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CDU Schwerin für Arbeitspflicht für Asylbewerber und Bürgergeld-Empfänger

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Die Landeshauptstadt Schwerin hat sich jüngst in den bundesweiten Fokus der Medien gerückt. Grund dafür war eine Reihe von Beschlüssen in der Stadtvertretung, die kontroverse Reaktionen hervorriefen. Dabei ging es um Themen wie die Einführung einer Arbeitspflicht für Asylbewerber und Bürgergeldempfänger, die Ablehnung einer neuen Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete sowie die Entscheidung gegen die Einrichtung eines Migrantenbeirats.

Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die CDU-Fraktion unter der Führung von Gert Rudolph, die für diese Vorhaben Mehrheiten fand – teils mit Unterstützung der AfD. Herr Rudolph, Fraktionsvorsitzender der CDU in Schwerin, verteidigte die Positionen seiner Partei und erklärte in einem Interview seine Sichtweise auf die Geschehnisse.

Arbeitspflicht für Asylbewerber und Bürgergeldempfänger
Im Beschluss zur Arbeitspflicht für Asylbewerber und Bürgergeldempfänger sieht Rudolph einen wichtigen Schritt, um ein weitverbreitetes Gerechtigkeitsgefühl in der Bevölkerung zu adressieren. „Wer vom Staat Unterstützung erhält, sollte im Rahmen seiner Möglichkeiten auch einen Beitrag leisten“, betonte er. Dabei stellte er klar, dass die Regelung nur für gesunde und arbeitsfähige Bürgergeldempfänger gelten solle. Menschen mit Einschränkungen oder gesundheitlichen Problemen seien davon ausgenommen.

Rudolph argumentierte, dass die Arbeitspflicht nicht nur zur Integration von Asylbewerbern beitragen, sondern auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Sozialsysteme stärken könne. „Diese Diskussion hat ihren Ursprung in den Gesprächen mit Schweriner Bürgern während des Kommunalwahlkampfs im letzten Jahr“, so Rudolph.

Kooperation mit der AfD?
Auf die Frage, ob die CDU mit der AfD kooperiere, reagierte Rudolph entschieden. „Es gibt keine Zusammenarbeit mit der AfD. Unsere Anträge orientieren sich an den Sachfragen und nicht an den Personen, die sie unterstützen“, stellte er klar. Die sogenannte Brandmauer, die eine Zusammenarbeit der CDU mit der AfD auf allen Ebenen ausschließt, sieht Rudolph kritisch. „Für mich zählt allein, ob ein Antrag gut für Schwerin ist“, fügte er hinzu.

Ablehnung einer neuen Gemeinschaftsunterkunft
Ein weiterer kontroverser Punkt war die Entscheidung gegen die Errichtung einer zweiten Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete. Rudolph erklärte, dass die Belastung der Landeshauptstadt bereits jetzt enorm sei. „Schwerin übernimmt mit der bestehenden Erstaufnahmeeinrichtung eine große Verantwortung. Eine zusätzliche Unterkunft würde die Stadtverwaltung und die Bevölkerung überfordern“, argumentierte er.

Migrantenbeirat: Ein klares Nein
Die CDU Schwerin lehnte außerdem die Einrichtung eines Migrantenbeirats ab, ein Schritt, der ebenfalls mit Unterstützung der AfD beschlossen wurde. Rudolph stellte klar, dass die CDU die Integration von Menschen mit Bleiberecht ausdrücklich befürworte. Er kritisierte jedoch, dass auch Personen ohne dauerhaften Aufenthaltsstatus in einen solchen Beirat hätten aufgenommen werden müssen. „Das ist nicht zielführend und widerspricht unserer Vorstellung von Integration“, sagte Rudolph.

Zukunftsperspektiven für Schwerin
Trotz der hitzigen Diskussionen zeigte sich Rudolph optimistisch, was die Zukunft der Stadt angeht. „Wir wollen Schwerin weiterentwickeln – sei es durch Investitionen, den Ausbau von Infrastruktur oder unsere Bewerbung um den Weltkulturerbe-Status“, sagte er. Dabei rief er zur Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg auf: „Wenn es Dinge sind, die für Schwerin gut sind, sollten sie umgesetzt werden – unabhängig davon, von welcher Partei sie vorgeschlagen werden.“

Das Interview zeigt, dass die CDU in Schwerin entschlossen ist, ihre Vorstellungen durchzusetzen, selbst wenn dies Kritik hervorruft. Die Entscheidungen stoßen auf ein breites Echo – sowohl auf Zustimmung als auch auf Ablehnung. Wie diese Entwicklungen die politische Landschaft in Schwerin und darüber hinaus beeinflussen werden, bleibt abzuwarten.

Öffentliches Finanzierungsdefizit steigt auf 108 Milliarden Euro

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Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen eine deutliche Verschärfung der Finanzlage des Öffentlichen Gesamthaushalts in den ersten drei Quartalen 2024. Hier eine Übersicht der wesentlichen Entwicklungen und Ursachen:

Gesamtbilanz
Einnahmen: 1.405,8 Milliarden Euro (+5,1 % im Vergleich zum Vorjahr).
Ausgaben: 1.513,3 Milliarden Euro (+5,9 % im Vergleich zum Vorjahr).
Defizit: 108 Milliarden Euro (+16,1 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum).

Entwicklung nach Ebenen

Bund
Einnahmen: 384,6 Milliarden Euro (+2,7 %).
Ausgaben: 442,9 Milliarden Euro (-1,7 %).
Defizit: 58,2 Milliarden Euro (17,7 Milliarden Euro weniger als im Vorjahr).
Positiv wirkten Verkäufe von Beteiligungen (Commerzbank, Deutsche Post AG), die die Einnahmen um 4,7 Milliarden Euro erhöhten.

Länder
Einnahmen: 397,6 Milliarden Euro (+3,9 %).
Ausgaben: 404,9 Milliarden Euro (+6,7 %).
Defizit: 7,3 Milliarden Euro (nach einem Überschuss von 3,1 Milliarden Euro im Vorjahr).
Hauptursache: Defizite in Extrahaushalten.

Gemeinden und Gemeindeverbände
Einnahmen: 260,6 Milliarden Euro (+5,2 %).
Ausgaben: 286,6 Milliarden Euro (+10,6 %).
Defizit: 25,9 Milliarden Euro (+14,5 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr).
Überproportional gestiegene Ausgaben belasteten die Kommunen.

Sozialversicherung
Einnahmen: 633,0 Milliarden Euro (+5,4 %).
Ausgaben: 649,1 Milliarden Euro (+6,8 %).
Defizit: 16,1 Milliarden Euro (+8,9 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr).
Aufteilung: Krankenversicherung (11 Milliarden Euro), Rentenversicherung (4,4 Milliarden Euro), Pflegeversicherung (1,6 Milliarden Euro).

Besondere Effekte

ÖPNV-Einheiten im Gesamthaushalt
Integration von rund 440 ÖPNV-Unternehmen seit dem 2. Quartal 2023.
Effekt: Gestiegene Personal- und Sachkosten, jedoch auch höhere Einnahmen durch Fahrentgelte.
Besonders relevant für den Bund (z. B. S-Bahnen Berlin/Hamburg, DB Regio).

