Spreepark im Wandel: Vom DDR-Kulturpark zur modernen Begegnungsstätte

Der Spreepark im Plänterwald, einst bekannt als Kulturpark Berlin, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. 1969 eröffnet, war er der einzige Vergnügungspark der DDR und zog mit seinem 45 Meter hohen Riesenrad Besucher aus dem ganzen Land an. Nach der Wende wurde der Park zwar modernisiert, verlor aber durch hohe Eintrittspreise zunehmend Besucher. Im Jahr 2001 folgte die Insolvenz, und das Gelände verfiel.
Doch nun bekommt der Spreepark eine zweite Chance. Die Stadt Berlin hat die Sanierung des Parks übernommen. Ein zentrales Symbol des Parks ist und bleibt das Riesenrad. Es wurde in über 300 Einzelteilen nach Polen gebracht, dort sandgestrahlt, überprüft und wird derzeit restauriert. Ab 2025 soll es wieder betriebsbereit sein, ausgestattet mit moderner Steuerung und einem frischen Anstrich.

Aber nicht nur das Riesenrad wird erneuert. Im Südosten des Geländes entsteht das englische Dorf, eine neue Veranstaltungsfläche für bis zu 300 Personen. Dieser barrierefreie Holzbau mit integrierter Gastronomie und Regenwasserspeicher auf dem Dach soll im Frühjahr 2025 starten. Direkt daneben wächst ein neues Amphitheater heran. Mit 17 Sitzreihen aus Beton entsteht hier eine Freiluftbühne für rund 380 Gäste. Ziel ist ein Ort für regelmäßige Veranstaltungen unter freiem Himmel.

Ein weiteres Großprojekt ist die ehemalige Werkhalle. Sie wird zu einem Veranstaltungszentrum und einem der künftigen Haupteingänge umgebaut. Schadstoffbelastete Bodenbeläge wurden bereits entfernt. Ab Sommer 2025 folgt die neue Fassade. Auch technisch wird aufgerüstet: Neue Leitungen für Wasser, Abwasser und Strom sind fast fertig. Ein moderner Wirtschaftshof mit Solaranlage soll ab April 2025 den Betrieb unterstützen.

Um eine nachhaltige Anreise zu ermöglichen, wird das Wegenetz für Fußgänger und Radfahrer ausgebaut. Zudem ist ein neuer Schiffsanleger in Planung, der als Haltepunkt für Ausflugsschiffe dienen soll.

Trotz großer Vorfreude gibt es auch Kritik. Die hohen Kosten, etwa 6,4 Millionen Euro für ein Wasserbecken unter dem Riesenrad und laufende Betriebskosten von bis zu 3,5 Millionen Euro pro Jahr, sorgen für Diskussionen.

Die Fertigstellung des Kernbereichs mit Riesenrad, Dorf und Amphitheater ist für Ende 2026 geplant. Die große Wiedereröffnung soll im Frühjahr 2027 stattfinden. Der neue Spreepark will mehr sein als nur ein Freizeitpark. Er soll ein Ort für Kultur, Natur und Begegnung werden – mitten in Berlin.



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