Deutschlandtakt fordert weiteren Ausbau für schnellere Verbindungen · Sechs Varianten stehen zur Prüfung · Projekt schafft Voraussetzung für mehr klimafreundlichen Verkehr auf der Starken Schiene
Erfurt. Die Deutsche Bahn (DB) hat Vertreter:innen des Thüringer Landtags, dem Oberbürgermeister Erfurts, Andreas Bausewein, und Ortsteilbürgermeister:innen in der vergangenen Woche den aktuellen Planungsstand für den Ausbau des Eisenbahnknotens Erfurt vorgestellt. Um den künftigen Anforderungen an den Zugverkehr und den Deutschlandtakt gerecht zu werden, haben die Planer:innen der DB auf Basis von zwei Hauptvarianten insgesamt sechs Ausbauvarianten entwickelt. Die ersten beiden Varianten basieren auf einer Kurve, die die Bahnstrecken Nürnberg–Erfurt und Eisenach–Erfurt nordwestlich von Molsdorf verbindet. Die vier weiteren Varianten sehen eine Brücke, ein sogenanntes Überwerfungsbauwerk, zwischen Erfurt-Bischleben und Hochheim vor. Die Varianten unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Lage und ob die Züge dort künftig mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h oder 200 km/h fahren können.
Um mehr Kunden für die umweltfreundliche Starke Schiene zu begeistern, sieht der Deutschlandtakt eine Kapazitätssteigerung des Eisenbahnknotens Erfurt sowie eine geringere Fahrzeit zwischen Erfurt und Nürnberg vor. Mit seinen vielen Verbindungen zählt der Erfurter Hauptbahnhof zu den wichtigsten Drehkreuzen im deutschen Schienenverkehr. Der Ausbau ermöglicht noch einmal eine erhebliche Angebotsausweitung für Erfurt. Er bietet weitere Chancen für die wirtschaftliche, kulturelle und touristische Entwicklung der Stadt und Thüringen. Aufgrund seiner zentralen Lage ist der Knoten Erfurt ein wichtiger Bestandteil des europäischen Infrastruktur-Leitplans und des europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes. Mit den geplanten Veränderungen wird die Bedeutung Erfurts als ein Zentraler Knotenpunkt und Verkehrshalt in Deutschland zusätzlich gestärkt.
In einem nächsten Schritt untersuchen die Expert:innen alle vorgestellten Varianten auf ihre Umwelt- und Raumverträglichkeit und ob mit ihnen die verkehrlichen Ziele des Bundes erreicht werden. Der abschließende Variantenentscheid und die Auswahl der Vorzugsvariante ist für das zweite Halbjahr 2024 vorgesehen. Parallel führt die DB die Planungen für eine zweite Brücke östlich von Erfurt voran. Die ersten Ergebnisse hierfür stellt die DB im Juni 2024 vor. Bürger:innen können sich mit Start der Vorplanung und in einem frühen Dialog einbringen.
Titelfoto: Pixabay