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Aufruf zum Kraniche falten für diesjährige Krämerbrückeninstallation

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Erfurt. Bildende Künstlerinnen, Künstler und Kreative sind jedes Jahr erneut aufgerufen, sich mit ihren Ideen an der Ausschreibung für eine Kunstinstallation auf diesem einmaligen Baudenkmal Erfurts zu beteiligen. Die Installationen verstehen sich dabei nicht als Dekoration, denn jedes Jahr setzt eine andere künstlerische Idee in luftiger Höhe einen besonderen inhaltlichen Fokus auf die Krämerbrücke.

Auch in diesem Jahr gingen bis zum Bewerbungsschluss Ende Februar 20 Bewerbungen von Kunstschaffenden und Kreativen aus ganz Deutschland und sogar aus dem Ausland ein. Nach einer Probehängung entschied sich die Jury dann für den Vorschlag von Lars Bucki, Absolvent der Fachhochschule Erfurt, Fachbereich Architektur und Inhaber des Architekturmodellbauateliers „Objects“ in Erfurt. Seine Konzeptidee „1.000 Kraniche“ nimmt Bezug auf den Kranich als Symbol für eine Welt in Frieden. Kraniche gehören wohl zu den bekanntesten Zugvögeln und gelten weltweit als Symbol für Frieden, Weisheit und Glück.

Symbolkraft der Kraniche für eine friedliche Welt
Zu großer Bekanntheit gelangte der Kranich-Mythos indes durch ein einschneidendes Ereignis in Japan. Gemeint sind die beiden Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. August und 9. August 1945.

Wenn heute im japanischen Inselreich der Papierkranich als glückversprechend gilt, so hat dies auch wesentlich mit Sadako Sasaki zu tun. Die japanische Schülerin wurde zur weltweit bekanntesten Hibakusha – einer Überlebenden der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki.

Wie durch ein Wunder hatte Sadako Sasaki, ein Mädchen aus Hiroshima, als Zweieinhalbjährige den Atombombenabwurf vom 6. August 1945 unbeschadet überstanden. Sie wuchs danach als scheinbar gesundes Mädchen heran. Doch zehn Jahre später, Anfang 1955, erkrankte sie, wie viele andere Menschen in Hiroshima und Nagasaki auch, an der „Strahlenkrankheit“ Leukämie.

Sadakos beste Freundin erzählte ihr von einer alten japanischen Legende, nach der derjenige, der 1.000 Origami-Kraniche falte, von den Göttern einen Wunsch erfüllt bekäme. Daraufhin begann Sadako während ihres mehrmonatigen Krankenhausaufenthaltes, Papierkraniche zu falten. Innerhalb von weniger als einem Monat hatte sie 1.000 Kraniche fertiggestellt und setzte ihre Arbeit in der Hoffnung auf Heilung fort. Ihr Bruder Masahiro Sasaki sprach von insgesamt rund 1.600 Kranichen, die Sadako bis zu ihrem Tod am 25. Oktober 1955 gefaltet hat.

Weltweit bewegte die Lebensgeschichte von Sadako Sasaki Millionen Menschen. Die Symbolkraft der Kraniche für eine friedliche Welt, in der man keine Angst vor Gewalt, Kriegen und Atomwaffen haben muss, ist eng mit ihrem Namen verbunden.

Verantwortung übernehmen und Zeichen setzen
Aufgrund der weltweiten Verbreitung und Anteilnahme, die die Geschichte von Sadako Sasaki fand, wurden Origami-Kraniche zu einem Symbol der internationalen Friedensbewegung, das sich nun auch in der diesjährigen Krämerbrückeninstallation widerspiegeln wird.

„In Anbetracht der derzeitigen weltpolitischen Lage“, so Initiator und Ideengeber Lars Bucki, „die von Gewaltausbrüchen und militärischen Auseinandersetzungen geprägt ist, sei es im Nahen Osten, dem Jemen und der Ukraine, liegt es nahe, ein Zeichen für Frieden zu setzen.“ Das soll in Form der künstlerischen Installation unter dem Motto „1.000 Kraniche als Symbol für eine Welt in Frieden“ anlässlich des diesjährigen Krämerbrückenfestes geschehen. „Und hier möchte ich“, so Bucki, „bei aller Begeisterung und Freude über das Ereignis, darauf aufmerksam zu machen, dass wir Verantwortung tragen – Verantwortung für den Frieden.“

Mitmach-Projekt für die Erfurter Bürgerschaft
Die geplante Installation ist bewusst als Mitmach-Projekt gedacht. Dazu werden im Vorfeld an interessierte Bürgerinnen und Bürger, in Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Altersheimen und gemeinnützigen Einrichtungen geeignete Papierbögen (wasserabweisend und brandhemmend beschichtet) verteilt. Diese können dann individuell farbig bemalt oder mit persönlichen Wünschen und Widmungen versehen werden. Im Anschluss sollen die kreativ gestalteten und unterschiedlich großen Papierbögen zu klassischen Origami-Kranichen gefaltet werden. Die mehr als 1.000 auf diesem Wege entstandenen Papierkraniche werden dann als Installation über der Krämerbrücke schweben.

