Sanfte Hügel, strahlender Sonnenschein, ertragreiche Weinberge und eine Fülle an Geschichte – Bad Kösen, die „Toskana des Ostens“, ist ein Juwel in der Region zwischen Bad Sulza, Naumburg, Jena und Weimar. In diesem Bericht wird die Schönheit und die bedeutenden historischen Stätten dieses charmanten Ortes erkundet, der nur 70 Kilometer südwestlich von Leipzig liegt und zur Stadt Naumburg gehört.
Das Video zeigt eindrucksvoll, wie sich Bad Kösen um das historische Gradierwerk und weitere kulturelle Sehenswürdigkeiten gruppiert. Dieses Gradierwerk, erbaut im Jahr 1770, erstreckt sich über 320 Meter und erreicht eine Höhe von fast 20 Metern. Es wurde aus Baumstämmen und Schwarzdornreisig errichtet, um eine fünfprozentige Sole über die Reisigstränge rieseln zu lassen. Doch um die Funktionsweise des Gradierwerks zu verstehen, muss man zum Ufer der Saale gehen, wo ein bemerkenswertes Radhaus mit Wasserrad steht. Dieses, im 18. Jahrhundert errichtete Bauwerk, nutzt die Kraft des Wassers, um ein Doppelfeldgestänge in Bewegung zu setzen, das die Sole 180 Meter hoch pumpt.
Das beeindruckende technische Erbe des 18. Jahrhunderts wird durch die Erzählungen des Geologen Johann Borlach lebendig, der zwischen 1731 und 1735 den Borlachschacht anlegte. In diesem Schacht wurde die Sole gefördert, die dann durch Kolbenpumpen in das Gradierwerk geleitet wurde. Hier, in Bad Kösen, wird die Sole weiter angereichert, während sie über das Reisig rieselt. Durch die Einwirkung von Wind und Sonne verdunstet ein Teil des Wassers, und die Salzkonzentration steigt auf bis zu acht Prozent.
Bad Kösen, einst ein beschauliches Vorwerk des Zisterzienserklosters Pforta, entwickelte sich ab 1730 zur Salzgewinnung und wurde ab 1850 zu einem beliebten Kurort. Historische Persönlichkeiten wie Franz Liszt und Theodor Fontane waren hier Kurgäste. In der Zeit der DDR war Bad Kösen als „Volkssolbad“ bekannt und vor allem für Kinderkuren beliebt.
Ein weiteres Highlight des Videos ist die Kösener Spielzeugmanufaktur, die seit der Enteignung der Puppenmacherin Käthe Kruse im Jahr 1952 hier Plüschtiere herstellt. Käthe Kruse lebte von 1912 bis 1952 in Bad Kösen und schuf hier ihre berühmten Puppen, die aufgrund ihrer beweglichen Gliedmaßen und lebensechten Gesichter geschätzt wurden. Die Manufaktur zeugt von der Tradition und dem Erbe der Puppenkunst in dieser Region.
Besucher der Kösener Spielzeugmanufaktur haben die Gelegenheit, Käthe Kruses Puppen und die dazugehörigen Geschichten zu bewundern. Ihre Werkstatt befand sich in einem Haus in der Straße „Am Rechenberg“, und viele ihrer Puppen wurden nach den Vorbildern ihrer eigenen Kinder gefertigt. Diese Verbindung zur Kindheit und die liebevolle Handarbeit machen die Puppen zu etwas ganz Besonderem.
Die Geschichte von Bad Kösen ist jedoch nicht nur mit dem Gradierwerk und der Puppenmacherei verbunden. Die Ruine der Rudelsburg, gegenüber dem Ufer der Saale, ist ein weiteres bedeutendes Wahrzeichen der Region. Diese Höhenburg, die im 30-jährigen Krieg zerstört wurde, diente früher der Sicherung der Handelswege und zieht heute Besucher mit ihrer beeindruckenden Gastronomie und dem kleinen Burghof an. Die Rudelsburg war ein beliebter Treffpunkt von Romantikern und Studenten, und das berühmte Volkslied „An der Saale hellem Strande“ wurde hier von dem Studenten Franz Kugler verfasst.
Darüber hinaus ist das ehemalige Zisterzienserkloster Pforta von historischer Bedeutung. Gegründet im Jahr 1137, wurde es im 16. Jahrhundert zur Schule umfunktioniert und gilt als eine der ersten staatlichen Schulen Deutschlands. Hier wurden bedeutende Persönlichkeiten wie Friedrich Gottlieb Klopstock und Johann Gottlieb Fichte ausgebildet. Das Kloster und seine historischen Gebäude, wie das Gotische Haus und die Abtskapelle, zeugen von einer reichen akademischen Tradition.
Die Kombination aus Naturschönheit, faszinierender Geschichte und kulturellem Erbe macht Bad Kösen zu einem lohnenden Ziel für Reisende und Geschichtsinteressierte. Der Ort zeigt eindrucksvoll, wie Natur und Geschichte miteinander verwoben sind und bietet ein Erlebnis, das in die Vergangenheit eintaucht. In diesem Video werden die verschiedenen Facetten von Bad Kösen lebendig und laden dazu ein, diese „Toskana des Ostens“ selbst zu entdecken. Die sanften Hügel, die Sonne und der Wein umrahmen die ergreifende Geschichte, die in jedem Stein und in jeder Geschichte des Ortes weiterlebt.