Krieg rechnet sich – und genau das ist das Problem!

Es ist eine einfache Wahrheit: Mit Krieg lässt sich Geld verdienen, mit Frieden nicht.

Deshalb reden Politiker, Lobbyisten und Rüstungskonzerne lieber über Waffenlieferungen als über Diplomatie. Frieden hat keine milliardenschweren Investoren, keine Industrien, die auf ihn angewiesen sind, keine Aktienkurse, die durch Friedensabkommen steigen. Und genau das ist das Problem.

Aber was wäre, wenn wir diese Dynamik umkehren? Wenn wir endlich anerkennen, dass Rüstungskonzerne nicht einfach „normale Unternehmen“ sind, sondern Profiteure von Zerstörung und Leid? Warum zahlen sie nicht eine Sondersteuer? Warum werden Gewinne aus Waffenexporten nicht mit einer massiven Abgabe belegt? Nicht die lächerlichen regulären Steuersätze, die wir auch beim Kauf einer Banane entrichten, sondern eine echte Kriegssteuer, die den gesellschaftlichen Schaden dieses Geschäftsmodells zumindest finanziell ausgleicht.

Stellen wir uns vor, Rüstungsunternehmen müssten für jede verkaufte Rakete einen hohen Friedensbeitrag leisten. Plötzlich hätte der Staat Milliarden mehr für Bildung, Infrastruktur und soziale Sicherheit – statt für Panzer, Drohnen und Munition. Die Logik wäre einfach: Wer vom Krieg profitiert, soll wenigstens einen Teil dieses Profits an die Gesellschaft zurückgeben.

Natürlich wird das nicht passieren. Denn die Rüstungsindustrie ist perfekt vernetzt. Sie finanziert Think-Tanks, die Bedrohungsszenarien skizzieren, um höhere Militäretats zu rechtfertigen. Sie hat mächtige Lobbyisten, die Politiker auf Linie bringen. Und sie hat Medien auf ihrer Seite, die jede Friedensinitiative als weltfremd abtun. Das Ergebnis: Die Diskussion dreht sich immer um neue Waffenlieferungen, um höhere Verteidigungshaushalte, um die „Notwendigkeit“, sich auf Kriege vorzubereiten – aber nie um die Frage, wie man sie verhindern kann.

Warum? Weil sich zu wenige trauen, die eigentliche Frage zu stellen: Wem nützt dieser ewige Kreislauf aus Bedrohung, Aufrüstung und Eskalation? Und was sagt es über unsere Gesellschaft aus, dass Frieden nicht annähernd so viele Ressourcen bekommt wie die Vorbereitung auf den nächsten Krieg?

Politik ist eine Frage der Prioritäten. Und solange der Krieg als „notwendig“ verkauft wird, während der Frieden als naiv belächelt wird, bleibt alles beim Alten.

Dies ist ein Playdoyer für mehr politische Bildung, die ja überall zu kurz kommt, ebenso wie für die Notwendigkeit einer neuen Friedensbewegung! 

Tips, Hinweise oder Anregungen an Arne Petrich

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