Für die Zeit der Installation sollen die Kraniche so den Wünschen der Erfurter Bürgerschaft für eine friedliche Zeit Ausdruck verleihen und zum Nachdenken anregen. Nach Beendigung der Installation, so die Idee des diesjährigen Gewinners des Künstlerwettbewerbs, können die Kraniche in einer Zeitkapsel gebündelt und an einem geeigneten Ort für nachfolgende Generationen verwahrt werden.

Wer als Privatperson, Gruppe, Firma, Schulklasse, etc. bereit ist, bis zum 26. Mai 2024 eigene Kraniche zu gestalten und zu falten und somit selbst Teil der diesjährigen Installation zu werden, kann sich per E-Mail an info@objects-online.de oder unter 0172 3486320 bei Lars Bucki melden und erhält das sogenannte Steinpapier und eine Faltanleitung. Andere Materialien dürfen aufgrund des Brandschutzes nicht verwendet werden.

In der Woche vor dem Krämerbrückenfest wird die Kunstinstallation auf der Krämerbrücke am vorhandenen Seilsystem angebracht.

Die Auslobung und Umsetzung der jährlichen Kunstinstallation ist eine Kooperation zwischen der Stadtverwaltung Erfurt/Kulturdirektion, dem Verband Bildender Künstler Thüringen e. V. sowie der Krämerbrückenstiftung. Finanziert wird sie durch eine Förderung der Sparkasse Mittelthüringen.

Veranstaltungen auf dem Erfurter Domplatz: Walpurgisnacht, Bikerausfahrt und Familien- und Sportfest

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Erfurt. Der Start in den Mai wird in Erfurt am 30. April gefeiert – und das seit 1997. Auch am kommenden Dienstag lädt die Stadtverwaltung wieder auf den Domplatz ein, um mit der Walpurgisnacht den Winter zu verabschieden und am 1. Mai mit der Biker-ausfahrt sowie dem Erfurter Familien- und Sportfest in den Frühling zu starten.

Die Walpurgisnacht startet am Dienstag, 30. April 2024, um 16 Uhr. Das Thüringer Folklore Ensemble Erfurt e. V. begrüßt um 18:45 Uhr die Besucherinnen und Besucher mit der Aufführung verschiedenen Frühlingstänze um den bereits aufgestellten Maibaum – Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht.

Die Hexen und Teufel geben sich jedoch längst noch nicht geschlagen und versuchen, mit einem höllischen Spektakel in der Walpurgisnacht letztmalig den Sieg des Frühlings zu verhindern. Mit Schall, Rauch und mystischen Klängen beginnt ab 20:00 Uhr das Hexen- und Teufelsspektakel, das mit dem Entzünden des Maifeuers gegen 21:45 Uhr seinen Höhepunkt erreichen wird. Viele Hexen haben ihren Aufritt bereits zugesagt, unter anderem wird wieder eine Hexe über dem Domplatz in „luftiger“ Höhe ihren Hexenbesen ausprobieren.

Das Maifeuer wird den Domplatz bis weit nach Mitternacht erhellen. Für Party-Stimmung sorgt die Weimarer Band „Rockpirat“, die Coverversionen bekannter Hits aus den letzten Jahren und den aktuellen Charts präsentiert.

Auch kulinarisch bietet der Abend ein abwechslungsreiches Programm: Angeboten werden sowohl ungarischer Langos als auch Thüringer Bratwurst, Passend zum Anlass wird Maibowle ausgeschenkt.

Bikergottesdienst mit anschließender Ausfahrt am 1. Mai
Ab 8:00 Uhr treffen sich am 1. Mai Biker aus ganz Deutschland zu einer gemeinsamen Ausfahrt durch Thüringen, die in diesem Jahr die Galopprennbahn Gotha-Boxberg zum Ziel hat.

Die feierliche Verabschiedung der rund 1.000 Teilnehmenden durch Oberbürgermeister Andreas Bausewein und kirchliche Vertreter erfolgt 8:45 Uhr. Zu Beginn finden eine ökumenische Andacht und die Segnung der anwesenden Biker statt, denn das Bikertreffen ist für die meisten Motorradfans auch der offizielle Start in die Bikersaison 2024. Um 9:00 Uhr wird das Startsignal gegeben, mit der Rückkehr auf den Domplatz ist gegen 16:00 Uhr zu rechnen.

