Mannhagener Moor in Mecklenburg-Vorpommern wird endlich wieder nass

Mannhagener Moor wird endlich wieder nass

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Das Mannhagener Moor ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Mecklenburg-Vorpommerns. Es wurde bereits 1938 aufgrund seiner für den Nordosten einzigartigen Tagfalterfauna als Schutzgebiet ausgewiesen und 1984 erweitert.

Um die schützenswerte Flora und Fauna zu fördern – und gleichzeitig auch das Klima zu schützen, engagiert sich die Succow Stiftung seit 2011 auf dieser aus dem Nationalen Naturerbe übertragenen Fläche. Sie setzt sich ein für eine Wiederherstellung der naturnahen, moortypischen Wasserstände, die für den Erhalt der Schutzgüter wie auch die Verminderung von Klimagasen unerlässlich sind. In einer Pufferzone rund um das Moor sorgt die Stiftung  mit einer naturverträglichen Bewirtschaftung dafür, schädliche Stoffeinträge ins Schutzgebiet zu verringern.

Inmitten der Grundmoränenlandschaft Vorpommerns, die während der letzten Eiszeit entstand, liegt das Mannhagener Moor. Eisschollen, die von Gletschern getrennt und mit Boden bedeckt waren, schmolzen damals nur langsam ab und bildeten nasse Senken, sogenannte Toteissenken. Auf  den sich einstellenden Verlandungsmooren wuchsen nach und nach Regenmoore auf. In der Vergangenheit wurde das Moor auf vielfältige Weise genutzt. Durch Torfabbau, Beweidung und Mahd formte sich ein Mosaik aus Kultur- und Moorlandschaft mit einer großen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten.

Noch 1830 war das gesamte Moor waldfrei, erst die Anlage mehrerer Entwässerungsgräben senkte den Wasserspiegel und führte zur Bewaldung des Gebietes. Die ursprünglich einheitliche Moorfläche besteht heute aus sechs voneinander isolierten Moorkörpern, die von intensiv genutzter Ackerlandschaft umgeben sind.

Auch dieses Moor muss nass! 

Durch den Bau eines tiefen Randgrabens im Jahr 1984 ist das Gebiet seither stark beeinträchtigt. Ein Moorwachstum kann aufgrund der gestörten hydrologischen Verhältnisse derzeit nur noch auf kleinen Schwingrasen-Flächen erfolgen. Die Grundwasserstände in den Moorwaldbereichen liegen im Sommer häufig bis zu 1 m unter Flur. Diese tiefen Wasserstände führen zu einer zunehmenden Zersetzung der oberen Torfschichten. Die Folgen sind einerseits sichtbar – die Vegetation wandelt sich, die natürlicherweise gehölzfreien Standorte besiedeln sich zunehmend mit Moorbirken und Kiefern. Andererseits sind sie zunächst unsichtbar –  durch die niedrigen, torfzehrenden Grundwasserstände emittiert das Moor klimawirksame Gase wie CO2.

Seit Jahren bemüht sich die Stiftung um die Revitalisierung des Mannhagener Moores. Nach einer Neuordnung der Eigentumsverhältnisse ist der Weg endlich geebnet, um zusammen mit den Naturschutzbehörden, der Landesforst und mit Unterstützung der Stiftung PlanBe nach rund 40 Jahren Entwässerung endlich wieder für naturnahe Wasserstände und damit ein vitales Moor zu sorgen.

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