Meinung: „Die Krise der Parteienlandschaft: Warum wir wieder miteinander reden müssen“

Die Parteienlandschaft in Deutschland zerfasert zunehmend. Immer weniger erfahrene Politiker sind zu finden und übernehmen Verantwortung, und die politische Struktur wird immer fragiler. Der vermeintliche Zusammenhalt innerhalb der Parteien wird zwar nach außen hin gerne demonstriert, doch hinter den Kulissen kracht es gewaltig. Bündnisse werden über Parteigrenzen hinweg geschlossen, aber meist bleiben diese nur auf dem Papier bestehen. In der Praxis kommen sie nicht wirklich zum Tragen. Es steht viel auf dem Spiel, doch statt konkrete Lösungen zu finden, verschärft sich die Situation täglich. Die Politik scheint sich immer mehr nach dem Prinzip „Augen zu und durch“ zu richten, regiert oder verwaltet, autoritär und ideologisch. Dabei wird gerne auf andere als Schuldige verwiesen, während die Verantwortlichen selbst wenig Veränderung anstreben, solange sie nicht direkt betroffen sind. So bleibt vieles liegen, was eigentlich hätte angepackt werden müssen. Das ist die menschliche Komponente, die an dieser ganzen Situation nicht nur frustrierend, sondern auch bedenklich ist.

In der Zwischenzeit verabschieden sich immer mehr Menschen aus diesem „System“. Sie sind nicht nur enttäuscht, sondern fühlen sich immer mehr machtlos und benutzt. Die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen machen es vielen schwer, sich noch zurechtzufinden. Anstatt Lösungen zu bieten, redet die Politik lieber über „Transformation“, aber letztlich sind es wieder die Bürger und Unternehmen, die diese Transformation umsetzen sollen – oder anders gesagt: „Wir sind machtlos, wir können nur reden.“

Doch was war 1989 im Osten so besonders? Es war das Gespräch, das Reden miteinander. Es geht heute nicht darum, ob eine CDU mit der AfD redet oder welche Parteien sich zusammentun. Es geht darum, die Menschen wieder in den Prozess einzubinden. Im Lokalen ist das besonders einfach, da fast jeder ein Handy hat. Umfragen, bei denen die Bevölkerung direkt befragt wird, könnten helfen, ein schnelles Stimmungsbild zu bekommen. Ein solches Bild würde Fehlentwicklungen aufzeigen und eine schnelle Reaktion ermöglichen. Politik und Verwaltung sollten sich hier als Partner verstehen, nicht als entkoppelte Akteure. Sie sind letztlich gemeinsam verantwortlich für das Gemeinwesen.

Doch wir befinden uns in einem Dilemma: Der eine will nicht, der andere darf nicht. Wo aber kann man sich in der Mitte treffen? Die Antwort ist einfach: Öffnet wieder unsere Rathäuser oder andere Häuser – lasst uns reden! Das Gespräch muss wieder stattfinden. Denn Veränderung beginnt vor allem dort, wo die Menschen leben, im Lokalen. Das Internet kann informieren, doch die wirkliche Veränderung passiert im „echten Leben“. Und genau da geht es um unser tägliches Leben. Die Politik muss den Dialog suchen, bevor es zu spät ist – bevor auch der letzte Teil der Gesellschaft sich vom System abwendet.

P.S. Und falls du zu den Menschen gehörst, die noch nicht auf die Hilfe anderer angewiesen sind: Denke daran, das kann sich ganz schnell ändern. Den sozialen Zusammenhalt unter Menschen wird dir niemals eine KI lösen. Das musst du schon selber tun! Dabei kommt es manchmal auf den einen gemeinsamen Weg an!

Autor/Redakteur: Arne Petrich

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