Familien- und Sportfest am 1. Mai
Auch in diesem Jahr geht es beim Familien- und Sportfest aktiv in den neuen Monat. Das Fest für die ganze Familie wird in Kooperation mit dem Stadtsportbund Erfurt e. V. organisiert und musikalisch durch das Erfurter Blasorchester eröffnet.

Von 10:00 bis 17:00 Uhr präsentieren sich am Sonntag über 35 Sportvereine aus der Region auf dem Erfurter Domplatz. Mit dem Ball oder dem Schläger, auf der Matte oder hoch hinaus auf dem Kletterberg, beim Laserschießen oder auf dem Schachbrett – für jeden ist etwas zum Zuschauen und Mitmachen dabei.

Für die Unterhaltung der kleinen Besucherinnen und Besucher sorgen an beiden Veranstaltungstagen unter anderem Karussells und eine Trampolinanlage.

Richtfest für multifunktionale Zweifeldsporthalle in Neue Neustadt in Magdeburg

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Der Baufortschritt der neuen Zweifeldsporthalle in Neue Neustadt ist am 25. April mit einem Richtfest gefeiert worden. Für den Neubau am Standort des TuS 1860 Magdeburg-Neustadt nahm, nach rund 5 Monaten Bauzeit, Oberbürgermeisterin Borris gemeinsam mit Vertretenden der Landeshauptstadt das symbolische Einschlagen des letzten Nagels vor.

Nutzung durch Schulen und Vereine ab 2025 möglich
Nach rund 5 Monaten Bauzeit sind die Arbeiten an Rohbau und Dachstuhl weitestgehend abgeschlossen. Die Fertigstellung soll im 1. Quartal des Jahres 2025 erfolgen.

„Als Schulsporthalle für die Gemeinschaftsschule ‚Gottfried Wilhelm Leibniz‘ und als Erweiterung des Sportangebotes der IGS ‚Regine Hildebrandt‘ wird die Sportstätte dringend benötigt. Ich freue mich, dass wir seit dem Baustart im November nun bereits diesen Meilenstein gemeinsam feiern können. Dass wir dieses Projekt so schnell umsetzen können, verdanken wir vor allem auch dem Engagement aller am Bau Beteiligten“, sagte Oberbürgermeisterin Simone Borris im Rahmen ihrer Festansprache.

Nach einer europaweiten Ausschreibung der Bauleistungen hatte die Stadtverwaltung 2023 das regional ansässige Bieterkonsortium der Unternehmen Industriebau Wernigerode und Wilhelm Wallbrecht als Generalunternehmer beauftragt. Der städtische Eigenbetrieb Kommunales Gebäudemanagement übernahm die Bauherrenfunktion. Für die Realisierung des Projektes investiert Magdeburg einschließlich Planungskosten 7,23 Millionen Euro aus Eigenmitteln.

Meilenstein für den Sporthallenbau an der Zielitzer Straße
Bis zu 3 Schulklassen gleichzeitig können die Halle nach Fertigstellung im Frühjahr 2025 nutzen. Außerhalb der Schulzeiten ist eine Nutzung der Halle durch Sportvereine für den Trainings-, Wettkampf- und Punktspielbetrieb geplant. Mit der neuen Sporthalle werden sich die Bedingungen sowohl für den Schulsport als auch für den Breitensport im Stadtteil Neue Neustadt erheblich verbessern.

Das neue Gebäude wird eine frühere Sporthalle am Schulstandort in der Pablo-Neruda-Straße ersetzen. Diese musste wegen fehlender Betriebssicherheit abgerissen werden, was erhebliche Probleme bei der Aufrechterhaltung von Sportangeboten zur Folge hatte. Da auf dem Schulgelände keine Möglichkeit besteht, unter den gegebenen Platzverhältnissen eine weitere Sporthalle zu errichten, wird der Neubau zwischen der Klosterwuhne und der Zielitzer Straße auf einem bislang weitgehend ungenutzten Teil der Vereinssportstätte des TuS 1860 Magdeburg-Neustadt e.V. errichtet. Der Standort ist rund 700 Meter vom Schulstandort entfernt.

Funktionales und zeitgemäßes Gestaltungskonzept
Das neue Sporthallenbauwerk wird sich durch seine Gliederung und die Wahl des Materials in die bereits bestehende Umgebung baulich und zeitgemäß eingliedern Funktionsbau.

