
Der Jenaer Stadtrat hat in seiner Sitzung am 29. April 2025 einstimmig beschlossen, Prof. Dr. Michael Kaschke die Ehrenbürgerwürde der Stadt Jena zu verleihen. Mit dieser höchsten Auszeichnung ehrt die Stadt einen Mann, der in den letzten Jahrzehnten maßgeblich zur positiven Entwicklung Jenas als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort beigetragen hat.
Der frühere Vorstandsvorsitzende der Carl Zeiss AG (2011–2020) war eine treibende Kraft hinter bedeutenden Entscheidungen, die Jena langfristig stärken werden – allen voran der Neubau des ZEISS-Hightech-Standorts. Diese milliardenschwere Investition sichert nicht nur Arbeitsplätze und Wachstum, sondern unterstreicht die dauerhafte Bedeutung Jenas als Gründungs- und Innovationsstandort des traditionsreichen Unternehmens.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche hob in seiner Rede hervor, dass Kaschkes Wirken weit über die Grenzen der Wirtschaft hinausreiche. Besonders würdigte er dessen Engagement für Bildung und Forschung, insbesondere im Bereich der MINT-Fächer. Kaschke habe früh erkannt, wie entscheidend naturwissenschaftliche Bildung für den Fortschritt sei, und sich konsequent für die Nachwuchsförderung eingesetzt – sowohl in Schulen als auch an Hochschulen.
Ein bedeutender Meilenstein seines Wirkens ist die Gründung der Carl Zeiss Meditec AG im Jahr 2002. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Jena zählt heute zu den erfolgreichsten börsennotierten Medizintechnikfirmen in Deutschland und ist ein Eckpfeiler der wirtschaftlichen Stärke der Stadt.
Auch kulturell und historisch hat sich Kaschke verdient gemacht. Die Stiftung Deutsches Optisches Museum, deren Ziel die Weiterentwicklung des Jenaer Optischen Museums zum zentralen Ort für optische Wissenschaft und Technologie in Deutschland ist, wurde maßgeblich auf seine Initiative hin gegründet. Der laufende Um- und Neubau des Museums soll Jena neue Impulse im Tourismus, der Bildung und in der städtischen Identität geben.
Darüber hinaus engagiert sich Kaschke auch für den Erhalt des kulturellen Erbes – etwa bei der Wiederherstellung des historischen Johannisfriedhofs mitsamt dem Grab von Carl Zeiss sowie im Kirchbauverein Jena.
„Die Verdienste von Prof. Dr. Michael Kaschke für Jena sind vielfältig und tiefgreifend. Sein Wirken hat die Entwicklung der Stadt entscheidend geprägt – in wirtschaftlicher, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht“, betonte Oberbürgermeister Nitzsche. Er dankte auch seinem Amtsvorgänger Dr. Albrecht Schröter, der die Initiative zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde ergriffen und mitgetragen hatte.
Kaschke ist auch auf Bundesebene ein anerkannter Wissenschaftsorganisator: Seit 2022 ist er Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und setzt sich in dieser Funktion für die Stärkung der deutschen Forschungslandschaft ein.
Die Festveranstaltung zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Prof. Dr. Michael Kaschke ist für den Spätherbst 2025 geplant. Sie wird ein Höhepunkt im öffentlichen Leben der Stadt sein – und eine angemessene Würdigung eines Mannes, dessen Einfluss auf Jena nachhaltig spürbar bleiben wird.