Start Blog Seite 118

Bundeskanzler Scholz zu 75 Jahre Grundgesetz

0
Kanzler kompakt: 75 Jahre Grundgesetz - ein Grund zum Feiern

Im Grundgesetz sind all die Werte und Regeln aufgeschrieben, die Deutschland so lebenswert machen – und seine Demokratie stabil und wehrhaft gegen ihre Feinde. Es ist das Grundgesetz aller Bürgerinnen und Bürger, seit 75 Jahren. Das möchten wir gemeinsam mit Ihnen feiern: Der Kanzler lädt Sie herzlich dazu ein.

Städte der Oberlausitz entdecken – Bautzen, Görlitz, Kamenz, Lauban, Löbau und Zittau

0
Entdeckerstädte der Oberlausitz

Die Oberlausitz ist eine historische Region im Osten Deutschlands und zum Teil in Polen, bekannt für ihre vielfältige Landschaft, reiche Geschichte und kulturelle Vielfalt. Sie erstreckt sich von der Spree im Norden bis zu den Ausläufern des Iser- und Riesengebirges im Süden. Die Region umfasst Teile von Sachsen und Brandenburg in Deutschland sowie Niederschlesien in Polen.

Die sechs Städte der Oberlausitz – Bautzen, Görlitz, Kamenz, Lauban, Löbau und Zittau – schlossen 1346 ein Bündnis zum gemeinsamen Schutz der Handelswege. Zu jener Zeit war der Landfrieden in der Region oft in Gefahr. Die Oberlausitz weckte Begehrlichkeiten bei den Fürsten der umliegenden Gebiete, wichtige Verbindungen wie die Via Regia wurden von Wegelagerern heimgesucht. Der Sechsstädtebund bekam den Segen des späteren Kaisers Karl IV. und unter seiner Ägide erlebten die Städte eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte. Prächtige Rat- und Bürgerhäuser, stolze Kirchen und wehrhafte Befestigungsanlagen künden von jener Zeit und schaffen ein einzigartiges Flair, das pulsierendes Leben der Gegenwart mit dem Atem großer Geschichte verbindet.

Die Städte der Oberlausitz sind reich an historischen Bauwerken und kulturellen Schätzen. Görlitz, die östlichste Stadt Deutschlands, beeindruckt mit ihrer gut erhaltenen Altstadt und zahlreichen Renaissance- und Barockgebäuden. Bautzen, die inoffizielle Hauptstadt der Oberlausitz, ist bekannt für ihre mittelalterliche Altstadt, die Türme und die sorbische Kultur.

Weitere sehenswerte Orte sind Zittau mit seinen historischen Kirchen und dem berühmten Zittauer Fastentuch, Kamenz mit dem Lessing-Museum und das Schloss Krobnitz, das eine eindrucksvolle Residenz aus dem 18. Jahrhundert darstellt. Die Region ist auch bekannt für ihre traditionellen Umgebindehäuser, eine einzigartige Kombination aus Fachwerk-, Block- und Massivbauweise, die besonders in ländlichen Gebieten zu finden sind.

Besonders prägend in der Oberlausitz sind die malerischen Flusstäler, sanften Hügel und dichten Wälder, wie das Zittauer Gebirge und das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Die Region hat eine bewegte Geschichte und beherbergt die sorbische Minderheit, die eine eigene Sprache und Kultur pflegt. Wirtschaftlich ist die Oberlausitz heute diversifiziert, mit einem wachsenden Tourismus, der Naturliebhaber und Kulturinteressierte anzieht.

Stasiakten finden, entschlüsseln und richtig lesen

0
Wie geht das? Stasiakten finden, entschlüsseln, richtig lesen | Die Nordreportage | NDR

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde der Zugang zu den Stasiakten gesetzlich geregelt, um die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit zu ermöglichen. Bürger, die Einsicht in ihre Stasiakte nehmen wollen, können dies durch folgende Schritte tun:

Antrag stellen: Der erste Schritt ist das Stellen eines Antrags auf Akteneinsicht bei der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU), die mittlerweile Teil des Bundesarchivs ist. Dies kann online über die Website des Bundesarchivs oder durch persönliche Vorsprache in einer der Außenstellen der BStU erfolgen.

