit 2.000 Bürgerinnen und Bürgern in Nordrhein-Westfalen durchgeführt und die Ergebnisse nun veröffentlicht. Der NRW-Gesundheitssurvey zum Thema Hitze und Gesundheit beleuchtet gesundheitliche Belastungen durch Hitze, Schutzfaktoren, Verhalten bei Hitze,
Wissen und Einstellungen zu Folgen des Klimawandels sowie Anpassungsmaßnahmen
in Abhängigkeit vom Sozialstatus und der Wohnsituation.
Subjektive Belastungen durch Hitze, entlastende Faktoren, die Anpassung an Hitze und das Wissen zu gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels beleuchtet der am 6. Mai 2024 veröffentlichte NRW-Gesundheitssurvey zum Thema Klimawandel und Gesundheit. Hierzu hat das Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG.NRW) im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales im Herbst 2022 eine repräsentative Befragung mit 2.000 Bürgerinnen und Bürgern in Nordrhein-Westfalen durchgeführt.
Hitzewellen haben in den letzten Jahrzehnten in Deutschland zugenommen und eine weitere Zunahme gilt laut Umweltbundesamt als sicher. Auch der „Klimaatlas“ des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW zeigt einen ansteigenden Trend in Bezug auf Tropennächte in Innenstädten. Dass mit den steigenden Temperaturen erhebliche gesundheitliche Belastungen verbunden sind, belegen erhöhte Sterbefallzahlen während sommerlicher Hitzeperioden. Laut einer Analyse des Robert Koch-Instituts sind im Jahr 2022 in Deutschland etwa 4.500 Menschen aufgrund von Hitze gestorben, im bisherigen Rekordjahr 2018 lag die Zahl der Hitzetoten bei 8.300 (Winklmayr C, an der Heiden M, Epid Bull 2022;42:3-9). Neben Klimaschutz und strukturellen Anpassungsmaßnahmen wird deshalb auch die klimabezogene Gesundheitskompetenz der Bevölkerung immer wichtiger.
Bei der telefonischen Befragung des LZG.NRW fühlte sich die Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen besonders gut über die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit informiert. Hauptinformationsquelle ist in der Altersgruppe ab 60 Jahren das Fernsehen und bei Personen im Alter unter 60 Jahren das Internet.
54 % der Befragten fühlten sich durch Hitzewellen, bei denen die Temperaturen mehrere Tage über 30 Grad im Schatten lagen, belastet. Besonders stark von Hitzebelastung betroffen sind Beschäftigte in der Gastronomie (83 %), im Bildungsbereich (66 %) sowie in der Handwerks- und Baubranche (63 %). Eine weitere Risikogruppe sind Menschen, die in (schlecht isolierten) Dachgeschosswohnungen leben.
Am häufigsten wird über Schlafprobleme, Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten und Kreislaufprobleme im Zusammenhang mit Hitzewellen berichtet. Frauen fühlen sich tendenziell stärker belastet und passen ihr Verhalten z.B. in Bezug auf Aufenthalt im Schatten und Pausen häufiger an als Männer.
Ergebnisse NRW-Gesundheitssurvey 2022:
https://www.lzg.nrw.de/_media/
Weitere Informationen finden Sie unter
Weitere Informationen zum NRW-Gesundheitssurvey