Sonderausstellung in Wiedenbrück würdigt 90 Jahre Fernsehen

Am 22. März 1935 startete mit dem Fernsehsender „Paul Nipkow“ in Berlin das weltweit erste reguläre Fernsehprogramm. Von einem Studio am Berliner Funkturm aus wurden zunächst täglich zwei Stunden lang Bildungs-, Unterhaltungs- und Nachrichtensendungen ausgestrahlt. Damit begann eine technische und mediale Revolution, die das 20. Jahrhundert nachhaltig prägen sollte.

Doch bereits ein Jahr zuvor, am 18. April 1934, hatte die erste offizielle Fernsehübertragung in Deutschland stattgefunden. In der Berliner Krolloper wurde der Öffentlichkeit erstmals das neue Medium vorgestellt – ein Ereignis, das heute als historischer Meilenstein gilt. Die damalige Reichspost produzierte dazu einen nachgestellten Film mit dem Titel Das Auge der Welt, der die technischen Möglichkeiten des Fernsehens inszenierte und bis heute ein eindrucksvolles Zeitdokument darstellt.

Im Jahr 2025 erinnert das Radio- und Telefonmuseum Wiedenbrück an diese frühen Pionierleistungen mit einer umfassenden Sonderausstellung. Seit dem 21. März können Besucher dort die Entwicklung des Fernsehens von seinen Anfängen bis zur Gegenwart nachverfolgen. Besonders im Fokus steht dabei der Sender „Paul Nipkow“, der bis 1944 Bestand hatte und in dieser Zeit die Weichen für das moderne Fernsehen stellte.

Ein Höhepunkt der Ausstellung ist die Präsentation des historischen Filmbeitrags Das Auge der Welt, der eindrucksvoll zeigt, mit welchen technischen und inhaltlichen Möglichkeiten das Fernsehen in den 1930er Jahren arbeitete. „Dieser Film ist ein seltenes Dokument der Fernsehgeschichte und gibt faszinierende Einblicke in die frühen Visionen des Mediums“, erklärt ein Sprecher des Museums.

Die Ausstellung in Wiedenbrück zeigt, wie aus den ersten, noch experimentellen Sendungen eine der einflussreichsten Medienformen der Welt wurde. Sie verdeutlicht nicht nur die technische Entwicklung, sondern auch die gesellschaftlichen und politischen Dimensionen des Fernsehens. Für Medieninteressierte, Technikfans und Geschichtsbegeisterte bietet sie eine einmalige Gelegenheit, tief in die Anfänge des Fernsehens einzutauchen.

Tips, Hinweise oder Anregungen an Arne Petrich

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