Nachweis der Identität: Der Antragsteller muss seine Identität nachweisen, meist durch eine Kopie des Personalausweises oder Reisepasses.

Wartezeit: Aufgrund der hohen Anzahl von Anfragen kann die Bearbeitung einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Behörde wird den Antragsteller benachrichtigen, sobald die Akte bereit zur Einsichtnahme ist.

2. Entschlüsseln der Stasiakten
Stasiakten können komplex und schwer verständlich sein, da sie viele Abkürzungen, Fachbegriffe und Codierungen enthalten. Hier sind einige Tipps, um sie zu entschlüsseln:

Abkürzungsverzeichnisse verwenden: Es gibt spezielle Verzeichnisse und Handbücher, die die zahlreichen Abkürzungen und Fachbegriffe der Stasi erklären. Diese können online gefunden oder in den Lesesälen der BStU eingesehen werden.

Hilfestellung durch Experten: Die BStU bietet Unterstützung durch Archivare und Historiker an, die bei der Entschlüsselung und Interpretation der Dokumente helfen können.

Kontext beachten: Es ist wichtig, den historischen und politischen Kontext der DDR zu berücksichtigen, um die Bedeutung der Dokumente richtig zu verstehen.

3. Richtig lesen und interpretieren
Das richtige Lesen und Interpretieren von Stasiakten erfordert Geduld und ein systematisches Vorgehen:

Chronologische Ordnung: Stasiakten sind oft chronologisch geordnet. Beginnen Sie am besten am Anfang der Akte und arbeiten Sie sich systematisch durch die Dokumente.

Dokumententypen identifizieren: Verschiedene Dokumententypen wie Überwachungsberichte, Abhörprotokolle, IM-Berichte und psychologische Profile sollten erkannt und verstanden werden. Jeder Dokumententyp enthält spezifische Informationen und muss entsprechend interpretiert werden.

Subjektivität erkennen: Berichte und Einschätzungen der Stasi können stark subjektiv und von der Ideologie des Regimes geprägt sein. Kritische Distanz ist wichtig, um die Objektivität der Informationen zu bewerten.

Verbindungen herstellen: Viele Informationen in den Akten sind miteinander verknüpft. Es ist hilfreich, Querverbindungen zwischen verschiedenen Dokumenten herzustellen, um ein umfassenderes Bild zu erhalten.

Persönliche Reflexion: Wenn Sie Ihre eigene Stasiakte lesen, kann dies emotional belastend sein. Es ist ratsam, sich Unterstützung zu suchen, sei es durch Gespräche mit Historikern, Therapeuten oder in Selbsthilfegruppen.

Zusammenfassung

Das Finden, Entschlüsseln und richtige Lesen von Stasiakten ist ein wichtiger Prozess zur Aufarbeitung der eigenen Geschichte und der Geschichte der DDR. Die BStU und das Bundesarchiv bieten wertvolle Ressourcen und Unterstützung, um diesen Prozess zu erleichtern. Es ist ein Schritt zur historischen Gerechtigkeit und zum persönlichen Verständnis der eigenen Vergangenheit unter der Überwachung des DDR-Regimes.

Trabi-Krimi – spektakulärer Betrug in der DDR

0
Trabi-Krimi - spektakulärer Betrug in der DDR | Terra X

So klaute ein Mann Trabis aus der Fabrik – 1988 schlägt in der DDR eine Nachricht wie eine Bombe ein: Ein Werktätiger hat 25 nagelneue Autos aus dem Autowerk „VEB“ Sachsenring entwendet. Dort und nur dort wird der Trabant produziert, das Volksauto der DDR. Der „Trabant“, kurz „Trabi“ ist der ein treuer Begleiter vieler DDR-Bürger – bis zur Wende. Und glücklich ist, wer einen hat. Denn es gibt viel mehr Kaufwillige als Autos.

Wer schneller an ein Auto kommen will, für den hat der Kfz-Schlosser Thomas B. eine Lösung. Der unbescholtene Familienvater entpuppt sich als Meisterdieb. Seine Methode ist einfach, aber genial. Und nur ein Zufall bringt ihn zur Strecke.

