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CDU Jena kritisiert Verkehrschaos in der Innenstadt

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CDU: Verkehrschaos in der Innenstadt zeigt erneut Notwendigkeit der Osttangente

Einmal mehr sorgen massive Staus in der Jenaer Innenstadt für Frustration – nicht nur bei den Autofahrern. Der Grund ist die Sperrung des östlichen Löbdergrabens, den viele von Süden kommende Ortskundige als Abkürzung in Richtung Weimar nehmen. Dadurch entsteht am Eisenbahndamm ein Nadelöhr, an dem der gesamte Verkehr nur über eine einzige Fahrspur abfließen kann. In den Stoßzeiten sind massive Rückstaus auf die Stadtrodaer und Kahlaische Straße, sowie das vollständige Erliegen des Verkehrs in der gesamten Innenstadt die Folge.

Für Guntram Wothly, Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses und Chef der Jenaer CDU, ist dies keine neue Situation. „Bereits während der Sperrung der Fischergasse 2022 und der temporären Einrichtung eines Popup-Radweges 2023 haben wir gesehen, welche große Verkehrsströme der östliche Löbdergraben aufnimmt und welche Probleme seine Sperrung verursacht“, so Wothly. Diese Erkenntnis sei entscheidend, da eine Verkehrsberuhigung des Löbdergrabens und damit die Ausweitung der Innenstadt zu zentralen stadtplanerischen Zielen von Verwaltung und Stadtrat zählen. „Das setzt allerdings voraus, dass die östliche Umfahrung am Eisenbahndamm diesen gesamten Verkehr aufnehmen kann. Deswegen kämpfe ich mit meiner Fraktion seit vielen Jahren mit ganzer Kraft für den Ausbau zur Osttangente“, erklärt Wothly.

Die Verflüssigung des Verkehrs durch die Osttangente bietet aus Sicht der CDU-Fraktion ausschließlich Vorteile. Eine verbesserte Erreichbarkeit der Innenstadt kommt Einzelhändlern und Gewerbetreibenden zugute und Einpendler vergeuden weniger Zeit auf der Straße. Weniger Staus und flüssiger Verkehr schont nicht nur die Nerven der Autofahrer, sondern auch jene von Passanten, Anwohnern und anderen Verkehrsteilnehmern. Auch emittieren rollende Fahrzeuge weniger Schadstoffe, als im Stau. Vor allem aber entsteht der benötigte Freiraum, den Verkehr am Zentrum vorbei zu leiten und den neuen Inselplatzcampus in einen vergrößerten Innenstadtbereich einzubeziehen.

Mit dieser Argumentation wendet sich die CDU gegen jene Fraktionen, die die Notwendigkeit des längst beschlossenen Ausbaus zur Osttangente immer wieder in Zweifel ziehen und in der Öffentlichkeit Stimmung gegen das wichtigste Jenaer Infrastrukturprojekt seit Jahrzehnten machen. Stephan Wydra, der für seine Partei als Oberbürgermeisterkandidat zu den Kommunalwahlen am 26. Mai antritt, fordert daher die Zweifler zu pragmatischer, lösungsorientierter Politik auf, anstatt abstrakte Theorien von steigenden Verkehrszahlen bei Straßenerweiterungen gegen das Projekt ins Feld zu führen. „Man kann Autos mögen oder nicht. Aber wer immer wieder argumentiert, die Autos verschwänden von allein, wenn man ihnen nur die Straßen nimmt, sei herzlich eingeladen, in der Innenstadt noch bis mindestens in den August 2024 hinein lehrreichen Anschauungsunterricht zu nehmen“, erklärt Wydra.

AfD Jena: Antidemokraten behindern durch Plakatzerstörungen den Wahlkampf

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Jena. In den letzten Tagen wurden zahlreiche Plakate der AfD in Jena, Gera und auch dem Saale-Holzland-Kreis heruntergerissen und die AfD damit in ihrem Wahlkampf behindert. In Hermsdorf beispielsweise scheint eine Astschere verwendet worden zu sein, was auch angesichts der teilweise flächendeckenden Zerstörung von Plakaten auf ein organisiertes Vorgehen schließen lässt.

