Boltenhagen. Das traditionsreiche Ostseebad Boltenhagen plant den Bau eines modernen Family Entertainment Centers (FEC) am Ortseingang. Auf einem sechs Hektar großen, kommunalen Gelände wollen die Betreiber des benachbarten Camp David Adventure Parks bis 2028 eine Indoor-Freizeithalle errichten, die Familien, Schulklassen und Vereinen ganzjährig Spiel‑ und Begegnungsräume bietet – unabhängig von Wind und Wetter.
„Mit dem FEC schaffen wir einen Ort, an dem die Menschen nicht nur Urlaub machen, sondern sich auch selbst einbringen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen können“, erklärte Bürgermeister Raphael Wardecki bei einer gut besuchten Bürgerversammlung am 29. April. Er betonte, dass das Projekt eng mit dem seit 2011/2013 in Kraft befindlichen Bebauungsplan 38 verzahnt sei, der neben Freizeitangeboten vor allem bezahlbaren Wohnraum für Einheimische vorsieht.
Die Idee, die Boltenhagener Gemeindeentwicklung und den Tourismus stärker zu vernetzen, kommt von Jürgen und Andrea Finkbeiner. Das Ehepaar zog vor wenigen Jahren aus dem überfüllten Berlin an die mecklenburgische Küste, um hier seinen Lebenstraum vom Freizeitpark zu realisieren. „Der Camp David Adventure Park ist längst mehr als Golf mit Schläger und Ball – jede Bahn erzählt eine Geschichte rund um das Lifestyle-Label Camp David“, so Andrea Finkbeiner.
Direkt neben dem Adventure Park betreibt Geschäftsführer Dev Göttschel das Restaurant 63, in dem Barkeeper und Küchencrew „Casual Fine Dining“ mit klassischen und außergewöhnlichen Cocktails vereinen. „Wir wollen das gleiche kulinarische Niveau auch ins neue Entertainment Center holen“, so Göttschel.
Das geplante FEC umfasst auf vier der sechs Hektar einen großzügigen Indoor-Spielplatz mit Kletterlandschaften, Trampolinen und Kreativbereichen. Hinzu kommen multifunktionale Räume für Events, Workshops und Vereinsaktivitäten. „Ob Schulklasse, Sportverein oder Familienausflug – hier wird für jeden etwas geboten“, beschreibt Projektleiterin Andrea Finkbeiner das Konzept.
Aus Sicht der Gemeinde stärkt das neue Zentrum nicht nur das touristische Profil Boltenhagens, sondern fördert auch die Ansiedlung junger Familien. „Bezahlbarer Wohnraum lebt von attraktiven Angeboten in der Nachbarschaft“, so Bürgermeister Wardecki. Er zeigte sich zuversichtlich, dass das Projekt rechtzeitig alle Genehmigungen erhält und planmäßig 2028 eröffnet werden kann.
Unter den rund 200 Gästen der Einwohnerversammlung herrschte große Neugier. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nahmen aktiv am Austausch teil und lobten die Idee, das Seebad um ein wetterunabhängiges Freizeitangebot zu erweitern. Einziger Wermutstropfen: Die Detailplanung steht noch aus, ebenso die Finanzierung einzelner Bausteine. Doch die Finkbeiners und die Gemeinde zeigen sich optimistisch, in den kommenden Monaten die letzten offenen Fragen zu klären – damit Boltenhagen bald ein weiteres Highlight an der Ostseeküste bekommt.
Ganzjähriges Freizeitangebot für Einheimische und Urlauber soll 2028 eröffnen