Die Halle wurde als Massivbau mit Stahlbetonbodenplatte und Stützen sowie Wänden aus Stahlbeton bzw. Kalksandsteinmauerwerk geplant. Durch die Fassadengestaltung wird sich der Bereich des Erdgeschosses als umlaufendes Band optisch abzeichnen und der Hallenkörper durch unterschiedliches Material darüber hinausragen.

Für das Dach der Sporthalle sind Brettschichtbinder im Abstand von 5,50 Metern vorgesehen, die Dachtragschale als gelochtes Trapezblech mit Warmdachaufbau. Das Dach erhält eine Photovoltaik-Anlage zur Deckung des Eigenstrombedarfs und eine extensive Dachbegrünung über dem Umkleidetrakt.

Der Eingang der Sporthalle wird auf der Ostseite des Gebäudes sein. An der Westseite ist ein zweiter Ausgang geplant, der gleichzeitig Notausgang und unmittelbarer Zugang für Vereinsverantwortliche sein wird.

Für die Raumaufteilung bei einer Hallengröße von mehr als 1.200 Quadratmetern sind…

  • ein 150 Quadratmeter großer Mehrzweckraum
  • 6 – darunter 2 barrierefreie –Umkleideräume
  • 2 Lehrer- und 3 Trainerumkleideräume
  • 4 Geräteräume
  • eine Zuschauergalerie

vorgesehen. Vom Foyer aus werden alle Funktionsbereiche direkt erreicht sein. Über einen Flur, durch den auch die Umkleiden zu erreichen sind, lassen sich nach Fertigstellung die 3 Hallenteile separat erschließen.

Der geplante Zuschauerbereich ist zweigeteilt. Auf der Galerie sind zwei Sitzreihen mit insgesamt 140 Plätzen vorgesehen. Im Erdgeschoss können auf der Ostseite hinter einem Ballfangnetz bei Bedarf weitere ebenerdige Zuschauerplätze eingerichtet.

Titelbild: Stadtverwaltung Magdeburg

Deutsches Optisches Museum (D.O.M.) in Jena gewinnt den 3. Platz beim POLIS AWARD 2024

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Nationales Leitmuseum als Vorzeige-Projekt der Stadtentwicklung ausgezeichnet

Jena. Grund zum Jubeln gab es für Jena am Mittwochabend in Düsseldorf. Das Deutsche Optische Museum (D.O.M.) gewann den 3. Platz des diesjährigen polis Awards in der Kategorie „Reaktivierte Zentren“. Der Preis wird parallel zur Stadtentwicklungsmesse polis Convention in insgesamt acht Kategorien verliehen. Die Bewerbung um den Award verfasste die Stadt Jena, JenaWirtschaft und das Deutsche Optische Museum gemeinsam.

Vor Ort nahm Gründungsdirektor Prof. Dr. Timo Mappes die Auszeichnung entgegen: „Ich freue mich außerordentlich, dass wir heute eine Auszeichnung mit nach Hause nehmen dürfen. Der Preis belegt welch wunderbaren und authentischen Ort wir für unsere Besuchenden mitten in der Stadt entstehen lassen. Ein Gebäude, das den Inhalt des Museums bereits im Außenraum und für Alle erlebbar macht.“ Jena sei das globale Zentrum der Optik und Photonik und das D.O.M. soll diese Stärke Jenas für die gesamte Breite der Gesellschaft authentisch erfahrbar machen, so Mappes.

Ein Mammutprojekt, das nicht nur Prof. Mappes und sein Team beschäftigt, sondern auch die Stadt. So freute sich der Jenaer Fachdienstleiter für Stadtentwicklung Lars Liebe über den 3. Platz: „Die Sanierung der alten Optikerschule, verbunden mit dem hochmodernen Neubau neben dem Volkshaus, erweitert unser Zentrum in Richtung Westen und schafft einen neuen und besonders attraktiven, zentralen Platz für unsere Stadt. Tradition und Moderne der Lichtstadt Jena werden hier in besonderer Weise erlebbar.“ Verbunden mit der identitätsstiftenden Architektur entstehe mit dem neuen Leitmuseum ein Ankerpunkt mit nationaler und internationaler Strahlkraft.

Titelfoto: JenaWirtschaft

Thüringenweites Bündnis für eine sozialverträgliche Mobilitätswende in Erfurt gegründet

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Jena. Am 25. April 2024 hat sich in Erfurt das Thüringer Bündnis für eine sozialverträgliche Mobilitätswende gegründet. Es vereint Sozialverbände, Gewerkschaften, Umweltverbände und die Evangelische Kirche, mit dem gemeinsamen Anliegen einer ökologisch und sozial gerechten Mobilitätswende. Ziel ist es, eine Allianz und Plattform zu schaffen, in der soziale Belange, wie zum Beispiel Barrierefreiheit, Gesundheitsschutz, Bezahlbarkeit, gute Arbeitsplätze sowie Klima- und Artenschutz Hand in Hand gehen. Die beteiligten Bündnispartner repräsentieren durch ihre großen Mitgliederzahlen die gesamte Breite der Thüringer Bevölkerung  Menschen aller Altersgruppen, Einkommens- und Lebenssituationen. Gemeinsam geben die Gründungspartner verkehrspolitischen Themen auf Landesebene eine starke Stimme.