Die AfD-Kreissprecherin, Wiebke Muhsal, äußert sich dazu wie folgt:
„Wie in jedem Wahlkampf versuchen Antidemokraten, die Möglichkeiten der AfD, für ihre Positionen zu werben, zu unterdrücken. Das verurteilen wir scharf. Unsere Demokratie gründet sich auf dem Austausch von Meinungen und wenn die freie Meinungsäußerung nicht mehr möglich ist, dann stirbt die Demokratie. Wir versuchen weiterhin, alle Wähler mit Flugblättern und über Infostände zu erreichen, verweisen aber angesichts der großen Zerstörung von Plakaten auch darauf, dass alle unsere Kommunalwahlprogramme auch auf unserer Internetseite abrufbar sind.“

Bürgerversammlung zur „Klimagerechter Platzgestaltung Ernst-Abbe-Platz“ in Jena

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Projektvorstellung beim Bürgerbeteiligungs-Workshop am 12.04.2024 mit folgenden Themen: 00:05 Historie des Platzes 02:08 Der Platz im Wandel 05:25 Wettbewerbsergebnisse 2012 06:15 Der Ernst-Abbe-Platz als Klima-Hotspot 08:35 Fördermittelsituation 09:38 Anforderungen des Förderprogramms 11:56 Bauliche Rahmenbedingungen 12:57 Bauliche Rahmenbedingungen Tiefgaragen

Publikumsfragen beim Bürgerbeteiligungs-Workshop am 12.04.2024. Folgende Fragen beantworten Christian Gerlitz, Bürgermeister und Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt, sowie Lars Liebe, Fachdienstleiter Stadtentwicklung.

00:07 Wie viele Tiefgaragen befinden sich unter dem Platz und wie verhält es sich mit den Zufahrten? 02:06 Welche Fläche gehört wem? 02:50 Hat die Tiefgarage der Jenoptik eine höhere Traglast wegen der Straßenbahn? 03:43 Geht es bei der Platzgestaltung auch um die Gebäude? 04:38 Kann die Decke der Tiefgarage verstärkt werden? 05:30 Verlaufen in der Decke der Tiefgarage Kabel oder Rohre, auf die man achten muss? 06:15 Können die Rettungsflächen verschoben oder anders genutzt werden? 07:17 Wird die Tiefgarage bereits für Fahrradabstellplätze genutzt? 08:04 Was für Charakteristika müssen Sammelplätze erfüllen? 08:39 Problematisch, wenn Dächer der umstehenden Häusern nicht berücksichtigt werden können? 12:14 Hat die Stadt Mittel zur Unterhaltung des Platzes nach der Umgestaltung eingeplant? 13:48 Wird an die Wasserversorgung der künftigen Begrünung gedacht z.B. durch Regenwasser?

Thüringer Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Bad Köstritz

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Erfurt. Rund 75,4 Millionen Euro sind für Neu-, Um- und Erweiterungsbauten der Thüringer Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Bad Köstritz (TLFKS) vorgesehen.

Rund 37.000 Einsätze im Jahr: Ob Hilfeleistungs-Einsatz, Brandbekämpfung oder Katastrophenfall: Die 34.000 Thüringer Feuerwehrangehörigen haben rund um die Uhr alle Hände voll zu tun, rund 102 Mal am Tag werden sie zum Einsatz gerufen.

„Feuerwehr und Katastrophenschutz retten Leben – und dafür schaffen wir bestmögliche Lehr- und Ausbildungsbedingungen. Wir erwarten von Feuerwehr und Katastrophenschutz, dass sie im Notfall verlässlich zur Stelle sind. Neben dem häufig ehrenamtlichen Einsatz der Kamerad:innen bedarf es erheblicher Investitionen: Rund 75,4 Millionen Euro für Neu-, Um- und Erweiterungsbauten belegen, dass die Landesregierung die Priorität deutlich auf eine moderne und zeitgemäße TLFKS legt“, sagt Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij anlässlich des Spatenstichs.

Derzeit wird bereits die neue Ausbildungs- und Fahrzeughalle für rund 13,6 Millionen Euro realisiert, die Eisenbahntunnelübungsanlage in Crossen für rund 27 Millionen Euro ist in der Planung.