DDR „Nobelkarossen“ als ein sichtbares Zeichen des Status der politischen Führung

0
Regierungslimousine Erich Honecker‘s! Citroen CX 25 Prestige

In der DDR, wie in vielen anderen sozialistischen Staaten, gab es einen klaren Kontrast zwischen der offiziellen Rhetorik von Gleichheit und den Privilegien der Parteielite. Ein markantes Beispiel für diesen Widerspruch waren die luxuriösen Fahrzeuge, die von den führenden Funktionären der SED und der Regierung genutzt wurden. Diese „Nobelkarossen“ waren ein sichtbares Zeichen des Status und der Macht der politischen Führung.

Die Fahrzeuge, die für die Regierung und die Parteiführung der DDR bereitgestellt wurden, waren in der Regel keine gewöhnlichen Serienmodelle, sondern speziell modifizierte und oft importierte Luxusautos. Zu den am häufigsten verwendeten Marken gehörten:

Volvo: Die DDR-Regierung importierte zahlreiche Fahrzeuge der Marke Volvo, vor allem Modelle wie der Volvo 264 TE, eine verlängerte Limousine, die speziell für repräsentative Zwecke genutzt wurde. Diese Fahrzeuge boten hohen Komfort und waren für ihre Zuverlässigkeit bekannt.

Tatra: Besonders bekannt waren die Limousinen der tschechoslowakischen Marke Tatra, wie der Tatra 603 und später der Tatra 613. Diese Fahrzeuge zeichneten sich durch ihren luftgekühlten V8-Motor und ein einzigartiges Design aus, das sie von westlichen Fahrzeugen unterschied.

Mercedes-Benz: Obwohl es in der DDR offiziell keine westdeutschen Autos für die allgemeine Bevölkerung gab, nutzte die Parteielite Fahrzeuge von Mercedes-Benz, insbesondere die S-Klasse Limousinen. Diese waren mit allen erdenklichen Luxus- und Sicherheitsausstattungen versehen und wurden diskret importiert.

ZIL: Aus der Sowjetunion stammten die mächtigen ZIL-Limousinen, die oft für Staatsbesuche und besonders wichtige Anlässe genutzt wurden. Diese Fahrzeuge waren groß, schwer und boten hohen Schutz sowie Komfort.

Diese Nobelkarossen waren nicht nur Transportmittel, sondern auch ein Statussymbol, das die Macht und den Einfluss derjenigen demonstrierte, die sie fuhren. Sie waren oft mit speziellen Kommunikationssystemen ausgestattet und hatten verstärkte Sicherheitsvorkehrungen wie gepanzerte Karosserien und kugelsichere Scheiben.

Die Nutzung solcher Luxusfahrzeuge stand in starkem Kontrast zur Lebensrealität der durchschnittlichen DDR-Bürger, die auf den Trabant oder Wartburg als Standardfahrzeuge angewiesen waren. Diese Autos waren für ihren einfachen Aufbau und ihre lange Wartezeit bei der Bestellung berüchtigt. Während der Trabant und der Wartburg das Bild der DDR-Straßen prägten, repräsentierten die Nobelkarossen der Parteielite eine abgeschottete Welt voller Privilegien und Luxus.

Nach der Wende 1989 und der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die Diskrepanz zwischen der offiziellen Propaganda und den tatsächlichen Privilegien der DDR-Führung zunehmend offenkundig. Die Aufdeckung dieser Widersprüche trug zur Desillusionierung vieler DDR-Bürger bei und verstärkte das Bedürfnis nach Transparenz und Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Mecklenburg-Vorpommern startet in die Badesaison 2024

0

Die Badesaison startet auch in diesem Jahr offiziell am 20. Mai. Zu Beginn des Monats wurden dafür die ersten Proben an rund 500 Badegewässern im Land entnommen. „Bisher gibt es keine Auffälligkeiten. Die Qualität der Badegewässer macht Mecklenburg-Vorpommern damit weiterhin zu einem echten Badeparadies für Einheimische und touristische Gäste“, teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese am heutigen Sonntag mit.