Das Bündnis wird Ziele und konkrete Forderungen formulieren, die sich vor allem an die Politik richten. Doch auch mit Wirtschaft und der Zivilgesellschaft möchte das Bündnis ins Gespräch kommen. Vier Handlungsfelder stehen dabei im Vordergrund: Mobilität als Teil der Daseinsvorsorge, Lebensqualität und Gesundheit, Beschäftigte in der Mobilitätswirtschaft und ein Kulturwandel.

Im Rahmen der Gründungsveranstaltung stellten Vertreterinnen und Vertreter der Gründungspartner einem geladenen Publikum aus Politik und Zivilgesellschaft zentrale Punkte für eine sozialverträgliche Mobilitätswende in Thüringen vor.

Hierzu die Geschäftsführerin des AWO Landesverbandes Thüringen e. V., Katja Glybowskaja: „Um die Verkehrswende sozialverträglich zu gestalten, sind wir in der Pflicht, die Perspektiven und Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner der ländlichen Räume in Thüringen besonders zu gewichten. Regelmäßig von A nach B zu kommen, darf kein Luxus sein, sondern muss für alle bezahlbar sein. Gesellschaftliche Teilhabe bedeutet auch Anbindung. Mobilität ist dafür ein wesentlicher Schlüssel. Eine ganztägig im dichten Takt bediente Bushaltestelle im Ort zu haben, ist genauso wichtig und essenziell wie Einkaufsmöglichkeit oder ärztliche Versorgung.“

Robert Bednarsky, Landesvorsitzender des BUND Thüringen, betonte im Namen der Umweltverbände, dass der Zugang zu klimaneutraler Mobilität allen Menschen offenstehen muss  unabhängig von Wohnort, finanziellem oder sozialem Hintergrund, Mobilitätseinschränkungen oder Alter. „Jeder Verzicht auf eine fossil betriebene Mobilität trägt zum Klima- und Artenschutz und damit auch zum Gesundheitsschutz (weniger Lärm, Schmutz etc. in der Luft) bei. Maßnahmen zur wesentlichen Verbesserung des ÖPNV und der Fahrradinfrastruktur sind daher nicht nur Verkehrspolitik, sondern auch aktive Sozialpolitik und ein Beitrag zur Stärkung des ländlichen Raumes“, so Bednarsky, der im Rahmen der Gründungsveranstaltung die Interessen der Umweltverbände vorstellte.

Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen, stellte die gewerkschaftliche Perspektive vor: „Mobilität ist für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wichtig – für den täglichen Weg zur Arbeit, als Beschäftigte in Verkehrsunternehmen oder in der Automobilindustrie und als wichtiger Teil der Daseinsvorsorge. Wir wollen zusammen mit unseren Bündnispartnern beides voranbringen: Umweltverträgliche Mobilität und gute Arbeit – mit Tarifvertrag und Betriebsrat.“

Als Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Klimaakteuren und Beschäftigten in der Mobilitätswirtschaft gilt „Wir fahren zusammen“. Antonia Scheffel, Sprecherin von „Wir fahren zusammen Erfurt“ ergänzt: „Eine sozialgerechte Verkehrswende braucht einen gut funktionierenden und aufeinander abgestimmten und verlässlich finanzierten ÖPNV auf Schiene und Straße. Wir wollen alle pünktlich und sicher zur Arbeit, zur Schule oder zum Sport kommen, doch das klappt nur mit einem Ausbau des Nahverkehrs und fairen Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.“

Flankiert wurden die Beiträge der Gründungsmitglieder von einem Gastbeitrag zur Verkehrssituation in Thüringen von Prof. Dr. Matthias Gather, Direktor des Instituts Verkehr und Raum (IVR) und Professor für Verkehrspolitik und Raumplanung an der Fachhochschule Erfurt.

Über das Bündnis:

Nach Vorbild des auf Bundesebene existierenden „Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende“, welches sich bereits 2021 mit Positionen an die Öffentlichkeit wandte, schließen sich in ähnlicher Konstellation zwölf Organisationen in Thüringen zum Bündnis „Sozialverträgliche Mobilitätswende Thüringen“ zusammen. Hierzu zählen: BUND Thüringen, NABU Thüringen, GRÜNE LIGA Thüringen e. V., DGB Hessen-Thüringen, ver.di Thüringen, IG Metall Mitte, EVG Thüringen, Zukunftsfähiges Thüringen e. V., AWO Landesverband Thüringen e. V., Verkehrsclub Deutschland e. V., ADFC Thüringen, Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Damit besteht in Thüringen außerdem das vierte Regionalbündnis dieser Art neben NRW, Hessen und Bayern.