Die zusätzliche Investition von 75,4 Millionen Euro dient der Erweiterung und der komplexen Sanierung mit dem Ziel: 

  • Schaffung eines modernen Campus‘, einer Lernumgebung, welche pädagogisch und didaktisch auf der Höhe der Zeit ist
  • Kapazitätserweiterung und Modernisierung der Unterbringungsmöglichkeiten und der Mensa
  • Überarbeitung sämtlicher Erschließungen wie Verkehrs-anschlüsse, Elektroanlagen, Wasser, Abwasser, Gas, IT
  • Bau eines Parkhauses und einige Modernisierungen mehr

Hintergrund:

Jährlich werden in der TLFKS in Bad Köstritz rund 4.500 Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren, des Katastrophenschutzes, der Werksfeuerwehren sowie der Berufsfeuerwehren in über 60 verschiedenen Lehrgängen beschult. Unterbringung, Mensa, Schulungsgebäude, Fahrzeughalle, Werkstatt, Verwaltung und vieles mehr sind nicht in einem zeitgemäßen baulichen Zustand. Deshalb sind umfangreiche Investitionen notwendig, die die Landesregierung mit Priorität umsetzt.

Die umfangreichen Neu-, Um- und Erweiterungsbauten werden in mehreren Etappen und weitestgehend im laufenden Lehr- und Ausbildungsbetrieb erfolgen. Der Bauabschluss ist für 2034 realistisch.

Zum Spatenstich werden neben Ministerin Susanna Karawanskij und TLFKS-Leiter Jörg Henze Finanzministerin Heike Taubert, Innenminister Georg Maier, die Vizepräsidentin des Thüringer Landesamtes für Bau und Verkehr, Dr. Marita Kasper und der Bürgermeisters Oliver Voigt zugegen sein. Die Feuerwehr-Kapelle Wurzbach übernimmt die musikalische Rahmung.

Geflüchtetenunterkunft im Osthafen Rostock wird ab Mai bezogen

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Anfang Mai 2024 kann die seit über einem Jahr geplante Geflüchtetenunterkunft im Rostocker Osthafen bezogen werden. Darüber informiert das Amt für Soziales und Teilhabe. „Noch laufen die letzten Vorbereitungsarbeiten für Umzüge aus anderen Rostocker Notunterkünften“, so Senator Steffen Bockhahn. „Daher können wir jetzt allen künftigen Nachbarn anbieten, sich die noch nicht bezogene Einrichtung während eines Tages der offenen Tür einmal selbst anzusehen.“

Am Donnerstag, 25. April 2024, zwischen 15 und 18 Uhr besteht die Möglichkeit zur Besichtigung der Containerunterkunft mit der Adresse Bei der Knochenmühle 10. Mitarbeiter*innen des Amtes für Soziales und Teilhabe und zahlreiche Partner*innen von weiteren Institutionen und aus der Zivilgesellschaft stellen die unterschiedlichen Containerarten während kurzer Führungen vor und stehen für Fragen und Beratungen rund um die kommunalen Betreuungs- und Integrationsangebote zur Verfügung.

Die aus 228 Containern bestehende Einrichtung bietet Platz für bis zu 240 Menschen. In einem Quartier-Container sind zwei oder vier Plätze untergerbacht. Hinzu kommen Sanitär- und Küchencontainer sowie Container für Gemeinschaftsräume. Die drei zweigeschossigen Containerbauten werden ein zeitweiliges Zuhause für Geflüchtete unterschiedlicher Nationalitäten, für Alleinstehende und Familien. Tagsüber wird durch einen sozialen Träger die soziale Betreuung der Menschen abgesichert. Ansprechpartner*innen eines Wachschutzunternehmens werden rund um die Uhr vor Ort sein. Zunächst ist ein zweijähriger Betrieb der Einrichtung geplant, für weitere zwei Jahre besteht die Option einer Verlängerung.

In der Hanse- und Universitätsstadt Rostock sind derzeit etwa 1.850 Geflüchtete in Gemeinschafts- bzw. Notunterkünften untergebracht. Sie kommen aus Syrien, aus Afghanistan, aus dem Iran, aus der Ukraine, aus der Russischen Föderation, aus dem Irak und aus weiteren Ländern. Durch das Land Mecklenburg-Vorpommern erfolgen derzeit im Durchschnitt etwa 50 Zuweisungen pro Monat.