Die Defizite haben sich auf allen Ebenen des Öffentlichen Gesamthaushalts verschärft. Besonders betroffen sind Gemeinden, die unter stark gestiegenen Ausgaben leiden, sowie die Sozialversicherung, die durch wachsende Ausgaben in der Kranken- und Rentenversicherung belastet wird. Während der Bund durch einmalige Einnahmen aus Beteiligungsverkäufen etwas entlastet wurde, schlagen Sondereffekte wie das Deutschlandticket und gestiegene Zinsausgaben negativ zu Buche.

Diese Entwicklungen verdeutlichen die Notwendigkeit weiterer finanzieller Konsolidierungsmaßnahmen und struktureller Reformen in den öffentlichen Haushalten.

Alarmierende Zahlen: 58 Wolfsrudel in Brandenburg

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Die steigende Zahl von Wolfsrudeln in Brandenburg sorgt zunehmend für Spannungen zwischen Landwirten, Schäfern, Jägern und Naturschützern. Derzeit leben laut offiziellen Zahlen 58 Wolfsrudel im Land, Tendenz weiter steigend. Für Tierhalter wie Schäfer Jens Kahrt ist die Situation längst eine existenzielle Bedrohung. Am sogenannten „Wolfshering“, einer Diskussionsveranstaltung mit Experten und Betroffenen, machte er seinem Ärger Luft: „Dieses Thema muss viel öffentlicher und breiter diskutiert werden. Wir müssen die Menschen mitnehmen – nicht nur die direkt Betroffenen, sondern alle.“ Für Kahrt ist klar, dass die aktuelle Entwicklung für viele Landwirte und Schäfer nicht mehr tragbar ist.

Die Diskussion in Prenzlau zeigte, dass Kahrt mit dieser Meinung nicht allein dasteht. Landwirte und Tierhalter, die täglich mit den Folgen der steigenden Wolfspopulation konfrontiert sind, fordern konkrete und vor allem schnelle Maßnahmen. Denn fast täglich kommt es in Brandenburg zu Angriffen auf Nutztiere. Besonders in Regionen wie der Uckermark, wo traditionell Schafhaltung zum Landschafts- und Deichschutz eine wichtige Rolle spielt, spitzt sich die Lage zu. „Viele Schäfer denken darüber nach, aufzuhören“, erklärte ein Teilnehmer und wies darauf hin, dass dies fatale Konsequenzen für die Landschaftspflege und den Naturschutz hätte.

Die Zahlen sprechen für sich: Nach wie vor befindet sich die Wolfspopulation im Aufwind, und ein sogenannter Kipppunkt – eine natürliche Begrenzung der Bestandszahlen – scheint noch nicht erreicht zu sein. Experten rechnen daher mit einem weiteren Anstieg. Der Dialog in Prenzlau, bei dem sich Schäfer, Landwirte, Jäger und Umweltschützer an einen Tisch setzten, sollte Lösungsvorschläge erarbeiten, die der neuen Landesregierung präsentiert werden sollen. Das Ergebnis ist ein 15-Punkte-Plan, der Maßnahmen zur Schadensbegrenzung und zum Umgang mit problematischen Wölfen beinhaltet.

Zu den zentralen Vorschlägen gehört die Beschleunigung der Entschädigungszahlungen an Tierhalter, die durch Wolfsübergriffe geschädigt wurden. Bisher sind diese Prozesse oft langwierig und bürokratisch belastet. Der Plan sieht zudem eine Einmalzahlung von 500 Euro pro gerissenem Tier vor. Besonders kontrovers ist der Vorschlag, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Dies würde unter anderem den Abschuss einzelner Wölfe erleichtern, die wiederholt Nutztiere reißen. Eine weitere Maßnahme sieht die Einrichtung einer Arbeitsgruppe „Abschuss“ vor, die gezielt über problematische Fälle entscheiden soll.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lehnt allerdings eine generelle Bejagung des Wolfs strikt ab. „Es hilft nicht wirklich, wenn man die Wölfe generell bejagt“, erklärte ein Sprecher des BUND. Stattdessen sei es sinnvoller, gezielt jene Wölfe zu verfolgen und zu entfernen, die wiederholt Probleme verursachen. Diese differenzierte Sichtweise spiegelt die Spannungsfelder zwischen Naturschutz und Landwirtschaft wider, die auch in der öffentlichen Diskussion oft aufeinandertreffen.

Für Jens Kahrt war der Abend dennoch ein Schritt in die richtige Richtung. Er zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Diskussion: „Es ist ein gutes Gefühl, wenn man merkt, dass unsere Sorgen und Nöte bekannt sind und ernst genommen werden. Wir fühlen uns nicht allein gelassen.“ Besonders wichtig sei es gewesen, dass Landwirte, Jäger und Umweltschützer gemeinsam nach Lösungen suchten. Denn die Probleme rund um den Wolf betreffen nicht nur einzelne Gruppen, sondern die gesamte Gesellschaft.

Die neue Brandenburger Landesregierung hat signalisiert, das Thema Wolf mit höchster Priorität anzugehen. Geplant ist die Einrichtung einer Stabsstelle für Wildtiermanagement, die sich nicht nur mit dem Wolf, sondern auch mit anderen Wildtieren befassen soll. Der neue Staatssekretär im Brandenburger Landwirtschaftsministerium betonte, dass das Thema zur „Chefsache“ werde. Ziel sei es, eine langfristige Strategie zu entwickeln, wie Mensch und Wolf in Zukunft konfliktärmer zusammenleben können.

Die Diskussion um den Wolf bleibt jedoch schwierig. Während Naturschutzorganisationen die positiven Aspekte der Rückkehr des Wolfs betonen, stehen Landwirte und Tierhalter den Herausforderungen skeptisch gegenüber. Die Frage, wie der Schutz von Nutz- und Wildtieren mit den Belangen des Naturschutzes in Einklang gebracht werden kann, wird Brandenburg auch in den kommenden Jahren beschäftigen. Der 15-Punkte-Plan, der demnächst dem Landwirtschaftsministerium vorgelegt wird, ist ein erster Schritt in Richtung eines umfassenden und fairen Umgangs mit der Wolfsthematik.

Doch ob diese Vorschläge ausreichen, um die Ungeduld und Frustration der Schäfer zu besänftigen, bleibt abzuwarten. Für viele Landwirte, die bereits über das Ende ihrer Schafhaltung nachdenken, könnte es schon zu spät sein. Die Lösung des Konflikts zwischen Wolf und Mensch erfordert nicht nur pragmatische Maßnahmen, sondern auch eine breite gesellschaftliche Akzeptanz.

Kritik und Forderungen: Cottbusser Oberbürgermeister spricht Klartext

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Der Neujahrsempfang der Stadt Cottbus zählt zu den wichtigsten gesellschaftlichen Ereignissen des Jahres. Auch diesmal zog er zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft in die Stadthalle, um gemeinsam auf das vergangene Jahr zurückzublicken und den Start in das neue Jahr feierlich zu begehen. Mit einer gelungenen Mischung aus politischer Debatte, kulturellen Beiträgen und gesellschaftlichem Austausch setzte die Veranstaltung einmal mehr ein Zeichen für die Bedeutung von Gemeinschaft und Dialog in einer sich wandelnden Zeit.

