Liedermacher Biermann: „Wagenknecht und Höcke sind das politische Brautpaar der Stunde“

Bundestag: Musikalische Begleitung von Wolf Biermann zu "25 Jahre nach Mauerfall" am 07.11.2014

Wolf Biermann, der prominente Liedermacher und frühere DDR-Dissident, äußert in einem Interview mit „Die Zeit“ seine Besorgnis über die politische Entwicklung in Deutschland und zieht eine deutliche Verbindung zwischen der AfD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Er bezeichnet die Partnerschaft zwischen Wagenknecht und dem AfD-Politiker Björn Höcke als das „politische Brautpaar der Stunde“ und betont, dass in der ehemaligen DDR eine Vereinigung stattfindet, die er als die Zusammenkunft von Erben des Nationalsozialismus und des Stalinismus beschreibt.

Biermann kritisiert scharf die politischen Positionen sowohl der AfD als auch des BSW, insbesondere deren Unterstützung für Wladimir Putin im Ukrainekrieg. Er argumentiert, dass diese politischen Gruppierungen die Werte der Demokratie und die „Regenbogenfarben“ der Vielfalt verachten. Für Biermann stehen die AfD und das BSW symbolisch für eine Rückkehr zu autoritären und totalitären Ideologien.

Zusätzlich richtet Biermann seine Kritik an die Sympathisanten dieser Parteien. Er wirft ihnen vor, den „Bequemlichkeiten“ der Diktatur nachzutrauern und die Herausforderungen und Mühen der Demokratie abzulehnen. Seiner Meinung nach ist ihre Unterstützung für diese Parteien ein Ausdruck von Scham über ihr früheres Leben und ein nostalgischer Rückblick auf eine Zeit, die sie idealisieren.

Biermann erkennt jedoch auch die Komplexität der Situation an und stellt fest, dass es keinen „simplen Ostdeutschen“ gibt. Er hofft, dass die Wähler bei den bevorstehenden Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen eine klare Entscheidung für eine bunte und vielfältige Demokratie treffen werden. Er erwartet, dass viele Wähler sich von der „Wutbürger-Romantik“ abwenden und für etablierte Parteien wie die CDU, SPD, Grünen und DDP stimmen werden. Diese Aussicht erfüllt ihn mit Hoffnung und Freude, da sie seiner Ansicht nach den Weg für eine stabile und demokratische Zukunft ebnen würde.

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