Am Ende des neuen Films über Schmalkalden steht eine klare Aussage, die die Bedeutung dieser Stadt treffend zusammenfasst. Schmalkalden ist eine Stadt voller Geschichte, in der bedeutende Persönlichkeiten wie Martin Luther und Philipp Melanchthon während des Schmalkaldischen Bundes tiefe Spuren hinterlassen haben. Doch nicht nur diese Theologen, auch viele andere historisch bedeutsame Figuren prägten das Bild der Stadt, was im Film durch beeindruckende Sequenzen eindrucksvoll zum Ausdruck kommt.
Der Film beginnt mit einem eindrucksvollen Rundgang: Landgräfin Hedwig Sophie schreitet in einer blauen Robe durch den von ihr geschaffenen Terrassengarten des Renaissance-Schlosses Wilhelmsburg. Im majestätischen Riesensaal schaut Landgraf Wilhelm IV. auf sein prachtvolles Schloss hinab. Die Kamera hebt ab und zeigt eine Stadt, die von reich verzierten Fachwerkhäusern geprägt ist und ihren historischen Charme in jedem Winkel bewahrt. Diese Fachwerkhäuser sind nicht nur stumme Zeugen der Vergangenheit, sie erzählen von der wechselvollen Geschichte Schmalkaldens.
Während der Flug weitergeht, führt der Weg entlang kunstvoller Graffiti, darunter „The Day The Clown Cried“ von CASE und „The Bat“ von ROA. Diese modernen Kunstwerke fügen sich harmonisch in das Stadtbild ein und zeigen Schmalkalden als eine Stadt, die Tradition und Moderne gekonnt verbindet. Der Flug setzt sich fort in die Innenstadt, wo romantische Gassen, Cafés und Gaststätten eine beschauliche Atmosphäre schaffen.
Im Historischen Rathaussaal treffen der historische Bürgermeister und der heutige Bürgermeister Thomas Kaminski aufeinander. Diese Szene bringt die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart auf den Punkt. Auf dem Altmarkt wartet Herzogin Elisabeth von Rochlitz, die einzige Frau im Schmalkaldischen Bund und eine der einflussreichsten Frauen ihrer Zeit. Ihr Auftritt verdeutlicht die Rolle der Frauen in der Reformationszeit, die oft im Schatten ihrer männlichen Kollegen standen, aber dennoch entscheidenden Einfluss auf das Zeitgeschehen hatten.
Die Kamera führt den Zuschauer weiter zur spätgotischen Hallenkirche St. Georg, die majestätisch in die Höhe ragt. Begleitet von feierlicher Musik, sinkt die Kamera hinab in das Kirchenschiff, wo Philipp Melanchthon, einer der wichtigsten Weggefährten Luthers, auf den Zuschauer wartet. Melanchthon, als „Lehrer Deutschlands“ bekannt, ist eine zentrale Figur der Reformation und der Bildung. Die Szene unterstreicht, wie stark Schmalkalden mit den Ideen und Persönlichkeiten der Reformationszeit verbunden ist.
Im weiteren Verlauf des Films wird das typische Schmalkalden gezeigt: enge Gassen, liebevoll verzierte Fachwerkhäuser, kleine Läden und Boutiquen. Diese Bilder vermitteln das idyllische Kleinstadtleben am Rande des Thüringer Waldes. Die Kamera gewährt dem Zuschauer einen Blick in Luthers Wohnung, wo der Reformator symbolisch in einer Bibel blättert. Die Bibelübersetzung, die sich im Jahr 2022 zum 500. Mal jährt, ist ein zentrales Element der deutschen Sprach- und Kulturgeschichte. Diese Szene erinnert daran, welche Bedeutung Luther nicht nur für die religiöse, sondern auch für die sprachliche und literarische Entwicklung Deutschlands hatte.
Der Film endet mit beeindruckenden Aufnahmen von Schloss Wilhelmsburg, einer der prächtigsten Renaissanceanlagen Deutschlands. Im weißen Saal begrüßt Museumsdirektor Dr. Kai Lehmann die Zuschauer und nimmt sie mit auf eine Reise in die bewegte Geschichte Schmalkaldens. Die abschließende Botschaft des Films ist klar: Schmalkalden hat einen wichtigen Platz in der deutschen und internationalen Geschichte. Ohne die Ereignisse, die hier stattfanden, könnte die Welt heute ganz anders aussehen.
Dieses filmische Meisterwerk entstand in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Schmalkalden, der Tourist-Information, dem Museum Schloss Wilhelmsburg, der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten sowie den Drohnenführern Maik und André Menz. Die außergewöhnlichen Luftaufnahmen wurden mit einem Multikopter (FPV) eingefangen, der es ermöglichte, dynamische Flüge aus ungewöhnlichen Perspektiven zu realisieren. Besonders beeindruckend ist, dass der Multikopter sogar in die historischen Innenräume der Stadt fliegen konnte, was dem Film eine besondere Nähe zur Stadtgeschichte verleiht.
Die sorgfältige Montage und Vertonung durch René Kellermann fangen nicht nur die Schönheit der Stadt, sondern auch deren emotionale und historische Tiefe ein. Mit viel Fingerspitzengefühl und einem Auge für den perfekten Moment entstanden so Aufnahmen, die die Stadt in all ihrer Pracht zeigen. Ein großer Dank gilt auch den zahlreichen Komparsen in historischen Gewändern, die das Stadtbild zum Leben erwecken und dem Film Authentizität verleihen.
Der Film ist nicht nur eine Hommage an Schmalkalden, sondern auch ein emotionales Erlebnis, das den Zuschauer direkt in die Geschichte dieser bemerkenswerten Stadt eintauchen lässt. Er begeistert und inspiriert zugleich, die Stadt selbst zu besuchen und die Eindrücke, die der Film vermittelt, mit eigenen Augen zu erleben.