Mit der Einrichtung verfügt Rostock nun über insgesamt 13 Not-, Geflüchteten- und Gemeinschaftsunterkünfte in zahlreichen Stadtteilen. Sie haben jeweils zwischen 60 und bis zu knapp 400 Plätzen. Hinzu kommen über 400 Wohnungen, die die Kommune für Geflüchtete angemietet hat. „Wir wollen so schnell wie möglich die beiden derzeit noch als Notunterkünfte genutzten Sporthallen und die Einrichtung in der Industriestraße freiziehen und mit weiteren Unterkünften auch die Integrationsmöglichkeiten verbessern“, beschreibt Senator Steffen Bockhahn die nächsten Aufgaben.

Titelfoto: Künftige Gemeinschaftsunterkunft im Osthafen. – FB Presse- und Informationsstelle Rostock

Die Signale stehen auf Neustart

Ein weiterer großer Schritt in Richtung Betreiberwechsel ist getan. Start Mitteldeutschland (Start GmbH), der Nachfolger der Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH im Dieselnetz Sachsen-Anhalt, hat heute den entsprechenden Verkehrsvertrag in Magdeburg unterschrieben. Mit Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens, Peter Panitz, Geschäftsführer NASA GmbH, Ralf Sygusch, Verbandsdirektor vom Regionalverband Großraum Braunschweig, Markus Brämer aus dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) sowie Dirk Bartels und Alexander Falkenmeier, Geschäftsführer der Start GmbH, waren alle beteiligten Akteure vor Ort. 

„In enger Abstimmung mit unseren Partnern aus Thüringen und Niedersachsen ist es uns gelungen, dieses kurzfristige Ausschreibungsverfahren abzuwickeln und einen neuen Vertrag für unser Dieselnetz abzuschließen. Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken. Nun bin ich zuversichtlich, dass die Start GmbH bis Dezember den reibungslosen Übergang für die Fahrgäste und das Abellio-Personal bewerkstelligt“, sagte Ministerin Hüskens bei der Vertragsunterzeichnung. Das Unternehmen stehe vor der großen Aufgabe, die bestehenden Verträge für Personal und Fahrzeuge inklusive Instandhaltung zu übernehmen.

Markus Brämer, stellvertretender Abteilungsleiter TMIL: „Ich gratuliere Dirk Bartels, Alexander Falkenmeier und Markus Hoffmann von der start GmbH herzlich und wünsche Ihnen persönlich und dem Unternehmen viel Erfolg. Die start GmbH konnte sich gegen mehrere Mitbewerber durchsetzen und wird künftig das Dieselnetz Sachsen-Anhalt (DISA II) bedienen, das auch bis in die Thüringer Landeshauptstadt führt. Gemeinsam setzen wir uns für einen guten länderübergreifenden Regionalverkehr ein. Es geht darum, nicht nur in den Städten, sondern auch in den ländlichen Gebieten ein gutes ÖPNV-Angebot auszubauen. Es geht darum, für annähernd gleiche Lebens- und Entwicklungschancen in Stadt und Land zu sorgen – und dazu gehört ein vernünftig ausgebauter Regionalverkehr. Mit dem heutigen Tag sind wir einen guten Schritt vorangekommen.“

Ralf Sygusch, Verbandsdirektor des Regionalverbands Großraum Braunschweig betont die Bedeutung des Streckenverlaufs auf niedersächsischem Boden: „Die schnelle und unbürokratische Reaktion aller Beteiligten hat eine gute Lösung ermöglicht. Auch wenn unser Teilstück nur ein sehr kurzes ist, hat es dennoch eine wichtige Funktion: Die Anbindung der Börde an Wolfsburg und die durchgängige Verknüpfung an den Nordharz von Halberstadt über Wernigerode nach Goslar haben eine hohe verkehrliche Bedeutung für uns. “

„Wir freuen uns sehr, dass start die Ausschreibung um das Verkehrsnetz gewonnen hat. Die Entscheidung unterstreicht das Vertrauen in unsere Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit“, so Dirk Bartels, Geschäftsführer Regionalverkehre Start GmbH. „Wir sind uns der Verantwortung bewusst und wollen den Betriebsübergang im Dezember 2024 so reibungslos wie möglich gestalten. Deutschlandweit sind unsere fachlich breit aufgestellten Expertinnen und Experten unermüdlich im Einsatz, um die Inbetriebnahme voranzutreiben.“