Die festliche Atmosphäre wurde bereits beim Einlass spürbar. Die Big Band des Konservatoriums sorgte für eine stimmungsvolle musikalische Untermalung und ließ Late-Night-Atmosphäre aufkommen, die sich durch den gesamten Abend zog. Als charmante und humorvolle Moderatorin führte Ulrike Fink durch das abwechslungsreiche Programm. Gleich zu Beginn lockerte sie die Stimmung mit einem kleinen Sorbischkurs, der das richtige Aussprechen des Wortes „Regibus“ zum Thema hatte. Die Popsorben, eine sorbische Popgruppe, knüpften musikalisch an dieses Thema an und setzten einen der kulturellen Höhepunkte des Abends.

Doch der Empfang war nicht nur Bühne für Kunst und Traditionen, sondern auch für klare politische Worte. Oberbürgermeister Tobias Schick rückte in seiner Neujahrsansprache das Thema Investitionen in den Mittelpunkt. Er stellte eindringlich dar, wie dringend Cottbus auf finanzielle Unterstützung von Land und Bund angewiesen ist, um die Herausforderungen des Strukturwandels und der kommunalen Aufgaben zu bewältigen. „Wer an der Schuldenbremse komme, was wolle, festhält, manifestiert damit die Investitionsbremse in der Bundesrepublik Deutschland“, erklärte Schick. Er verdeutlichte, dass ohne eine ausreichende Finanzausstattung nicht nur große Leuchtturmprojekte, sondern auch grundlegende Aufgaben wie der Straßen- und Schulbau gefährdet seien. Sein Appell an die Politik war unmissverständlich: „Lösen wir endlich diese Bremse, damit wir den Spagat bewältigen können, der uns sonst zerreißt.“

Auch Brandenburgs neuer Wirtschaftsminister Daniel Keller ergriff das Wort und betonte die bisherigen Erfolge im Strukturwandel. Er lenkte den Fokus auf ein altbekanntes, aber weiterhin dringliches Thema: die Entbürokratisierung. Keller hob hervor, wie wichtig die Mitwirkung von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen sei, um bürokratische Hürden abzubauen und die Arbeitsfähigkeit von Unternehmen, Vereinen und ehrenamtlichen Initiativen zu stärken. Seine Einladung zur aktiven Mitgestaltung des neuen Landtagsausschusses zur Entbürokratisierung fand großen Anklang bei den Anwesenden.

Neben den politischen Reden standen auch Ehrungen im Mittelpunkt. In diesem Jahr wurde Reinhard Trokler, Gründer des Piccolo-Theaters und langjähriger Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung, die Ehre zuteil, sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen. Trokler, dessen Engagement die kulturelle Landschaft von Cottbus über Jahrzehnte geprägt hat, zeigte sich sichtlich gerührt. Mit seinem humorvollen Kommentar, dass er „niemals aufhören“ werde, brachte er die Gäste zum Schmunzeln.

Auch der Musiker Alexander Knappe wurde für seine Verdienste ausgezeichnet. Er engagiert sich seit Jahren nicht nur für den FC Energie Cottbus, sondern vor allem für krebskranke Kinder. Seine persönliche Geschichte, geprägt durch den Verlust naher Angehöriger an die Krankheit, motivierte ihn, Spenden zu sammeln und auf die Missstände in der Finanzierung von Therapien aufmerksam zu machen. Während seines emotionalen Auftritts präsentierte Knappe seinen letzten Song, bevor er sich musikalisch verabschiedete, was für viele ein besonderer Moment des Abends war.

Das Kulturprogramm rundete den Abend auf eindrucksvolle Weise ab. Die Ballettschule Wehrhund zeigte mit ihrer Darbietung tänzerische Perfektion, die Popsorben brachten sorbische Kultur auf die Bühne, und die Big Band sorgte immer wieder für musikalische Höhepunkte. Der Übergang zum geselligen Teil des Abends wurde mit dem Fall des Vorhangs eingeleitet, der den Blick auf ein reichhaltiges Buffet freigab.

Bei leckeren Speisen und kühlen Getränken bot sich die Gelegenheit zu angeregten Gesprächen, Netzwerken und dem Schmieden neuer Pläne für das Jahr 2025. Der Neujahrsempfang zeigte eindrucksvoll, wie stark die Verbindung zwischen Politik, Kultur und gesellschaftlichem Engagement in Cottbus ist. Die Veranstaltung bot nicht nur einen feierlichen Start ins neue Jahr, sondern auch eine Plattform für wichtige Diskussionen, ehrende Anerkennung und inspirierende Begegnungen.

Leipzig 1983: Eine Stadt in ständigem Wandel

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Leipzig, eine Stadt mit einer reichhaltigen und vielfältigen Geschichte, hat sich im Laufe der Jahrhunderte als ein Zentrum des Handels, der Kultur und der politischen Auseinandersetzungen etabliert. Ihre Entwicklung zu einer bedeutenden Handelsmetropole, ihre kulturelle Bedeutung und die Rolle in politischen Umbrüchen machen Leipzig zu einem faszinierenden Spiegelbild der deutschen Geschichte.

Handelsmetropole und Messestadt
Im 17. Jahrhundert begann Leipzig seinen Aufstieg zur größten Handelsstadt Deutschlands. Bereits um 1700 erlebte die Stadt eine rasante Entwicklung und etablierte sich als wichtiger Marktplatz Europas, der sogar Frankfurt am Main übertraf. Die Leipziger Messe, die ihre Ursprünge als Straßenmarkt im 12. Jahrhundert hatte, war von Anfang an ein bedeutendes Handelszentrum, das internationale Aufmerksamkeit auf sich zog. Die Messen, die im Frühjahr und Herbst stattfanden, brachten eine Vielzahl von Händlern, Kaufleuten und Besuchern aus aller Welt nach Leipzig. Diese internationalen Begegnungen förderten das Wachstum der Stadt und trugen zur Entstehung einer florierenden Industrie bei.

Mit der Zeit erlangte die Leipziger Messe eine herausragende Bedeutung für das wirtschaftliche Leben der Stadt und war ein Symbol für ihre weltoffene Haltung. Die Messe war ein Ort, an dem nicht nur Waren gehandelt wurden, sondern auch politische und ideologische Auseinandersetzungen stattfanden. Besonders in der Weimarer Republik und während des Nationalsozialismus war sie ein Schauplatz intensiver politischer Diskussionen. Trotz der Belastungen des Zweiten Weltkriegs und der politischen Teilung nach 1945 setzte Leipzig seine Messetradition fort und konnte sich als wichtiger Umschlagplatz für Waren aus dem Osten und Westen etablieren.

Kulturelles Zentrum
Leipzig war jedoch nicht nur ein Handelszentrum, sondern auch ein bedeutendes kulturelles und intellektuelles Zentrum. Die Universität Leipzig, im Jahr 1409 gegründet, spielte eine zentrale Rolle dabei, die Stadt im 18. Jahrhundert zu einem Mittelpunkt des intellektuellen Lebens in Deutschland zu machen. Der bekannte Dichter Johann Wolfgang von Goethe studierte hier und erlebte Leipzig als eine Stadt voller kultureller Impulse.