Titelfoto: Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende

Regierungserklärung von Chef der Thüringer Staatskanzlei und Kulturminister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff

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Erfurt. „Obwohl die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner unseres Freistaates seit 1990 um eine halbe Million Menschen zurückgegangen ist, und obwohl mehr Menschen in die Rente oder den Ruhestand eingetreten sind als junge Menschen in den Arbeitsmarkt, blieb die Zahl der Erwerbstätigen in den vergangenen 10 Jahren insgesamt stabil bei knapp über einer Million.

Thüringen ist in den vergangenen zehn Jahren entgegen der demographischen Laufrichtung gewachsen. Dennoch sind Probleme wie niedrige Löhne und eine hohe Arbeitsbelastung weiterhin virulent und tragen gerade in strukturschwachen Regionen zu einem weiterhin bestehenden Unsicherheitsempfinden in der Lebensführung bei. Dem widmet sich der diesjährige Thüringen-Monitor im Schwerpunkt „Politische Kultur und Arbeitswelt in Zeiten von Polykrise und Fachkräftemangel“.

Aus der Regierungserklärung von Chef der Staatskanzlei und Kulturminister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff zu den Ergebnissen des Thüringen-Monitors 2023 „Politische Kultur und Arbeitswelt in Zeiten von Polykrise und Fachkräftemangel“

Den vollständigen Text finden Sie auf: https://thueringen.de/regierungserkla…

Alle Informationen zum Thüringen-Monitor 2023: https://thueringen.de/regierung/th-mo…

Kostenloses Gesundheits- und Fitnesstraining für alle – Sport im Park startet wieder

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Jena. Egal ob Anfänger oder erfahrene Sportlerinnen und Sportler, die Impulsregion Erfurt – Weimar – Jena – Weimarer Land bietet mit der Veranstaltungsreihe „Sport im Park“ bereits zum dritten Mal in Folge ein abwechslungsreiches und kostenloses Gesundheits- und Fitnesstraining für alle Altersgruppen an – draußen und bei jedem Wetter.

„Sport im Park“ ist ein offenes, kostenloses und unverbindliches Sport- und Bewegungsangebot für die Bürgerinnen und Bürger in der Region. Jeder kann mitmachen. Die Teilnahme ist ohne vorherige Anmeldung möglich. Alle Aktivitäten finden unter Anleitung von erfahrenen und entsprechend qualifizierten Trainerinnen und Trainern statt – in Jena von Mai bis Mitte September immer mittwochs um 17 Uhr am Glashaus im Paradies. Den Auftakt bildet am 8. Mai das Angebot „Fitness 60+“ der Seniorensportabteilung des USV Jena.

Mit diesem kostenlosen Sportangebot möchte die Impulsregion eine weitere Möglichkeit der aktiven Freizeitgestaltung bieten. „Durch die Vereine konnten wir ein buntes Programm für Jena zusammenstellen und hoffen, dass für jeden und jede etwas dabei ist“, sagt die Sportbeauftragte der Stadt Jena, Vanessa Baum. Außerdem solle den beteiligten Vereinen die Chance geben werden, ihre Sportart vorzustellen und gegebenenfalls neue Mitglieder zu gewinnen.

In Jena beteiligen sich der USV Jena, die VHS, die Gymnastikgruppe Ostschule, Crossroads Jena, Fitfür2, der Tanzclub Kristall Jena e.V. sowie einzelne Trainerinnen. Das Angebot reicht von Pilates und Tai Chi über Floorball, Skaten bis zu Seniorenfitness.

Insgesamt fünf Orte beteiligen sich in der Region an dem Projekt. Alle Angebote sind auf der Webseite der Impulsregion aufgelistet: https://impulsregion.de/sport.im.park/

Klagen gegen den ersten Seeabschnitt der Gasversorgungsleitung von Rügen nach Lubmin erfolglos

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Leipzig. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat heute die Klagen von zwei Umweltvereinigungen gegen den Planfeststellungsbeschluss des Bergamtes Stralsund für die Errichtung und den Betrieb der Gasversorgungsleitung „Ostsee-Anbindungs-Leitung (OAL) Seeabschnitt Lubmin bis KP 26“ abgewiesen.