Das Dieselnetz umfasst die meisten dieselbetriebenen Strecken in Sachsen-Anhalt mit einem Leistungsvolumen von circa 9,3 Millionen Zugkilometern pro Jahr, davon werden circa 8,4 Millionen Zugkilometer innerhalb der Landesgrenze zurückgelegt. Der Vertrag mit dem aktuellen DISA-Betreiber Abellio wird dieses Jahr vorfristig enden, nachdem das Unternehmen im Jahr 2021 in wirtschaftliche Schieflage geraten war und in ein Schutzschirmverfahren eintrat. Angesichts des Insolvenzverfahrens einigten sich alle Beteiligten auf eine Vergleichsvereinbarung, die zur vorzeitigen Neuausschreibung des Dieselnetzes führte. Abellio durfte sich auf diesen neuen Vertrag nicht bewerben.

Titelfoto: Die Unterzeichnenden des Verkehrsvertrages Dieselnetz Sachsen-Anhalt (v.l.n.r.): Peter Panitz, Geschäftsführer NASA GmbH, Markus Brämer, Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, Dirk Bartels, Geschäftsführer Regionalverkehre Start GmbH, Dr. Lydia Hüskens, Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Ralf Sygusch, Verbandsdirektor des Regionalverbands Großraum Braunschweig, Alexander Falkenmeier, Geschäftsführer der Start GmbH.

Neues Zeitalter für Thüringer Bahnverkehr – Erstes Netz mit Akku-Zügen wird ausgeschrieben

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Erfurt. „Der Freistaat Thüringen leistet mit seiner Dekarbonisierungsstrategie auf der Schiene einen wichtigen Beitrag, Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zu reduzieren. Wir wollen den Anteil der Dieselzüge im Thüringer Nahverkehrsnetz bis 2035 auf unter fünf Prozent senken. Der Bund ist verantwortlich für die Schieneninfrastruktur und bleibt aufgefordert, den zu geringen Elektrifizierungsgrad des Thüringer Eisenbahnnetzes deutlich zu erhöhen. Dies ist Voraussetzung dafür, dass wir bei der Dekarbonisierung des ÖPNV spürbar und zügig vorankommen“, betont Ministerin Susanna Karawanskij.

Der aktuelle Verkehrsdurchführungsvertrag „Dieselnetz Nordthüringen“ mit der DB Regio AG endet im Dezember 2025. Nach einem Übergangszeitraum von rund drei Jahren sollen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2028 erstmalig batterieelektrische Fahrzeuge auf den Strecken des Netzes eingesetzt werden. Das Vergabeverfahren startete vor Kurzem. Der Fortschritt in der Antriebstechnologie spiegelt sich auch im Namen des Netzes wider. Das „Dieselnetz Nordthüringen“ wird dann zum „Mittelthüringer Akku-Netz“ (MAN). Mit dem MAN, das auch Linien des derzeitigen Dieselnetzes Südthüringen sowie die RB-Linie Erfurt–Arnstadt–Saalfeld beinhalten wird, sollen weitere ca. 13 Prozent des Thüringer SPNV dekarbonisiert werden.

„Wir hätten die Akkuzüge gerne bereits ab Ende 2025 fahren lassen. Wegen notwendiger infrastruktureller Vorbereitungen und der langen Fahrzeuglieferfristen war das leider nicht so schnell möglich. Mit dem nun vorhandenen zeitlichen Vorlauf nutzen wir die Chance, um den Bahnverkehr in Thüringen planvoll in ein neues Zeitalter zu führen. Das ist ein ganz wichtiger Schritt für die Mobilitätswende, mit dem wir die Züge in Thüringen schrittweise auf klimaneutrale Antriebe umstellen“, so Ministerin Karawanskij.

Die neue Antriebstechnologie erlaubt darüber hinaus Fahrzeitverkürzungen zwischen Erfurt und Ilmenau bzw. Erfurt und Nordhausen. Mit dem ausgeschriebenen Betriebskonzept werden die heutigen Leistungen bis ins Jahr 2043 gesichert und punktuell ausgebaut.