Auch das Verlagswesen trug zur kulturellen Bedeutung Leipzigs bei. Die Stadt war Heimat großer Verlage wie Reclam und Brockhaus, die eine Schlüsselrolle im deutschen Literatur- und Informationswesen spielten. Die Stadt wurde ein Zentrum der Buchdruckkunst, das sich durch eine hohe Produktivität und Innovation auszeichnete. Die Literatur und der Druck waren nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor, sondern auch Ausdruck des intellektuellen Klimas in der Stadt.

In der Musik spielte Leipzig eine herausragende Rolle. Der Komponist Johann Sebastian Bach verbrachte einen großen Teil seines Lebens in der Stadt und wirkte als Kantor an der Thomasschule. Trotz anfänglicher Unbekanntheit wurden Bachs Werke später von Felix Mendelssohn wiederentdeckt und wurden zu einem wichtigen Bestandteil des kulturellen Erbes Leipzigs. Die Stadt ist auch bekannt für das Gewandhausorchester und das gleichnamige Konzertgebäude, das zu den ältesten und bekanntesten Musikinstitutionen in Europa zählt. Bach, Mendelssohn und viele andere Musiker prägten das kulturelle Leben in Leipzig und machten die Stadt zu einem unersetzlichen Teil der europäischen Musiktradition.

Politische Umbrüche und Konflikte
Die Geschichte Leipzigs ist tief in politische Umbrüche und Konflikte eingebettet. Ein herausragendes Ereignis war die Völkerschlacht bei Leipzig im Jahr 1813, bei der die alliierte Armee Napoleon besiegte. Dieses Ereignis wurde in Form des Völkerschlachtdenkmals, das 1913 eingeweiht wurde, symbolisch gewürdigt. Das Denkmal war jedoch nicht nur ein Symbol des Sieges, sondern auch ein Ausdruck nationaler Überheblichkeit und eine Quelle für nationalistisches Gedankengut, das in den folgenden Jahrzehnten immer stärker in den Vordergrund trat.

Die politische Situation in Leipzig war besonders in der Weimarer Republik von intensiven Auseinandersetzungen geprägt. Verschiedene politische Gruppierungen, darunter Kommunisten, Sozialdemokraten und die aufkommenden Nationalsozialisten, kämpften um die Vorherrschaft in der Stadt. Die Arbeiterbewegung war in Leipzig stark vertreten, und die Stadt wurde zu einem Zentrum sozialer und politischer Auseinandersetzungen. Die Auswirkungen des Nationalsozialismus in Leipzig waren katastrophal. Trotz der Propaganda der Nazis, die versuchten, die Stadt für ihre Ideologie zu gewinnen, blieb Leipzig einer der schlechtesten Wahlbezirke für Hitler in Deutschland. Das führte zu einer intensiven Verfolgung und Ausgrenzung von politisch Andersdenkenden, Juden und anderen Minderheiten.

Die Zerstörung Leipzigs im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe war schwerwiegend. Der Wiederaufbau der Stadt erfolgte in der Nachkriegszeit unter der Verwaltung der sowjetischen Besatzungsmacht und später der DDR. In dieser Zeit wurden die Industrien verstaatlicht, und die Universität wurde in Karl-Marx-Universität umbenannt. Die Stadt wurde zu einem Symbol des Sozialismus und der sozialistischen Planwirtschaft. Der Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953, der in Leipzig eine wichtige Rolle spielte, drückte den Unmut der Bevölkerung über die DDR-Regierung aus.

Ein weiteres einschneidendes Ereignis war die Sprengung der Universitätskirche 1968, die symbolisch für die ideologischen Entscheidungen der DDR-Führung stand. Diese Zerstörung hinterließ tiefe Spuren in der Stadt und verstärkte die politische Distanz zwischen der Bevölkerung und der Regierung.

Die Leipziger Mentalität
Die Mentalität der Leipziger wird oft als pragmatisch, geschäftstüchtig und gleichzeitig lebensfroh beschrieben. Die Leipziger sind stolz auf ihre Stadt und ihre Geschichte als Messestadt, und es gibt eine klare Unterscheidung zwischen den Pragmatismus der Stadtbewohner und der oft als dogmatisch beschriebenen Haltung der politischen Führung, sei es während der Nazi-Zeit oder in der DDR. Trotz der schwierigen historischen Phasen bewahrte sich Leipzig seine Eigenständigkeit und bewies eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit.

Die Leipziger sind auch für ihren Humor bekannt, der sich in verschiedenen Anekdoten widerspiegelt. Eine besonders beliebte Erzählung betrifft den König Friedrich August III., der in Leipzig eine bekannte Figur war und von den Bewohnern der Stadt respektvoll, aber nicht unkritisch betrachtet wurde.

Weitere bemerkenswerte Aspekte
Leipzig hatte viele markante Merkmale, die zur kulturellen und wirtschaftlichen Vielfalt beitrugen. Die Stadt verfügte über eine alte Waage, an der Waren gewogen und verzollt wurden. Leipzig war auch bekannt für das älteste Kaffeehaus Deutschlands, den „Kaffeebaum“, der ein Zentrum für den intellektuellen Austausch war. Die Stadt hatte eine blühende Pelzindustrie, die sich im Brühl konzentrierte, und war ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit einem der größten Bahnhöfe in Europa.

Auch die Schrebergartenbewegung, die von einem Leipziger Orthopäden ins Leben gerufen wurde, trug zur Freizeitgestaltung der Stadtbewohner bei. Die Kleinmesse, die eine gewisse Jahrmarktsatmosphäre ausstrahlte, war ein weiteres kulturelles Highlight der Stadt.

Die Bedeutung der Arbeiterbewegung und der Turnbewegung darf nicht unterschätzt werden. Leipzig war ein Zentrum für politische Auseinandersetzungen, Demonstrationen und Streiks, die oft als Vorboten für größere gesellschaftliche Veränderungen dienten.

Leipzig ist eine Stadt, die sowohl von wirtschaftlichem Erfolg als auch von politischer Auseinandersetzung geprägt ist. Ihre Geschichte ist eine Geschichte von Aufstieg und Fall, von kultureller Blüte und politischen Herausforderungen. Leipzig hat sich stets als eine Stadt im Wandel gezeigt, die jedoch nie ihre Identität und Eigenständigkeit verloren hat. Die Stadt hat nicht nur ihre historische Bedeutung als Handelszentrum bewahrt, sondern auch ihren Ruf als kulturelles und politisches Zentrum immer wieder neu definiert. Heute ist Leipzig eine lebendige Stadt, die stolz auf ihre Geschichte blickt und gleichzeitig in die Zukunft schaut.

