Der Fernsehfilm „Wir sind das Volk“ (2008), unter der Regie von Thomas Berger und nach dem Drehbuch von Silke Zertz, ist ein emotional aufgeladenes Drama, das die dramatischen Schicksale im geteilten Deutschland nachzeichnet. Die Handlung umkreist die brutale Realität der Berliner Mauer, die über 28 Jahre Familien und Freunde trennte und Menschen zwischen Anpassung und Widerstand zwang.
Im Zentrum des Films steht Andreas Wagner, der nach einem riskanten Fluchtversuch in den Westen gelangt. Er arbeitet dort für das Fernsehen, um das Leid in der DDR publik zu machen. Katja, seine Lebensgefährtin, unternimmt Jahre später einen eigenen Fluchtversuch mit ihrem Sohn Sven, der sie in ein ungarisches Krankenhaus und schließlich in die gefürchtete Untersuchungshaft Hohenschönhausen führt. Dort wird sie von Stasi-Offizier Schäfer verhört, um Informationen über Andreas zu erlangen. Die bedrückenden Haftbedingungen, die erniedrigenden Verhörmethoden und die psychische Gewalt werden ungeschönt dargestellt und lassen den Zuschauer die Unerträglichkeit des DDR-Gefängnissystems mitempfinden.
Neben Katjas Geschichte zeigt der Film verschiedene Formen des Widerstands, etwa Katjas Bruder Micha, der heimlich Videos in den Westen schmuggelt, und Jule, die sich den Straßenprotesten anschließt. Diese Nebenstränge bieten einen Einblick in die zunehmende Opposition innerhalb der DDR-Gesellschaft und bereichern das Porträt einer Bevölkerung, die auf den Umbruch hinarbeitet.
Der Film wird für seine Authentizität und die schonungslose Darstellung der Stasi-Gefängnisse gelobt. Kritiker wie Peter Zander („Welt“) und Christian Buß („Spiegel“) heben besonders die realistischen Gefängnisszenen hervor, die anders als in früheren Filmen keine „romantisierende Überhöhung“ zeigen. „Wir sind das Volk“ macht auf eindringliche Weise deutlich, wie sehr das Fernsehen und die mediale Präsenz die gesellschaftliche Wahrnehmung und die Ereignisse rund um den Mauerfall beeinflussten.