Leander Haußmanns „Stasikomödie“ ist ein Film, der sich humorvoll und gleichzeitig kritisch mit der Vergangenheit der DDR auseinandersetzt. Der Film wurde 2022 veröffentlicht und basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück, das bereits vorher für Furore sorgte. Haußmann, bekannt für seine Arbeiten wie „Sonnenallee“ und „NVA“, bleibt seiner Linie treu und verknüpft in „Stasikomödie“ geschickte Satire mit der Auseinandersetzung mit einem dunklen Kapitel deutscher Geschichte.
Die Handlung dreht sich um Ludger Fuchs, einen Schriftsteller, der in den 1980er Jahren als junger Mann von der Stasi rekrutiert wird, um die alternative Szene in Ost-Berlin auszuspionieren. Als sogenannter „IM“ (Inoffizieller Mitarbeiter) taucht Ludger tief in die subversive Kunst- und Kulturszene ein, erlebt aber auch zahlreiche skurrile und komische Situationen, die das widersprüchliche Leben in der DDR widerspiegeln. Haußmann nutzt diese Kontraste geschickt, um sowohl die Absurdität als auch die Tragik des Überwachungsstaates zu illustrieren.
Ein zentrales Thema des Films ist die Frage nach Schuld und Verantwortung. Ludgers Doppelleben führt zu zahlreichen Verwicklungen und moralischen Dilemmata, die ihn auch nach der Wende nicht loslassen. Der Film wechselt dabei zwischen den 1980er Jahren und der Gegenwart, in der Ludger versucht, mit seiner Vergangenheit ins Reine zu kommen. Diese Zeitsprünge ermöglichen es, die Langzeitfolgen der Stasi-Machenschaften auf das Leben der Betroffenen zu zeigen.
Die Besetzung von „Stasikomödie“ ist hervorragend. Jörg Schüttauf spielt den älteren Ludger, während David Kross die Rolle des jungen Ludger übernimmt. Weitere prominente Darsteller sind Henry Hübchen, Antonia Bill und Devid Striesow. Ihre Darstellungen verleihen den Figuren Tiefe und Glaubwürdigkeit, wodurch die Zuschauer noch stärker in die Geschichte hineingezogen werden.
Visuell beeindruckt der Film durch eine detailgetreue Rekonstruktion der DDR-Zeit, die das Lebensgefühl dieser Ära lebendig werden lässt. Haußmanns Regiearbeit schafft es, die Atmosphäre des geteilten Deutschlands einzufangen und gleichzeitig eine universelle Geschichte über Freiheit, Rebellion und die Suche nach der eigenen Identität zu erzählen.
„Stasikomödie“ ist mehr als nur eine Satire über die Stasi. Es ist ein Film, der sich mit den Widersprüchen der menschlichen Natur und den schwierigen Fragen von Schuld und Vergebung auseinandersetzt. Durch seinen humorvollen Ansatz gelingt es Haußmann, eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart zu schlagen und dabei sowohl zu unterhalten als auch zum Nachdenken anzuregen.