Inmitten abgelegener Wälder und an steilen Berghängen liegt ein Ort, der heute als stiller Zeuge eines dunklen Kapitels der Geschichte dient. In den letzten Kriegsjahren des Zweiten Weltkriegs wurde hier ein Außenlager eines großen Konzentrationslagers errichtet. Die isolierte Lage wurde bewusst gewählt, um die Geheimhaltung der Arbeiten unter strengster Bewachung zu ermöglichen. Das Lager diente hauptsächlich der Zwangsarbeit im Zusammenhang mit unterirdischen Produktionsstätten.
Die Häftlinge, vorwiegend politische Gefangene, wurden unter unmenschlichen Bedingungen zu schwersten Arbeiten gezwungen. Unzureichende Ernährung und eine praktisch nicht existente medizinische Versorgung führten zu einer entsprechend hohen Sterblichkeitsrate. Heute gibt es an diesem Ort eine Gedenkstätte namens „KZ Punkt“, die bestätigt, dass es sich hier tatsächlich um ein Konzentrationslager handelte, in dem Insassen zur Arbeit gezwungen wurden.
Jüngste Erkundungen in der Umgebung des ehemaligen Lagers haben nun bislang kaum bekannte unterirdische Gänge und Tunnel zutage gefördert, die als mögliche Fluchtwege oder Geheimgänge interpretiert werden. Die Erkundung des Gebiets, das von extremen Geländeverhältnissen, tiefen Schluchten und steilen Abhängen geprägt ist, ist äußerst gefährlich. Herabfallendes Gestein, das sich von den Felswänden lösen kann, und rutschige Untergründe auf Schiefergestein stellen eine erhebliche Gefahr dar.
Ein Zugang zu einem dieser Tunnel erfolgte über einen unscheinbaren Weg, der zu verlassenen Gebäuden führt. Ein bestimmter Eingang wurde als „Tunnel in eine andere Welt“ beschrieben. Im Inneren dieser Gänge zeigten sich verschiedene Besonderheiten: Die Deckenhöhe kann über zwei Meter betragen, und es gibt Anzeichen von Abbauarbeiten, möglicherweise durch Bohren und Sprengen oder auch manuell. An den Wänden sind Ausspülungen und Ablagerungen zu sehen, die wie Kristalle funkeln, darunter auch „Katzengold“. Es wurden auch Funde wie alte Bierflaschen und eine Flasche, deren ursprüngliche Form kaum noch erkennbar ist, entdeckt.
Interessanterweise fanden sich im Inneren eines Tunnels auch Spuren von Schienen, was auf Schienenverkehr oder den Transport mit Loren hindeutet. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, wie Material oder Arbeitskräfte unter Tage bewegt wurden.
Ein besonders signifikanter Fund war ein unterirdischer Geheimgang, der ein großes Haus oder Gebäude unterirdisch mit diesem Tunnelsystem verbindet. Von diesem Haus aus gab es anscheinend einen Notausgang oder Stollen, der nach hinten führte. Diese Verbindung wird explizit als „Notfallfluchtweg“ bezeichnet, was die Theorie der Fluchttunnel stützt. Es wurde auch überlegt, ob es sich um Verbindungen für logistische Zwecke wie die Essensversorgung handeln könnte, dies jedoch aufgrund der komplizierten Wege als unwahrscheinlich eingeschätzt.
Die Erkundung der tiefer gelegenen Tunnelbereiche ist besonders herausfordernd, da es steil bergab geht, teilweise über 30 bis 40 Meter. Ein Seil wurde von anderen Personen installiert, um den Abstieg und Aufstieg zu erleichtern. Wasser steht in einigen Bereichen bis zu 30 cm hoch, und es gibt viele Abzweigungen und Gänge. Im Wasser wurden Gegenstände wie Knicklichter, Gummistiefel und Handschuhe gefunden.
Angesichts der extremen Gefahren, wie der Möglichkeit von Felsstürzen, dem Fehlen von Licht, der Orientierungslosigkeit und der Isolation, werden dringend Sicherheitsvorkehrungen betont. Dazu gehören das Tragen eines Helms, ausreichend Licht, das Informieren anderer über den Standort und die geplante Dauer sowie die absolute Notwendigkeit, niemals alleine solche Anlagen zu betreten. Ein Sicherungspartner ist unerlässlich, um im Notfall Hilfe holen zu können.
Die Entdeckung dieser verfallenen unterirdischen Gänge bietet einen weiteren Einblick in die verborgenen Strukturen des ehemaligen Konzentrationslager-Außenlagers und wirft Licht auf mögliche Wege, die in der verzweifelten Lage des Nationalsozialismus als Flucht oder zur Durchführung geheimer Arbeiten dienten. Die Erkundung solcher Orte ist eine gefährliche, aber wichtige Aufgabe, um die physischen Zeugnisse dieser dunklen Vergangenheit zu dokumentieren.