Potsdam. Die Landesregierung will verstärkt Arbeits- und Fachkräfte durch gesteuerte Zuwanderung aus dem Ausland anwerben. Dazu hat das Kabinett heute das von Wirtschafts- und Arbeitsminister Jörg Steinbach vorgelegte Konzept zur Fachkräfteanwerbung für Brandenburg beschlossen. Damit wird der internationale Arbeitsmarkt verstärkt in den Fokus gerückt. Steinbach im Anschluss an die Kabinettsitzung: „Das ist ein wichtiger Baustein, um unseren künftigen Bedarf an Fach- und Arbeitskräften zu decken, denn seit einigen Jahren gibt es zunehmend Fachkräfteengpässe. Damit dies kein Hemmschuh für eine weitere erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung wird, ist es wichtig, alle Möglichkeiten der Fachkräftegewinnung zu nutzen.“
Steinbach: „Die Zahlen zeigen, dass wir dringend Nachwuchs auf dem Arbeitsmarkt brauchen. Die Gewinnung von Arbeits- und Fachkräften aus dem Ausland muss dabei auch in Brandenburg eine größere Rolle spielen. Mit dem Konzept einer strategischen Fachkräfteanwerbung zeigen wir, unter welchen Rahmenbedingungen Anwerbung in Brandenburg erfolgen kann. In den vergangenen Jahren haben wir die dafür notwendigen Begleitstrukturen ausgebaut, zum Beispiel den International Talent Desk bei der Wirtschaftsförderung Brandenburg oder Angebote der zentralen Ausländerbehörde in Dahme-Spreewald. Auf Basis der bestehenden Strukturen und Angebote zur Unterstützung der Fachkräfteeinwanderung erproben wir mit Modellprojekten gemeinsam mit unseren Partnern ganz praktisch die Anwerbung von Fachkräften für Brandenburger Unternehmen.“
Drei Modellvorhaben für Anwerbung sind aktuell geplant: zwei Projekte im Bereich der gewerblichen Wirtschaft – ein regionales Projekt in der Lausitz und ein Projekt im Kontext eines künftigen Ansiedlungsvorhabens. Ein drittes soll dem Gesundheitsbereich und der Anwerbung von Pflegefachkräften gewidmet werden.
Das Modellprojekt im gewerblichen Bereich in der Lausitz wird in Kooperation mit den Kammern, dem International Talent Service der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB), IQ Servicestellen Fachkräfteeinwanderung und mit der betrieblichen Begleitagentur bea-Brandenburg umgesetzt. Die ersten Absprachen mit den Beteiligten haben bereits stattgefunden. Am 13. Juni.2024 wird eine Informationsveranstaltung für Unternehmen in der Lausitz stattfinden.
Das Projekt zur Anwerbung im Gesundheitsbereich wird in Kooperation mit dem Gesundheitsministerium initiiert und greift ebenfalls auf die bereits bestehenden Unterstützungsstrukturen zu.
Steinbach: „Die interkulturelle Öffnung und die Willkommenskultur von Unternehmen und der Verwaltung sind für die erfolgreiche Anwerbung und Bindung der internationalen Fachkräfte von großer Bedeutung. Mit einer vielfältigen und inklusiven Arbeitsumgebung wird auch das soziale und kulturelle Miteinander gefördert. Dies wirkt sich auch auf die Arbeitsmarktintegration von bereits in Brandenburg lebenden Menschen mit Migrationsgeschichte, darunter Geflüchteten, positiv aus.