Die Gründung der WerteUnion: Eine Reaktion auf den Kurs der CDU

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Der Doku-Film „Die WerteUnion – Die Rückkehr zu den Tugenden Deutschlands“ beleuchtet die Entwicklung der gleichnamigen politischen Bewegung und deren Bestreben, den Kurs der CDU zu ändern. Dieser Film behandelt die Konflikte innerhalb der Partei und zeigt die Motivation der WerteUnion, sich von der aktuellen politischen Ausrichtung der CDU abzugrenzen und einen konservativen, freiheitlichen Weg zu beschreiten.

Der Hintergrund der WerteUnion liegt in der Wahrnehmung, dass die CDU unter Angela Merkel einen Kurs eingeschlagen hat, der von vielen Mitgliedern als zu links und nicht mehr im Einklang mit den traditionellen Werten der Partei empfunden wurde. Dies führte dazu, dass eine Gruppe von Politikern und Parteimitgliedern, die sich von der CDU entfremdet fühlten, die WerteUnion gründeten, um einen konservativeren, bürgerlichen Kurs zu fördern.

Der Film beginnt mit einer Rückschau auf die Zeiten, als Angela Merkel die Führung der CDU übernahm. Ihre Politik, die viele als sozialistisch empfindend, stieß bei einem Teil der Partei auf Widerstand. Insbesondere die WerteUnion, die 2017 ins Leben gerufen wurde, sah sich als Gegengewicht zu Merkels „linkem“ Kurs. Die Mitglieder der WerteUnion kritisierten den Verlust der traditionellen christlich-demokratischen Werte und bemängelten die weitgehende Öffnung der CDU nach links. Sie betrachteten dies als Bedrohung für die Identität der Partei und für das Wohl des Landes.

Die Gründung der WerteUnion war für ihre Mitglieder eine Notwendigkeit, um eine politische Alternative innerhalb der CDU zu bieten, die die Werte von Freiheit, Familie, und konservativer Verantwortung betont. Sie sahen sich als Bewahrer der deutschen Tugenden und als notwendige politische Kraft, die verhindern wollte, dass Deutschland weiter von den Fehlern der „Merkel-Ära“ geprägt wird.

Die Dokumentation stellt auch die Enttäuschung dar, die viele Mitglieder der WerteUnion über die Führung der CDU erlebten, insbesondere als Friedrich Merz, der als Hoffnungsträger galt, ebenfalls eine Politik der Mitte fortführte, die viele als nicht ausreichend konservativ empfanden. Die Enttäuschung darüber, dass Merz ähnliche Entscheidungen traf wie Merkel, führte dazu, dass immer mehr Mitglieder der WerteUnion ihren eigenen Weg gingen und sich überlegten, eine neue Partei zu gründen.

Ein zentrales Thema im Film ist die Rolle von Hans-Georg Maaßen, einem ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz und einer der bekanntesten Vertreter der WerteUnion. Maaßen war eine Schlüsselfigur in der Kritik an Merkels Politik und sah sich selbst als wichtigen Akteur im Kampf gegen den „linken“ Kurs der CDU. Der Film stellt dar, wie Maaßen und andere führende Mitglieder der WerteUnion die politische Landschaft in Deutschland als zunehmend unfähig empfanden, die richtigen Antworten auf die Herausforderungen der Zeit zu finden.

Der Film verdeutlicht die persönlichen und politischen Konflikte, die innerhalb der CDU und der WerteUnion entstanden sind. Mitglieder, die ursprünglich auf Merz als neuen Führer gesetzt hatten, sahen sich enttäuscht, als er, ihrer Ansicht nach, den Kurs der CDU nicht signifikant änderte. Viele führende Köpfe der WerteUnion begannen, sich von der CDU abzuspalten, da sie keinen Raum mehr sahen, um ihre konservativen Vorstellungen innerhalb der Partei zu verwirklichen. Die Dokumentation zeigt eindrucksvoll, wie diese Frustration dazu führte, dass sich Mitglieder, die sich der CDU treu geblieben waren, schließlich für eine neue politische Heimat innerhalb der WerteUnion entschieden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Films ist die Entstehung der Idee, eine neue politische Partei zu gründen. In Erfurt fand eine Versammlung statt, bei der Mitglieder der WerteUnion darüber diskutierten, ob eine Abspaltung von der CDU und die Gründung einer eigenen Partei eine Chance darstellen könnte. Die Mitglieder der WerteUnion stellten fest, dass viele Wähler in Deutschland nach einer politischen Alternative suchten, die klar für konservative Werte eintrat und einen Politikwechsel forderte. Ein solcher Politikwechsel, so die Mitglieder, sei unerlässlich, um die aktuellen Probleme des Landes zu lösen und die Gesellschaft in eine stabilere und verantwortungsvollere Zukunft zu führen.

Die Dokumentation zeigt, wie Hans-Georg Maaßen als mögliche Führungsfigur in einer neuen Partei eine immer zentralere Rolle spielt. Maaßen, der eine klare Haltung gegenüber den aktuellen politischen Eliten in Deutschland hatte, galt als Symbol für den Wunsch nach einer Rückkehr zu den traditionellen Werten des Landes. In dem Film wird dargestellt, wie er und andere Mitglieder der WerteUnion die Bedeutung der Freiheit des Einzelnen und die Notwendigkeit einer verantwortungsbewussten Regierung betonen.

Ein wichtiger Punkt des Films ist auch die Auseinandersetzung mit der Rolle der CDU als Volkspartei. Die WerteUnion sieht sich als die wahre Erbin der konservativen Ideale, die die CDU einst repräsentierte. Während die CDU ihrer Meinung nach ihren traditionellen Kurs verlassen hat, bleibt die WerteUnion der festen Überzeugung, dass die Rückkehr zu den Tugenden, die das Land einst prägten, notwendig ist, um die gesellschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen und das Land in eine bessere Zukunft zu führen.

Die Mitglieder der WerteUnion betonen die Bedeutung von Eigenverantwortung und Selbstbestimmung. Sie sehen die aktuellen politischen Entscheidungen als Ausdruck einer unvernünftigen Regierung, die den Menschen zunehmend vorschreiben möchte, wie sie zu leben haben. Dies, so der Film, ist nicht der Weg, wie ein freies und verantwortungsbewusstes Land regiert werden sollte. Vielmehr solle der Mensch im Mittelpunkt stehen, und der Staat solle sich auf das Wesentliche konzentrieren: Die Wahrung der Freiheit und die Schaffung von Bedingungen, die den Menschen ermöglichen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen.

Im weiteren Verlauf des Films wird der Versuch der WerteUnion, die politische Landschaft zu verändern, als ein langfristiger Prozess dargestellt. Es wird deutlich, dass eine politisch erfolgreiche Bewegung nicht von heute auf morgen entstehen kann, sondern dass Zeit, Engagement und Teamgeist erforderlich sind, um die notwendigen Veränderungen zu bewirken. Dabei wird auch auf die innerparteilichen Diskussionen und Differenzen eingegangen, die die Mitglieder der WerteUnion nicht davon abhalten sollen, ihr gemeinsames Ziel zu verfolgen.