Die neuen Fahrzeuge werden über barrierefreie Einstiege, großzügige Sitzabstände, WLAN, Videoüberwachung sowie eine moderne elektronische Fahrgastinformation verfügen. Die Bereiche für Fahrräder werden großzügig dimensioniert.

Mit der Vergabe des MAN wird der Freistaat erstmalig ein Innen- und Außendesign für die Fahrzeuge vorgeben. Dieses wird dann schrittweise auf weitere Vergabenetze ausgeweitet. Mit einer einheitlichen Gestaltung soll sichtbarer werden, dass die genutzten Züge dem Thüringer SPNV angehören und so das gute Mobilitätsangebot im Freistaat für Fahrgäste identifizierbarer machen.

Für das Vergabeverfahren MAN wird eine europaweite öffentliche Ausschreibung durchgeführt. Die Angebotsfrist für interessierte Eisenbahnverkehrsunternehmen läuft bis Mitte Oktober 2024, der Zuschlag soll Anfang 2025 erteilt werden. Die Laufzeit des Vertrages beträgt 15 Jahre. Der Freistaat Thüringen ist alleiniger Auftraggeber.

Kooperative Planungsphase der Jenaer Sportentwicklungsplanung gestartet

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Am vergangenen Wochenende kamen Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Akteure aus allen Bereichen des Jenaer Sports zusammen, um über die Ergebnisse der Befragung zur Sportentwicklungsplanung zu diskutieren. Diese liegen inzwischen ausgewertet seit Mitte März vor. Um mehr über das Sportverhalten der Jenaerinnen und Jenaer und die Perspektive der Sportvereine und Schulen zu erfahren, war eine umfangreiche Befragung durchgeführt worden – unter anderem wurden 10.000 zufällig ausgewählte Personen angeschrieben.

Das Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS) führte in die Kooperative Planungsphase ein und zeigte den Teilnehmenden während des Workshops erste Ergebnisse auf. Die beteiligten Institutionen waren Vertreterinnen und Vertretern aus dem Stadtsportbund, der Sportvereine, der Stadtverwaltung, von den Kommunalen Immobilien Jena, dem Jenaer Bündnis für Familie, dem Seniorenbeirat und dem Sportgymnasium.

Stärken und Schwächen der Sportlandschaft analysiert

Im ersten Teil des zweitägigen Workshops wurden Stärken und Schwächen der Sportlandschaft in Jena identifiziert und eine Zukunftsvision „Sport in Jena 2035″ von den Beteiligten erarbeitet. Es wurde deutlich, dass die Stadt Jena in den letzten Jahren viele Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt hat, der Umsetzungsgrad der letzten Sportentwicklungsplanung sehr hoch ist und dadurch ein guter Ist-Stand vorhanden ist, auf dem es aufzubauen gilt.

Am zweiten Tag des Auftaktworkshops stellte das IKPS die Bilanzierung der Sporthallen und -flächen in Jena vor. In mehreren Kleingruppen wurden anschließend verschiedene Schwerpunkte der Weiterentwicklung der Sportstätten, Freianlagen und künftige Angebotsschwerpunkte diskutiert. Das erste Themenfeld umfasste die gedeckten Sportanlagen mit der Einschätzung des IST-Standes, die abzuleitenden notwendigen baulichen Maßnahmen sowie die Optimierung bei der Hallenbelegung. Am Nachmittag wurden die Themen der Sportaußenanlagen, Freizeitsportflächen, wohnortnahen Sportangebote und Schulhöfe bearbeitet. Der Austausch war dabei sehr rege und es wurde eine Vielzahl an Herausforderungen aber auch bereits angedachte Maßnahmen identifiziert.

„Die Sportentwicklungsplanung einer Kommune sollte nicht nur im stillen Kämmerlein diskutiert und alleinig von der Verwaltung vorangetrieben werden. Von Anfang an war unser erklärtes Ziel, den Prozess einer umfangreichen Beteiligung zuzuführen, auf breite Füße zu stellen, um vor allem realistische Annahmen und konkrete Maßnahmen für die Zukunft des Jenaer Sports ableiten zu können und einen breiten Konsens unter den Beteiligten zu erzielen“,

resümiert Sportdezernent Benjamin Koppe die Erwartungshaltung an die Jenaer Sportentwicklungsplanung und die aktuelle kooperative Phase.

