Neues Wohnen am Lankower See: Kubische Klarheit prägt Schwerins Vorzeigequartier

Schwerin. Direkt am Ufer des Lankower Sees hat sich auf einer zehn Hektar großen Brachfläche in den vergangenen acht Jahren ein Wohnquartier entwickelt, das in Schwerin neue Maßstäbe setzt. Unter dem Namen Neues Wohnen am Lankower See entstanden ab 2017 insgesamt 65 großzügige Einfamilienhaus-Parzellen, flankiert von mehrgeschossigen Wohnbauten und einem Seniorenheim im Eingangsbereich des Quartiers.

Bereits 2010 gewann das Konzept der Schweriner Architektengemeinschaft mkk.architekten (Micolajczyk | Kessler | Kirsten) den städtebaulichen Wettbewerb der Landeshauptstadt. Ihr Entwurf sah eine rein kubische Architektur vor, bei der Gebäude mit klar geschnittenen Volumen ohne Dachüberstände und ohne Vor- oder Rücksprünge den städtebaulichen Rahmen bilden. „Ein solch homogenes Erscheinungsbild in Verbindung mit höchster energetischer Effizienz ist in Schwerin bislang einmalig“, erklärt Architektin Karin Kirsten.

Das einheitlich verwendete Fassadenmaterial – regionaltypischer norddeutscher Klinker in Rottönen bis Schwarz – verleiht dem Quartier seine zeitlose Eleganz und Nachhaltigkeit. Durch konsequente Baulinien entlang wichtiger Straßen und Plätze wurden deutliche Raumkanten definiert, gleichzeitig gewähren flexible Gestaltungsregeln in einem ausführlichen Gestaltungshandbuch künftigen Bauherren genügend Freiraum für individuelle Akzente.

Zwischen 2001 und 2006 hatte die Stadt Schwerin zunächst die Bausubstanz des ehemaligen Internatskomplexes Lankow, das seit den 1970er-Jahren bestanden, aber in den 1990ern weitgehend leergestanden hatte, zurückgebaut. Erst mit der Übernahme der weiteren Planung und Entwicklung durch die Walter Wiese Grundstücks- und Erschließungsgesellschaft mbH konnte ab 2016 die Umsetzung des ambitionierten Projekts beginnen.

Heute ist das Quartier nahezu vollständig bebaut, und viele junge Familien haben sich hier niedergelassen. Ein zentraler Quartiersplatz mit Spielbereich und angrenzender Parkanlage bietet Raum für Begegnung, während der Lankower See in wenigen Minuten fußläufig erreichbar ist und Erholung am Wasser verspricht.

Ein beratender Gestaltungsbeirat, dem neben Stadtplanern auch freie Architekten angehören, hat jeden Entwurf von Beginn an begleitet. Erst nach positiver Stellungnahme durften Bauherrinnen und Bauherren ihre Pläne zur Baugenehmigung einreichen. Diese Qualitätssicherung im Planungsprozess ist ein wesentlicher Baustein für die langfristige Werthaltigkeit des Quartiers.

Mit seinem klaren architektonischen Konzept, durchdachten Freiräumen und hohem energetischem Anspruch steht Neues Wohnen am Lankower See heute exemplarisch für die Baukultur in Schwerin – ein Musterbeispiel dafür, wie Stadtumbau zukunftsweisend gelingen kann.



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