Zusammenfassend zeigt der Film „Die WerteUnion – Die Rückkehr zu den Tugenden Deutschlands“ die Entstehung und Entwicklung einer politischen Bewegung, die gegen den vermeintlich linken Kurs der CDU ankämpft und einen konservativen, freiheitlichen Weg für Deutschland fordert. Die WerteUnion versteht sich als eine notwendige politische Kraft, die die Ideale von Freiheit, Verantwortung und Tradition bewahren möchte. Trotz der Herausforderungen und der Widerstände von außen und innerhalb der Partei bleibt die WerteUnion entschlossen, ihre Vision für die Zukunft Deutschlands zu verwirklichen.

HWK Cottbus und Wirtschaftsminister Keller: Der Bürokratieabbau im Fokus

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Am Neujahrsempfang der Handwerkskammer (HWK) Cottbus wurde ein drängendes Thema deutlich: der Abbau von Bürokratie. Im Beisein des neuen brandenburgischen Wirtschaftsministers, Thomas Keller, diskutierten Vertreter des Handwerks, wie die Landesregierung effektive Schritte zur Entlastung der Unternehmen einleiten kann. Die Erwartungen an die neue Regierung sind hoch, insbesondere was Verlässlichkeit und Vertrauen in die Wirtschaft betrifft.

Forderungen des Handwerks
Die HWK Cottbus formulierte eine Reihe konkreter Wünsche, darunter Maßnahmen zur Fachkräftesicherung, Stärkung des Unternehmertums und eine intensivere Berufsorientierung. Besonders im Fokus stand die lang geforderte Reduzierung bürokratischer Hürden. Der Präsident der HWK, Peter Dreißig, betonte: „Wir brauchen dringend verlässliche Rahmenbedingungen und weniger Bürokratie, um die Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks zu sichern.“ Diese Forderung ist keineswegs neu, jedoch umso aktueller, da die Herausforderungen für kleine und mittlere Unternehmen durch wirtschaftliche Unsicherheiten weiter zunehmen.

Königs Wusterhausen: Bildung als Schlüssel
Ein konkretes Projekt, das zur Sprache kam, ist der Bau einer neuen Bildungsstätte in Königs Wusterhausen. Diese soll Platz für 2.000 bis 2.500 Teilnehmer bieten und dringend benötigte Kapazitäten schaffen, da die bestehenden Bildungszentren der HWK Cottbus überfüllt sind. „Wir stehen kurz vor der Zielgeraden, doch es bedarf weiterer Unterstützung, um Planungsprozesse und Finanzierung endgültig abzuschließen“, so Dreißig. Minister Keller versicherte, dass die Landesregierung das Projekt aktiv begleitet, da es einen entscheidenden Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten könne.

Praktikumsprämie: Ein Hoffnungsschimmer?
Ein weiterer zentraler Punkt war die Einführung einer Praktikumsprämie. Ziel dieser Maßnahme ist es, junge Menschen für das Handwerk zu begeistern und die Berufsorientierung attraktiver zu gestalten. „Ein Praktikum ist der beste Weg, um die eigene Leidenschaft zu entdecken“, erklärte Dreißig. Keller zeigte sich offen für die Idee und wies darauf hin, dass sie im Rahmen eines Aktionsplans der neuen Koalition geprüft werde. Gleichzeitig kündigte er die Entwicklung einer Online-Plattform an, die Praktikumsangebote sichtbarer machen und den Zugang für Jugendliche erleichtern soll.

Bürokratieabbau: Ein dickes Brett
Das Thema Bürokratieabbau dominiert seit Jahren die wirtschaftspolitische Debatte. Keller betonte, dass erste Schritte bereits eingeleitet wurden. So wurde ein Ausschuss im Parlament eingesetzt, der konkrete Maßnahmen mit Unterstützung von Experten umsetzen soll. Dennoch gestand er ein: „Es braucht Zeit, um die über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen aufzubrechen. Der Bund und die EU spielen hierbei eine zentrale Rolle.“ Gleichzeitig mahnte er, dass auch die derzeit geschäftsführende Bundesregierung ihre Verantwortung wahrnehmen müsse, um handlungsfähige Rahmenbedingungen zu schaffen.

Ein Blick auf die Herausforderungen
Der neue Wirtschaftsminister sieht sich nicht nur mit Forderungen konfrontiert, sondern auch mit einer finanziell angespannten Lage. Der Haushaltsplan für die kommenden zwei Jahre steht im Mittelpunkt der nächsten Schritte. Keller erklärte: „Die wirtschaftliche Entwicklung muss ganz oben auf der Agenda bleiben. Ein Bürokratieabbau könnte zum Nulltarif Wachstum generieren – das dürfen wir nicht verpassen.“

Der Neujahrsempfang der HWK Cottbus machte deutlich, dass das Handwerk auf die Unterstützung der Landesregierung angewiesen ist. Bürokratieabbau, Bildung und Fachkräftesicherung stehen dabei an erster Stelle. Minister Keller zeigte sich offen für die Anliegen und versprach, die notwendigen Maßnahmen voranzutreiben. Ob es gelingt, die hoch gesteckten Ziele zu erreichen, wird sich jedoch erst in den kommenden Monaten zeigen. Eines ist sicher: Der Abbau von Bürokratie bleibt ein dickes Brett, das es zu bohren gilt.

Die Welt der Post und des Zeitungswesens in der DDR

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Das Post- und Zeitungswesen in der DDR war eine tragende Säule des öffentlichen Lebens und spielte eine zentrale Rolle im Alltag der Bevölkerung. Es sorgte nicht nur dafür, dass Briefe, Pakete und Zeitungen ihre Empfänger erreichten, sondern war auch ein Symbol für die Leistungsfähigkeit und Organisation des sozialistischen Staates. Die Fachkräfte, die in diesem Bereich tätig waren, trugen mit ihrem Engagement maßgeblich dazu bei, die Kommunikations- und Informationsinfrastruktur des Landes aufrechtzuerhalten.

Beruf des Facharbeiters für Betrieb und Verkehr im Post- und Zeitungswesen
Der Beruf des Facharbeiters für Betrieb und Verkehr des Post- und Zeitungswesens war vielfältig und anspruchsvoll. Diese Fachkräfte waren für die zuverlässige und schnelle Zustellung von Briefen, Paketen und Zeitungen verantwortlich. Neben der Beförderung spielten sie auch eine Schlüsselrolle bei der Abwicklung finanzieller Transaktionen, der Bearbeitung von Telegrammen und der Durchführung von Ferngesprächen.

Eine typische Szene im Postamt verdeutlicht das breite Spektrum ihrer Tätigkeiten: Kunden bestellen Zeitungen und Zeitschriften, zahlen Gebühren ein oder lösen Überweisungen aus. An den Schaltern wurden Sonderwünsche erfüllt, insbesondere von Sammlern, die seltene Briefmarken suchten. Doch der sichtbare Teil der Arbeit war nur die Spitze des Eisbergs. Hinter den Kulissen lief ein komplexes System, das die effiziente Verarbeitung und Verteilung von Sendungen sicherstellte.

Der Weg eines Briefes
Die Reise eines Briefes begann mit dem Einwurf in einen Postkasten. Ab diesem Moment durchlief die Sendung eine mehrstufige Beförderungskette. Im Briefverteilzentrum wurde zunächst sortiert und gestempelt. Moderne Maschinen erledigten einen Großteil der Arbeit, doch manche Aufgaben blieben Handarbeit, etwa das Abstempeln von Briefen mit falsch aufgeklebten Marken oder ungewöhnlichem Format.