Die erste Workshopphase wird durch das IKPS dokumentiert und ausgewertet, bevor im Juni zwei weitere Workshops zu den Themen Vereins-, Angebots- und Organisationsentwicklung sowie der Priorisierung von Handlungsempfehlungen und Maßnahmen durchgeführt werden.

Titelfoto: Teilnehmende des 1. Workshops zur Sportentwicklungsplanung – Stadt Jena

 

„Automonitor 2024“: Thüringer Zulieferer setzen auf neue Geschäftsfelder und Technologien

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Erfurt. Wirtschaftsministerium und LEG legen neuen Branchenbericht zur Automobil- und Zulieferbranche in Thüringen vor / Umfrage zeigt Herausforderungen und Erfolgsstrategien

Gut die Hälfte (52 Prozent) der Automotive-Unternehmen in Thüringen plant, innerhalb von fünf Jahren in neue Geschäftsfelder einzusteigen – durchaus auch in Segmente, die nicht zum Fahrzeugbau zählen, wie etwa der Medizin- und Pharmabereich oder die Elektroniksparte. Knapp ein Drittel (31 Prozent) plant dies schon für das laufende Jahr. Diese Zahlen legen nahe, dass die Befragten ihre Abhängigkeit von der Automobilbranche reduzieren und sich stattdessen breiter aufstellen möchten. Denn bei den „erheblichen“ Risiken für die eigene Geschäftsentwicklung stehen für die Unternehmen nicht mehr Energiekosten und Fachkräftemangel an erster Stelle, sondern die aktuelle Markt- und Nachfrageentwicklung – 54 Prozent sehen bspw. in der wachsenden Konkurrenz durch chinesische Hersteller, Herausforderungen durch E-Mobilität und Digitalisierung oder eine abnehmende Markenbindung der Kunden eine Gefährdung ihres Geschäftsmodells. Dieser zeitgleiche Wandel von Geschäftsfeldern, Schwerpunktmärkten und Kompetenzprofilen hält den Transformationsdruck damit auch künftig hoch. Dies sind zentrale Ergebnisse des „Automonitors 2024“ für Thüringen, der auf einer Umfrage unter Thüringer Zulieferunternehmen beruht. Initiiert und durchgeführt wurde die Studie vom Thüringer Clustermanagement (ThCM) der LEG im Auftrag des Wirtschaftsministeriums.

Die aktuelle Analyse zeigt ferner, dass 51 Prozent der Befragten die Elektromobilität als den derzeit wichtigsten Trend ausmachen, der die Branche tiefgreifend verändert. Knapp dahinter liegt mit 49 Prozent der Trend „Nachhaltigkeit in Produktion und Prozess“. Zugleich schätzen 41 Prozent den Einfluss der Elektromobilität auf den eigenen Standort dennoch gering ein. Dieses Verteilungsbild dürfte im breiten Portfolio der Thüringer Automobil- und Zulieferindustrie begründet liegen.

„Einmal mehr zeigt sich, dass sich die Thüringer Automotive-Unternehmen ihren Herausforderungen stellen. Sie sind sich des Wandels bewusst, in dem sich die Branche gerade befindet, und reagieren folgerichtig, indem sie ihr Portfolio erweitern und in weitere Geschäftsfelder einsteigen. Dabei setzen sie zugleich auf altbewährte Erfolgsrezepte: Technologiekompetenz, Innovationswille und top qualifizierte Mitarbeitende“, sagt Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee zu den Ergebnissen der neuen Umfrage.

Gerade der letzte Punkt – die Verfügbarkeit von Fachkräften – bleibe ein Dauerbrenner auch in der Automobilwirtschaft. Ein Risiko in puncto Personalverfügbarkeit sehen aufgrund des Fachkräftemangels insgesamt 86 Prozent der Befragten. Diejenigen Unternehmen, die den Fachkräftemangel am höchsten priorisieren, engagieren sich bereits überproportional in diesem Thema, beispielsweise durch die Teilnahme an Jobmessen oder indem sie ihren Mitarbeitenden flexible Arbeitszeitmodelle, gesundheitsfördernde Maßnahmen, Betriebskindergärten oder auch kontinuierliche Weiterbildungen anbieten. Wenig überraschend ist es daher, dass 73 Prozent die Qualifikation ihrer Mitarbeitenden als Erfolgsfaktor gegenüber der Konkurrenz sehen.