Insgesamt werden nach der Badegewässerlandesverordnung in Mecklenburg-Vorpommern 497 Badegewässer hygienisch überwacht, davon 334 an Seen, 154 an der Ostsee und 9 an Flüssen. „Es ist erfreulich, dass erneut etwa 96 Prozent der Badegewässer die Einstufung ‚ausgezeichnet‘ oder ‚gut‘ erhalten haben“, sagt Dr. Heiko Will, Erster Direktor des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS). Die Bewertungen basieren auf einem statistischen Mittelwert der Untersuchungsergebnisse der vergangenen vier Jahre.

Sechs Badegewässer (1 %) mussten als mangelhaft sowie zehn Badegewässer (2%) als ausreichend eingestuft werden. „Das Wasser wird auf Bakterien, die fäkale Verunreinigungen anzeigen, wie Escherichia coli und Intestinale Enterokokken, untersucht. Wird bei einer Probe der Höchstwert nach Badegewässerlandesverordnung überschritten, wird umgehend eine Nachprobe entnommen, um zu prüfen, ob es eine Momentaufnahme war oder ein tatsächliches Problem vorliegt“, erklärt Will.

Die Ministerin bittet auch Badegäste um Mithilfe zur Erhaltung der Qualität der Badestellen. „Alle Besucherinnen und Besucher sollen eine schöne Zeit an unseren Seen und Küsten haben. Neben einer guten bzw. ausgezeichneten Wasserqualität sind gegenseitige Rücksichtnahme und das Mitnehmen von Müll eine wichtige Voraussetzung dafür“, betont Drese.

In der vorangegangenen Saison wurden insgesamt 2.700 Badewasserproben in den Laboren des LAGuS analysiert. Erste Ansprechpartner bei Beobachtungen oder Fragen zur Badewasserqualität sind die Gesundheitsämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten. „Die Mitarbeitenden der Gesundheitsämter entnehmen während der Saison alle vier Wochen neue Proben“, erklärt Drese.

Dr. Will: „Die Gesundheitsbehörden registrierten im letzten Sommer insgesamt vier Vibrionen-Infektionen, die in Zusammenhang mit Ostseewasserkontakt standen.“ Die letzten Badewasserproben werden Anfang September zum offiziellen Ende der diesjährigen Badesaison entnommen.

Alle eventuell erforderlichen Badewarnungen sowie umfangreiche Informationen zur Beschaffenheit der Badestellen und ihren Ausstattungsmerkmalen können in der Badewasserkarte unter www.badewasser-mv.de nachgelesen werden.

Die Badewasserkarte gibt es auch als App „Badewasser MV“ im App Store oder im Google Play Store.

Studierende in Jena entwickeln „Kommunal-O-Mat“ für Stadt Jena, Kyffhäuserkreis und Landkreisreis Gotha

0

Jena. Im Rahmen eines Lehrforschungsprojekts haben Studierende gemeinsam mit Forschenden des Instituts für Politikwissenschaft eine Online-Wahlhilfe für die Jenaer Stadtratswahl sowie die Landratswahlen im Landkreis Gotha und dem Kyffhäuserkreis entwickelt.

Dem Prinzip des „Wahl-O-Mat“ der Bundeszentrale für Politische Bildung folgend, können die Nutzerinnen und Nutzer in unserer Wahlhilfe politische Thesen bewerten und die eigene Meinung mit den Positionen der zur Wahl stehenden Kandidaten bzw. Parteien vergleichen.

Um die Wahlhilfen zu entwickeln, setzten sich die Studierenden intensiv mit dem Forschungsstand zu sog. Voting Advice Applications (VVA; Online-Wahlhilfen), den methodischen Anforderungen an die Thesenentwicklung sowie den kommunalpolitischen Themen vor Ort auseinander.