Die Arbeit an den Sortiermaschinen war anspruchsvoll, denn ein falscher Tastendruck konnte dazu führen, dass ein Brief für Rostock versehentlich in Suhl landete. Eine weitere wichtige Station war der Bahnpostdienst, in dem Fachkräfte während der Zugfahrt Briefe und Pakete sortierten und stempelten. Diese Tätigkeiten erforderten Präzision, Schnelligkeit und Organisationstalent.

Herausforderungen der Zustellung
Der letzte Abschnitt der Reise führte die Postsendungen zu den Zustellern. Die Hauptzusteller begannen ihre Arbeit oft früh am Morgen, um Zeitungen, Briefe und Päckchen pünktlich zu den Empfängern zu bringen. Früher erfolgte die Zustellung meist mit dem Fahrrad, was aufgrund der oft schweren Beladung eine körperliche Herausforderung darstellte. Moderne Zustellanlagen erleichterten später die Arbeit erheblich, doch die Anforderungen an die Zusteller blieben hoch.

Postbeförderung und Zeitungsvertrieb
Neben der Briefzustellung spielte auch der Zeitungsvertrieb eine zentrale Rolle. Zeitungen und Zeitschriften wurden im Abonnement oder im Einzelverkauf angeboten. Die Fachkräfte des Postzeitungsvertriebs waren für die Buchung und Verrechnung von Gebühren, die Organisation des Vertriebs und die Einnahmen aus Zeitungskiosken zuständig.

Ein weiterer wichtiger Bereich war der internationale Postverkehr. Die DDR war über ihre Post- und Bahnnetze mit vielen Ländern verbunden, und der grenzüberschreitende Austausch von Briefen und Paketen nahm stetig zu. Fachkräfte sorgten dafür, dass diese Sendungen termingerecht und sicher transportiert wurden.

Ausbildung und Anforderungen
Die Ausbildung zum Facharbeiter für Betrieb und Verkehr des Post- und Zeitungswesens war anspruchsvoll und umfasste vielfältige Aufgabenbereiche. Voraussetzung war der Abschluss der 10. Klasse, ein gutes Hör- und Sehvermögen sowie eine stabile Gesundheit, da viele Tätigkeiten im Schichtdienst ausgeführt wurden. Besonders geeignet waren junge Menschen, die Freude an der Arbeit mit Kunden und Interesse an buchhalterischen Tätigkeiten hatten.

Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und ein starkes Verantwortungsbewusstsein waren essenziell, da die Fachkräfte das Postgeheimnis wahren und das Vertrauen der Kunden rechtfertigen mussten. Auch Schulabgänger der 8. Klasse konnten in zweieinhalb Jahren eine Ausbildung zum Postfacharbeiter absolvieren und vor allem im Zustell- und Beförderungsdienst tätig werden.

Das Post- und Zeitungswesen der DDR war ein komplexes System, das durch gut ausgebildete und engagierte Fachkräfte am Laufen gehalten wurde. Von der Sortierung der Briefe über die Zustellung bis hin zur Organisation des Zeitungsvertriebs – jeder Schritt war durchdacht und trug dazu bei, die Kommunikation und Information im Land zu gewährleisten. Dieses System war nicht nur ein logistisches Meisterwerk, sondern auch ein Ausdruck der gesellschaftlichen Strukturen und Werte der DDR.

100 Jahre Berliner Funkturm – Ein Jahrhundert Geschichte und Innovation

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Im Jahr 2026 feiert der Berliner Funkturm seinen 100. Geburtstag. Als eines der bekanntesten Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt und technisches Meisterwerk seiner Zeit hat er eine bewegte Geschichte durchlaufen, die eng mit der Entwicklung der Rundfunk- und Fernsehtechnik verbunden ist. Seine imposante Erscheinung aus Stahl, seine ikonische Silhouette und seine historischen Funktionen machen ihn bis heute zu einem besonderen Monument.

Ein Bauwerk der Moderne
Der Funkturm, liebevoll auch „Langer Lulatsch“ genannt, wurde 1926 nach nur zweijähriger Bauzeit fertiggestellt. Mit einer Höhe von 138 Metern war er seinerzeit das höchste Bauwerk Berlins. Das Wahrzeichen besteht aus etwa 400 Tonnen Stahl und beeindruckt nicht nur durch seine technische Bauweise, sondern auch durch seine Funktionalität. Eine Aussichtsplattform und ein Restaurant in luftiger Höhe boten den Besuchern schon damals einen atemberaubenden Blick über die Stadt.

Die Architektur des Funkturms wurde stark von der Eisenbauweise des Eiffelturms in Paris inspiriert. Anders als sein französisches Pendant diente der Berliner Funkturm jedoch von Beginn an dem neuen Medium Radio. Doch gerade in den Anfangsjahren stellte die Übertragungstechnik eine große Herausforderung dar.

Kaiserliches Porzellan für klare Signale
Ein technisches Highlight des Funkturms war die besondere Isolierung, die dem Turm helfen sollte, störungsfreie Signale zu senden. In den Fundamenten wurden spezielle Porzellan-Dämpfer eingesetzt, um Überspannungen zu vermeiden und eine klare Signalübertragung zu gewährleisten. Dieses Porzellan, das als äußerst edles Material galt, wurde von der Königlichen Porzellan-Manufaktur hergestellt.

Trotz dieser innovativen Ansätze war die Technologie noch nicht ausgereift. Der Funkturm funkte zunächst nicht wie geplant, und die ersten Versuche mit der damals verfügbaren Mittelwellentechnik erwiesen sich als kompliziert. Schließlich wurde eine abgespannte Antenne installiert, die die Signalübertragung erleichterte. Ab 1926 begann der Turm, Rundfunkprogramme auszustrahlen, und prägte damit die Anfänge des Hörfunks in Deutschland.

Vom Radio zum Fernsehen
In den späten 1920er-Jahren erweiterte der Funkturm seine Funktion: Neben der Übertragung von Radiosignalen experimentierte man mit dem damals noch jungen Medium Fernsehen. Bereits 1929 wurden hier erste Fernsehbilder ausgestrahlt, wobei eines der ersten übertragenen Bilder die Schauspielerin Marlene Dietrich zeigte. Zwar war die Qualität der Übertragung noch rudimentär, doch diese Experimente legten den Grundstein für die spätere Entwicklung des Fernsehens.

Ein Blick auf alte Fotografien zeigt den Funkturm mit sogenannten Ringantennen oberhalb der Besucherplattform. Diese Antennen waren die ersten ihrer Art, die UKW-Signale (Ultrakurzwelle) ausstrahlen konnten. Damit wurde der Funkturm auch ein Vorreiter in der Entwicklung der Radiotechnologie.