Mehr als ein Drittel (38 Prozent) der Befragten sieht im Bereich Innovation einen eigenen Vorteil gegenüber dem Wettbewerb und spart deshalb auch in Zeiten des Wandels nicht an ihren Entwicklungsbudgets. Dazu passt, dass 83 Prozent aller Teilnehmenden die Technologiekompetenz als Wettbewerbsvorteil ihres Unternehmens sehen. Diese ist zugleich ein wichtiges Rüstzeug für die sich verändernde Markt- und Nachfrageentwicklung.

„Die Studie belegt, dass die Herausforderungen vielfältig sind, dass unsere Zulieferer aber aktiv und zupackend damit umgehen: Sie geben uns wertvolles Feedback zu den drängendsten Herausforderungen der Branche, sie investieren in zusätzliche Geschäftsfelder und neue Produkte, sie entwickeln Strategien zur Fachkräftegewinnung und sie sparen Kosten, indem sie Prozesse weiter optimieren“, sagt LEG-Geschäftsführer Andreas Krey.

Hintergrund
Kaum eine Branche unterliegt derzeit so starkem Wandel und Innovationsdruck wie die Automobil- und Zulieferbranche, die zudem zu den umsatzstärksten Wirtschaftszweigen Thüringens gehört, also für die wirtschaftliche und technologische Entwicklung des Freistaats große Bedeutung besitzt. Für den aktuellen vielfältigen Wandel stehen beispielhaft die Megatrends in den Feldern Elektromobilität, Autonomes Fahren und Digitalisierung. Mit der Reihe AUTOMONITOR Thüringen als Baustein der Thüringer Innovationsstrategie wollen Wirtschaftsministerium und LEG detaillierte Einblicke in die Verfasstheit und die Zukunftschancen der Thüringer Automotive-Industrie gewinnen, um die wirtschaftspolitischen Strategien und Unterstützungsangebote zu optimieren. Die erste Erhebung erfolgte 2017 unter dem Titel „Tiefenanalyse“ und lieferte einen wichtigen Input zur 2018 entwickelten und vorgestellten „Automotive Agenda Thüringen“ – ein zu diesem Zeitpunkt bundesweit einzigartiger Strategieprozess, der bei der jüngsten Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen vor allem seit 2020 bereits erfolgreich zum Tragen kam. Die „Tiefenanalyse“ erfuhr 2022 erstmals eine Fortschreibung. Diese beinhaltete auch die Konzeption eines jährlich wiederkehrenden Branchenmonitorings unter dem Titel AUTOMONITOR Thüringen. Damit wird seither die systematische Zustands- und Chancenanalyse der Branche fortgesetzt; auch die Ergebnisse der aktuellen Umfrage werden entsprechend in Maßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftszweiges fließen.

Weitere Informationen und den kompletten Automonitor 2024 finden Sie online unter: https://www.cluster-thueringen.de/aktuelles/studien/studienreihe-automonitor/

Kirche als Lernort der Demokratie: Erwartungen an die Demokratie

Mit der Friedlichen Revolution wurden innerhalb und außerhalb der Kirchen Hoffnungen erfüllt und Träume verwirklicht, an deren Umsetzung kaum noch jemand geglaubt hatte. Gleichzeitig ging die Transformation zum vereinigten Deutschland nicht ohne Unsicherheiten, Enttäuschen und Verletzungen vonstatten. Die dritte Gesprächsrunde der Reihe „Kirche als Lernort der Demokratie“ schaut auf Hoffnungen und Erwartungen vor und nach 1989/90. Sie blickt auf Gelungenes aus der Transformationszeit, sucht nach Träumen und Visionen von damals, die sich erfüllt haben oder die noch nicht ausgeträumt sind. Und sie fragt nach dem Beitrag, den die evangelische Kirche heute zur Weiterentwicklung der Demokratie leistet.

Veranstaltungsreihe: Kirche als Lernort der Demokratie

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe Kirche als Lernort der Demokratie, die die Bundesstiftung Aufarbeitung gemeinsam mit der Evangelischen Akademie zu Berlin, der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Stiftung Berliner Mauer durchführt.