„Die Studierenden unseres Lehrforschungsprojekts haben bei der Recherche und der Thesenentwicklung wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Ohne sie wäre das Projekt nicht in diesem Umfang möglich gewesen. Wir hoffen, mit unserem „Kommunal-o-Maten“ tiefergehendes Interesse an den Parteien bzw. Kandidaten und den lokalen Themen zu wecken, etwa dass Nutzerinnen und Nutzer eine für sie neue und spannende Partei entdecken oder über die Thesenbegründungen erfahren, wieso eine Partei eine bestimmte Position vertritt.“, so Dr. Anne Küppers, Projektleiterin in Jena für die Online-Wahlhilfe.

„Die errechnete Übereinstimmung zu den Listen und Kandidierenden soll nicht als Wahlempfehlung missverstanden werden. Es soll vielmehr eine Orientierung über das Bewerberfeld geben und neugierig machen, sich weiter mit der Wahl zu beschäftigen“, ergänzt Pierre Zissel, Doktorand am Institut für Politikwissenschaft.

Technische Grundlage für die Online-Wahlhilfe ist die Plattform der gemeinnützigen Firma VOTO: https://app.voto.vote/Externer Link.

Die Wahlhilfen sind über die folgenden Links zu erreichen:

Zum Hintergrund: Die Kommunalwahlhilfe wurde 2021 unter Leitung von Prof. Christian Stecker an der TU Darmstadt entwickelt und wird nun für die Kommunalwahlen 2024 von einer bundesweiten Gruppe von Politikwissenschaftlern verschiedener Hochschulen in ausgewählten Kommunen in insgesamt acht Bundesländern durchgeführt (eine Übersicht über alle Wahlhilfen des Projekts gibt es hierExterner Link). Unsere Wahlhilfe dient der politischen Bildung, verfolgt keinerlei kommerzielle Interessen, ist kostenlos und selbstverständlich politisch neutral.

Trauma „Tripperburg“ – Gewalt gegen Frauen in der DDR

0

In der DDR existierten sogenannte geschlossene venerologische Stationen, die primär dazu dienten, Menschen mit sexuell übertragbaren Krankheiten wie Syphilis und Gonorrhoe (Tripper) zu isolieren und zu behandeln. Diese Einrichtungen waren nicht nur medizinische, sondern auch disziplinarische Institutionen, oft verbunden mit repressiven Maßnahmen. Die Gesundheitsbehörden der DDR betrachteten diese Krankheiten als ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit und reagierten mit strikten Maßnahmen. Die Stationen waren Teil von Krankenhäusern, standen jedoch unter strenger Überwachung und Kontrolle. Patienten wurden zwangsweise in diesen Stationen untergebracht, oft gegen ihren Willen, und die Einrichtungen waren stark überwacht, um Fluchtversuche zu verhindern.

Die medizinische Behandlung bestand hauptsächlich aus der Verabreichung von Antibiotika und anderen notwendigen Medikamenten zur Heilung der Krankheiten, allerdings war die medizinische Versorgung oft rudimentär und die hygienischen Bedingungen nicht immer ausreichend. Die geschlossenen venerologischen Stationen erfüllten auch eine disziplinarische Funktion. Menschen, die als „asozial“ galten, darunter Prostituierte und Personen, die mehrfach an sexuell übertragbaren Krankheiten erkrankten, wurden zwangsweise eingewiesen. Der Aufenthalt in diesen Stationen war häufig mit sozialer Stigmatisierung und Demütigung verbunden.

Für viele Patienten war der Aufenthalt in einer geschlossenen venerologischen Station eine traumatische Erfahrung. Die erzwungene Isolation und die oft schlechten Bedingungen führten zu erheblichen psychischen Belastungen. Zudem waren die Patienten häufig mit der sozialen Stigmatisierung konfrontiert, die aus ihrer Erkrankung und dem Zwangsaufenthalt resultierte. Dies hatte nicht nur gesundheitliche, sondern auch langfristige soziale Folgen, da die Betroffenen oft als Außenseiter abgestempelt wurden.