Das Vorhaben betrifft den ersten seeseitigen Abschnitt der LNG-Anbindungsleitung zwischen dem Hafen von Mukran/Rügen und Lubmin. Mit dieser sollen zwei schwimmende Speicher- und Regasifizierungseinheiten (Floating Storage and Regasification Units – FSRUs) im Hafen von Mukran an das bestehende Gasfernleitungsnetz angebunden werden. Weitere Abschnitte der OAL sind nicht mehr Gegenstand von Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht.

Die Klagen, über die das Bundesverwaltungsgericht erstinstanzlich zu entscheiden hatte, blieben in der Sache erfolglos. Einer Umweltverträglichkeitsprüfung vor der Zulassung des Vorhabens bedurfte es nicht. Diese war nach einer Ausnahmeregelung im LNG-Beschleunigungsgesetz (LNGG) entbehrlich, weil das Vorhaben der Bewältigung einer Gasversorgungskrise dient. Die gesetzliche Ausnahmeregelung für die OAL ist mit Unionsrecht und dem verfassungsrechtlichen Klimaschutzgebot vereinbar. Die beschleunigte Zulassung des ersten Seeabschnitts der OAL ist geeignet, einen relevanten Beitrag zu leisten, um die fortbestehende Krise der Gasversorgung infolge der Einstellung der russischen Gaslieferungen und der Zerstörung der Nord Stream Pipelines zu bewältigen. Nach dem LNGG soll die nationale Energieversorgung durch die zügige Einbindung verflüssigten Erdgases in das bestehende Gasfernleitungsnetz gesichert werden. Die Alarmstufe des Notfallplans Gas galt im Zeitpunkt des Planfeststellungsbeschlusses und gilt weiterhin. Die zur Anbindung geplanten FSRUs im Hafen von Mukran weisen eine jährliche Regasifizierungskapazität von insgesamt 10 bis 15 Mrd. m3  auf und sind damit geeignet, zur Sicherung der Gasversorgung insbesondere über das Gasnetz im Osten Deutschlands beizutragen. Die von den Klägern geltend gemachten Verletzungen umweltbezogener Rechtsvorschriften liegen nicht vor. Das Vorhaben ist mit den rechtlichen Vorgaben zur Anlagensicherheit sowie zum Wasser- und Naturschutzrecht vereinbar. Die Abwägungsentscheidung ist nicht zu beanstanden, insbesondere sind die Belange des Klimaschutzes hinreichend berücksichtigt worden.

BVerwG 7 A 9.23 – Urteil vom 25. April 2024

BVerwG 7 A 11.23 – Urteil vom 25. April 2024

Neueste Roboterassistenz für die Neurochirurgie im Uniklinikum Jena

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Mehr Präzision und erhöhte Patientensicherheit bei Eingriffen an Gehirn und Wirbelsäule

Jena. Neurochirurginnen und -chirurgen operieren an heiklen Stellen in sehr engen Strukturen, beispielsweise im Gehirn oder der Wirbelsäule. Der millimetergenaue Eindringwinkel oder die korrekte Schraubenlage sind hier besonders wichtig, um Komplikationen zu vermeiden. Deshalb nutzen die Kolleginnen und Kollegen der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) nun ein neues roboterassistiertes System aus Instrumentenarm und intraoperativem 3D-Röntgengerät, um Effizienz, Präzision und Patientensicherheit bei komplexen Eingriffen wie Hirnbiopsien, d.h. bei der Gewebeentnahme aus dem Gehirn, zu verbessern. Das UKJ ist thüringenweit die einzige Klinik mit diesem smarten System. Die Investition wurde mit mehr als 1,5 Millionen Euro aus dem REACT-EU-Programm gefördert.

Maßgeschneiderte Behandlungspläne spielen in der Neurochirurgie eine besondere Rolle, um die Funktionen des Gehirns und der Wirbelsäule bestmöglich zu schützen. Und genau hier setzt der roboterassistierte Instrumentenarm an: Bringt der Operateur den Roboterarm in den zu operierenden Bereich, richtet er sich automatisch präzise entsprechend des Behandlungsplanes aus und bleibt stabil in der errechneten Position. „Der Roboterarm übernimmt damit die bisher übliche zeitintensive Freihand-Platzierung von Biopsienadeln im Gehirn, Drähten oder Schrauben in der Wirbelsäule. Er ist also wie eine präzise Führungshilfe für uns Chirurgen, um die Implantate millimetergenau zu platzieren“, weiß Prof. Dr. Christian Senft, Direktor der Klinik für Neurochirurgie am UKJ. „Dadurch können wir den Behandlungsplan eins zu eins abbilden. Der roboterassistierte Eingriff ist nicht nur präziser, sondern auch schneller und weniger belastend für unsere Patienten.“ Beispielsweise verringert sich die Narkosezeit bei einer Biopsie des Hirns damit um etwa die Hälfte.

