Im März 2023 verwandelte sich Gera für eine Weile in eine Filmstadt, als unter dem Arbeitstitel „Iron Box“ eine neue Produktion gedreht wurde. Ab Donnerstag, den 12. September, können Filmfans das Ergebnis auf der großen Leinwand im Metropol-Kino erleben. Der Trailer des Films beginnt vielversprechend mit einer Frontalansicht des Warschauer „Flughafens“. Für den aufmerksamen Zuschauer aus Gera wird jedoch schnell klar, dass es sich bei dem gezeigten Gebäude um das Geraer Kultur- und Kongresszentrum handelt – wenn auch durch geschickte Nachbearbeitung stark verändert. Diese Umgestaltung des KuK im März 2023 wird dem ein oder anderen Geraer sicherlich noch in Erinnerung sein.
Der Film trägt nun den Titel „Treasure – Familie ist ein fremdes Land“ und wurde von der renommierten deutschen Filmemacherin Julia von Heinz realisiert. Die Tragikomödie basiert auf dem Roman „Zu viele Männer“ von Lily Brett. In den Hauptrollen sind der britische Schauspieler Stephen Fry und die US-amerikanische Darstellerin Lena Dunham zu sehen. Neben Gera, wo unter anderem die Karl-Schurz-Straße als Kulisse diente, wurden auch Szenen in Halle/Saale, Berlin, Lodz und Auschwitz gedreht. Insgesamt wurden 39 Drehtage genutzt, um die bewegende Geschichte auf die Leinwand zu bringen.
Der Film erzählt die Geschichte von Ruth Rothwax, einer New Yorker Musik-Journalistin, die kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zusammen mit ihrem Vater Edek nach Polen reist. Ihr Ziel ist es, das Vermächtnis ihrer jüdischen Familie zu erforschen. Für Edek, einen Holocaust-Überlebenden, ist dies die erste Reise zurück zu den Orten seiner Kindheit. Während Ruth fest entschlossen ist, die Traumata ihrer Eltern besser zu verstehen, möchte Edek die Vergangenheit ruhen lassen und sabotiert teilweise die Bemühungen seiner Tochter. In dieser intensiven Woche decken die beiden alte Familiengeheimnisse auf und entwickeln aus ihrer brüchigen Beziehung Liebe und tiefes Verständnis füreinander.
Der Film feierte seine Uraufführung im Februar bei der Berlinale und wird nun am Donnerstag, dem 12. September, offiziell in den deutschen Kinos gestartet. Im Geraer Metropol-Kino in der Leipziger Straße beginnt die Vorstellung um 18:15 Uhr. Zu diesem Anlass trifft sich dort wieder der Kino-Stammtisch, der sich immer über neue Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner freut. Gera hat sich in den letzten Jahren immer wieder als attraktive Kulisse für Film- und Fernsehproduktionen etabliert. Neben „Leander Haußmanns Stasikomödie“ (2022) und dem Drama „In einem Land, das es nicht mehr gibt!“ (2022) wurden auch die Disney-Serie „Sam – Ein Sachse“ (2023) und der im Juli gestartete Film „Zwei zu eins“ (2024) mit der Oscar-nominierten Thüringer Schauspielerin Sandra Hüller in Gera gedreht.