Nach dem Ende der DDR wurden die Praktiken in den geschlossenen venerologischen Stationen allmählich bekannt und kritisch aufgearbeitet. Die Zwangsmaßnahmen und die oft unmenschlichen Bedingungen in diesen Einrichtungen wurden als Teil des repressiven Gesundheitssystems der DDR erkannt. Es gab Bemühungen, die Erfahrungen der Betroffenen zu dokumentieren und ihre Leiden anzuerkennen. Die geschlossenen venerologischen Stationen sind ein Beispiel für die autoritäre und repressive Gesundheits- und Sozialpolitik der DDR. Sie erinnern an die Verletzungen der persönlichen Freiheiten und der Menschenwürde, die viele Menschen in der DDR erleiden mussten. Die Aufarbeitung dieser Kapitel ist ein wichtiger Teil der deutschen Geschichte, der zeigt, wie gesundheitspolitische Maßnahmen missbraucht werden können, um soziale Kontrolle auszuüben und Menschen zu disziplinieren.

Spurensuche DDR – Die Stasi-Diktatur der SED

Spurensuche DDR - Die Stasi-Diktatur der SED

Die Stasi, kurz für „Ministerium für Staatssicherheit“ (MfS), war der Geheimdienst und die Staatssicherheitspolizei der DDR. Gegründet am 8. Februar 1950, spielte sie eine zentrale Rolle in der Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung. Ihre Hauptaufgaben umfassten Überwachung, Spionage, die Unterdrückung von Opposition sowie Propaganda und Desinformation.

Die Stasi überwachte die Bevölkerung mittels Abhörgeräten, versteckten Kameras und Postüberwachung. Ein umfangreiches Netz von Inoffiziellen Mitarbeitern (IMs) war im ganzen Land aktiv. Eine besonders perfide Methode war die Zersetzung, bei der psychologische und soziale Techniken eingesetzt wurden, um das Leben von Regimekritikern zu zerstören. Dazu gehörten Rufmord, soziale Isolation, berufliche Benachteiligung und psychische Belästigung. Regimekritiker wurden oft inhaftiert und verhört, wobei die Haftbedingungen brutal waren und viele Gefangene schwere psychische und physische Schäden erlitten.

Die Stasi war eine riesige Organisation mit etwa 91.000 hauptamtlichen Mitarbeitern und geschätzten 189.000 Inoffiziellen Mitarbeitern im Jahr 1989. Ihre Zentrale befand sich in der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg, und sie hatte in jeder größeren Stadt und in vielen kleineren Orten der DDR Büros.

Mit dem Fall der Berliner Mauer und den politischen Veränderungen 1989/90 begann die Auflösung der Stasi. Am 15. Januar 1990 stürmten Demonstranten die Zentrale in Berlin. In den folgenden Monaten und Jahren wurden die Akten gesichtet und teilweise veröffentlicht. Viele ehemalige Mitarbeiter der Stasi wurden entlassen oder vor Gericht gestellt. Die Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit ist ein fortlaufender Prozess in Deutschland. Die Unterlagen der Stasi werden vom Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) verwaltet und können von betroffenen Bürgern eingesehen werden.

Die Stasi war ein mächtiges Instrument der Unterdrückung und Kontrolle in der DDR, das weitreichende Überwachungs- und Repressionsmaßnahmen durchführte, um die sozialistische Herrschaft zu sichern. Ihre Methoden und die psychologischen sowie physischen Folgen für die betroffenen Menschen sind ein düsteres Kapitel der deutschen Geschichte, das bis heute nachwirkt und aufgearbeitet wird.

VOTO – Dass Wahlhilfetool zur Kommunalwahl für Jena – Jetzt abstimmen!

0

Wahlberechtigte Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Jena ab 16 Jahren sind am 26. Mai 2024 dazu aufgerufen, den Jenaer Stadtrat für die Wahlperiode 2024 bis 2029 zu wählen. Wir möchten mit dem Wahlhilfetool dazu beitragen, dass Wählerinnen und Wähler zu einer informierten Wahlentscheidung kommen.

Die VOTO gemeinnützige UG fördert das demokratische Staatswesen. Dahinter stecken Menschen mit inderdisziplinären Hintergründen aus Politik, Wissenschaft und Technik. Gemeinsam setzen wir uns als Team VOTO dafür ein, dass Wählen einfacher und attraktiver wird. Dabei haben wir uns als Team für unsere Arbeit im Umgang mit der Online-Wahlhilfe VOTO einige Prinzipien festgelegt.