Das neue intraoperative Röntgengerät ermöglicht es den Operateuren zudem jederzeit während des Eingriffs, den korrekten Sitz von Schrauben und Drähten in 3D-Abbildungstechnik zu kontrollieren. „Das ist vor allem bei Eingriffen an der Wirbelsäule wichtig, da Patienten vor der Operation in Rückenlage, während des Eingriffs aber in Bauchlage geröntgt werden, was zu minimalen Lageveränderungen der Wirbelsäule führt“, so Christian Senft. Weitere Vorteile des Röntgengeräts: Der größere Durchmesser der Röntgenröhre und die punktgenaue Steuerung der Strahlendosis erleichtern es, die Patienten korrekt zu positionieren. Außerdem kann es ferngesteuert werden und fährt per Knopfdruck direkt zum Patienten. „Damit können wir nun in Echtzeit den Operationserfolg kontrollieren und Komplikationen sofort ausschließen. Es sind keine bisher üblichen Folgeuntersuchungen mehr notwendig. Das erhöht die Sicherheit und den Komfort für unsere Patienten entscheidend.“ Neben Biopsien am Hirn und Eingriffen an der Wirbelsäule ist u.a. geplant, mit dem roboterassistierten System künftig auch Sonden für die Epilepsiediagnostik einzusetzen.

Titelfoto: Der Roboterarm dient als präzise Führungshilfe für die Biopsienadel im Hirn. Die Position der Biopsienadel ist in Echtzeit im MRT-Bild erkennbar. – Szabó/UKJ

Kontakt

Prof. Dr. Christian Senft
Direktor der Klinik für Neurochirurgie am UKJ

Am Klinikum 1
07747 Jena

Tel.: 03641 9 32 30 11
E-Mail: neurochirurgie@med.uni-jena.de
Web: uniklinikum-jena.de/neurochirurgie/REACT_EU.html

Meilensteine der Kreisgeschichte auf Point Alpha

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Sonderausstellung „200 Jahre Landkreis Fulda“ macht ab 26. April Station auf Point Alpha

Rasdorf/Geisa. Zwar sind die Kerzen auf der Geburtstagstorte bereits erloschen, aber das denkwürdige Jubiläum wirkt immer noch nach. Die Wanderausstellung „200 Jahre Landkreis Fulda“ macht bis zum 2. Juni Station in der Gedenkstätte Point Alpha. Was macht den Landkreis Fulda aus? Welche Ereignisse haben seine Geschichte geprägt? Und wie sind die Menschen, die im Landkreis Fulda leben? Entstanden ist eine Art Theater, das sich ab sofort in fünf Bühnenkulissen den Bereichen Mensch, Kultur, Geschichte, Brauchtum und Natur widmet.

In der Fahrzeughalle des US Camps werden diese Themen anhand der mittlerweile langen Geschichte des Landkreises beleuchtet. Ausgewählte Meilensteine zeichnen den Weg von der Geburtsstunde des Landkreises Fulda am 21. August 1821 bis in die Gegenwart nach. Von den Anfängen als Teil des Kurfürstentums Hessen durch das Königreich Preußen, das Deutsche Kaiserreich, die Weimarer Republik, das Dritte Reich sowie den Kalten Krieg bis heute hat der Landkreis viele Stationen der Entwicklung Deutschlands erlebt. Natürlich werden auch das Leben im Zonenrandgebiet am „Eisernen Vorhang“ und die schmerzhafte deutsche Teilung und das Wiedersehen nach der Grenzöffnung ebenso eine Rolle spielen wie die Gedenkstätte Point Alpha als authentisches Zeitzeugnis.

Bei einem Rundgang durch die ansprechende Ausstellung macht der Besucher Bekanntschaft mit den Menschen, die die Entwicklung mitgeprägt haben und jenen, die der Region heute ein Gesicht geben. Die Besucher im US Camp erleben natürlich auch den Zauber der Rhöner Natur am Grünen Band mit ihrer faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt. Sie erfahren, was die heimische Kultur ausmacht und was zum Erfolgsrezept einer regionalen Wirtschaft gehört. Sie lernen den Landkreis Fulda als Verwaltungsbehörde mit seinen Aufgaben kennen – und als lebenswerte Heimat von rund 223.000 Menschen, die heute in den 23 Städten und Gemeinden zu Hause sind.

Die Sonderausstellung läuft ab sofort bis zum 2. Juni und kann zu den regulären Öffnungszeiten der Gedenkstätte Point Alpha, täglich von 10 bis 18 Uhr, besichtigt werden. www.pointalpha.com