Ein Symbol durch die Jahrzehnte
Der Funkturm überstand nicht nur technische Hürden, sondern auch die wechselvollen politischen und gesellschaftlichen Zeiten. Während des Zweiten Weltkriegs diente er teilweise militärischen Zwecken. Nach 1945 wurde er schnell wieder zu einem Symbol für die Modernität und den Wiederaufbau Berlins. Besonders in den 1950er- und 1960er-Jahren zog der Funkturm Besucher aus aller Welt an, die den Blick von der Plattform genossen.

In den 1970er-Jahren wurde der Funkturm durch den Bau des Berliner Fernsehturms am Alexanderplatz in seiner Funktion als wichtigster Signalträger abgelöst. Dennoch blieb er ein unverzichtbarer Teil der Berliner Skyline und ein technisches Denkmal.

Der Funkturm heute
Heute steht der Funkturm nicht nur als historisches Bauwerk unter Denkmalschutz, sondern ist auch ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische. Das Restaurant in etwa 55 Metern Höhe wurde im Laufe der Jahre modernisiert und bietet einen einzigartigen Panoramablick auf Berlin. Die Aussichtsplattform ist weiterhin ein Ort, an dem sich Vergangenheit und Gegenwart treffen.

Mit seinem 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2026 wird der Berliner Funkturm einmal mehr ins Rampenlicht rücken. Geplant sind Ausstellungen, Führungen und Events, die seine Geschichte und Bedeutung würdigen. Gleichzeitig bleibt der Funkturm ein Mahnmal für die Innovationskraft und den Fortschritt, der Berlin einst zur Hauptstadt der Rundfunktechnik machte.

Das Jubiläum bietet auch eine Gelegenheit, über die Bedeutung von technischen Monumenten nachzudenken. Der Funkturm ist nicht nur ein technisches Bauwerk, sondern auch ein kulturelles Symbol, das die Verbindungen zwischen Technologie, Gesellschaft und Geschichte aufzeigt.

Mit seiner einzigartigen Kombination aus Funktionalität und Ästhetik bleibt der Berliner Funkturm ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Ingenieurskunst und visionäre Ideen eine ganze Epoche prägen können.

Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft: Zeitz und das KoMoNa-Programm

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Der Strukturwandel und die Klimakrise stellen Kommunen in Deutschland vor immense Herausforderungen. Städte und Gemeinden müssen sich nicht nur neu orientieren, sondern ihre Infrastrukturen und Lebensräume an die Bedürfnisse einer nachhaltigen Zukunft anpassen. Das KoMoNa-Programm (Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie) bietet Kommunen dabei wertvolle Unterstützung – sei es bei der Gestaltung von Freiräumen, der Förderung von Biodiversität oder der Einbindung der Bevölkerung in die nachhaltige Transformation. Ein herausragendes Beispiel, wie diese Unterstützung in der Praxis aussieht, liefert die Stadt Zeitz.

Zeitz, eine Stadt in Sachsen-Anhalt mit einer langen industriellen Tradition, befindet sich seit Jahren in einem Wandel. Der Rückgang traditioneller Industrien und demografische Veränderungen erforderten neue Ansätze, um die Stadt zukunftsfähig zu machen. Durch das KoMoNa-Programm wurden in Zeitz zahlreiche Projekte initiiert, die zeigen, wie eine nachhaltige Transformation gelingen kann.

Nachhaltigkeit als Gemeinschaftsaufgabe
Das KoMoNa-Programm unterstützt Zeitz dabei, ein modernes Nachhaltigkeitskonzept zu entwickeln. Dieses Konzept dient als strategische Grundlage für zukünftige Projekte und ermöglicht es der Stadt, weitere Fördermittel zu akquirieren. Besonders wichtig ist dabei die aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger. Durch öffentliche Umfragen und Workshops konnten die Zeitzerinnen und Zeitzer ihre Ideen und Wünsche einbringen, was dazu beiträgt, dass die Projekte den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen entsprechen.

Ein prominentes Beispiel ist der sogenannte „Gassengang“. Dieser knapp drei Kilometer lange Rundweg führt durch die Innenstadt von Zeitz und wurde mit Unterstützung von KoMoNa realisiert. Der Gassengang verbindet urbane Erholung, Umweltbildung und sanften Tourismus. Entlang des Weges finden sich Lehrtafeln, die über die Flora und Fauna der Region informieren, sowie Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen. Der Weg fördert den Fußverkehr und stärkt zugleich das Bewusstsein für die Bedeutung von Nachhaltigkeit im städtischen Raum.

Natur erlebbar machen: Die Streuobstwiese
Ein weiteres erfolgreiches Projekt ist die Streuobstwiese in Zeitz, die ebenfalls durch KoMoNa gefördert wurde. Diese Wiese dient nicht nur als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, sondern auch als Bildungsort. Schulen und Kindergärten nutzen die Fläche, um Kindern die Bedeutung von Biodiversität und nachhaltiger Landwirtschaft näherzubringen. Zudem können die geernteten Früchte in einer neu errichteten Outdoor-Küche direkt verarbeitet werden, was praktische Erfahrungen im nachhaltigen Gärtnern ermöglicht.

Vernetzung und Austausch als Schlüssel zum Erfolg
Die Stadt Zeitz profitiert auch von der Vernetzung mit anderen Kommunen, die ebenfalls am KoMoNa-Programm teilnehmen. Der Austausch von Best Practices und Erfahrungen hat dazu beigetragen, innovative Ansätze schneller umzusetzen. Ein Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Merzenich, die stark vom Strukturwandel im Tagebaugebiet Hambach betroffen ist. Gemeinsam erarbeiteten die beiden Kommunen Strategien, wie Freiflächen ökologisch und sozial nachhaltig gestaltet werden können.

KoMoNa: Mehr als nur finanzielle Unterstützung
Das KoMoNa-Programm bietet jedoch nicht nur finanzielle Förderung, sondern auch die Möglichkeit, zusätzliches Personal einzustellen. In Zeitz konnte so eine Gärtnerstelle geschaffen werden, die sich speziell um die Pflege und Weiterentwicklung der neu geschaffenen Freiräume kümmert. Diese Stelle ermöglicht es, Nachhaltigkeitsprojekte langfristig zu betreuen und weiter auszubauen.

Blick in die Zukunft
Die bisherigen Erfolge in Zeitz zeigen, dass nachhaltige Entwicklung nicht nur möglich, sondern auch dringend notwendig ist. Mit Unterstützung des KoMoNa-Programms hat die Stadt neue Lebensräume geschaffen, die ökologische Vielfalt fördern und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger erhöhen. Gleichzeitig dient Zeitz als Vorbild für andere Kommunen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen.

In einer Zeit, in der Städte und Gemeinden sich zunehmend mit den Auswirkungen des Klimawandels und strukturellen Veränderungen konfrontiert sehen, bietet das KoMoNa-Programm eine wertvolle Stütze. Es zeigt, dass Nachhaltigkeit nicht nur eine politische, sondern vor allem eine gesellschaftliche Aufgabe ist, die gemeinschaftlich bewältigt werden kann. Zeitz hat diesen Weg eingeschlagen – und beweist, dass sich der Einsatz für eine nachhaltige Zukunft lohnt.

Mehr Informationen zum KoMoNa-Programm und den Modellvorhaben: Besuche die offizielle Webseite: https://www.z-u-g.org/komona