Schwerin. In Mecklenburg-Vorpommern haben in diesem Jahr mehr Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, an Fahrten in die ehemaligen deutschen Vernichtungslager in Polen teilzunehmen. Das Land hat 2024 die Mittel von jährlich 50.000 Euro auf 150.000 Euro erhöht. Damit verdreifacht das Land seine Förderung. Umgesetzt wird das Programm seit vielen Jahren von der Europäischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern in Waren (Müritz), die jetzt den entsprechenden Fördermittelbescheid erhalten hat.
„Unsere Schulen haben ein hohes Interesse an Gedenkstättenfahrten in die ehemaligen deutschen Vernichtungslager in Polen, vor allem in die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Ziel des Projektes ist es, den Schülerinnen und Schülern die intensive Auseinandersetzung mit dem Holocaust und den Verbrechen des Nationalsozialismus am authentischen Ort zu ermöglichen. Für 2024 haben sich 50 Schulen angemeldet, das sind über 1.000 Schülerinnen und Schüler. Dieses Interesse ist beeindruckend“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.
Die Schülerfahrten haben eine Dauer von fünf bis sechs Tagen und führen insbesondere in die Gedenkstätten Auschwitz-Birkenau und Majdanek. Zu den Fahrten zählt ein Rahmenprogramm mit Vorbereitungs-, Reflexionsgesprächen, Workshops und Zeitzeugengesprächen. Schulen stellen Förderanträge bei der Europäischen Akademie in Waren (Müritz). Die Organisation der Fahrten durch die Europäische Akademie sorgt für eine erhebliche Entlastung der betreuenden Lehrerinnen und Lehrer.
„Bei der Förderung von Gedenkstättenfahrten liegt Mecklenburg-Vorpommern im Pro-Kopf-Vergleich im bundesweiten Vergleich deutlich an der Spitze“, betonte die Ministerin. „Mit den Gedenkstättenbesuchen wird Geschichte erlebbar. Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Gewaltherrschaft und Menschenfeindlichkeit auseinander. Das ist ein unerlässlicher Beitrag, dem Antisemitismus vehement entgegenzutreten und die Erinnerungskultur weiter zu stärken“, so Oldenburg.
Die Aufstockung der Fördermittel für Gedenkstättenfahrten ist eine konkrete Umsetzung des Landtagsbeschlusses „Demokratische Erinnerungskultur an Schulen stärken“. Die Landesregierung kommt damit auch Anregungen von Lehrkräften nach, die sich für die Ausweitung dieser Fahrten ausgesprochen hatten.
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