Thüringen | Jena. In diesen Tagen merken wir es alle. Bald ist Sommer – die hohen Temperaturen sind schon da. Viele Möglichkeiten, in der erhitzten Stadt etwas kühlere Orte zu finden, ist schwierig. So wurde nach einer kurzen Zeit der Öffnung des eigens dafür eingerichteten Pocket Parks an der Sparkasse diese kleine, grüne Oase wieder verschlossen. Begrünung von Haltestellendächern hinken auch hier in Jena nach.
Am 15. Juni tagt der Jenaer Stadtrat. Ein Bürger fragt nach der Umsetzung von Grünen Gleisen. Diese spezielle Gleisbegrünung kann an Weichen, gemeinsamer Nutzung mit dem Bus- oder übrigen Verkehr oder aus Sicherheitsgründen nicht überall bewerkstelligt werden. Ein Bericht aus dem Oktober 2021 (Berichtsvorlage Nr. 21/1133-BE) zählt die Abschnitte im Bereich zwischen Lobeda-Ost und Lobeda-West, Winzerla und Ringwiese, Felsenkeller und Puschkinplatz sowie Scharnhorststraße und Naumburger Straße auf. 32.000 m2 Beton- und Schotterflächen könnten somit entsiegelt werden. Die Begrünung ist dabei nicht nur eine optische Aufwertung der Gleisanlagen, sie senkt auch die Temperatur und den Lärm an dieser Stelle.
Ob und wann es wie in Gera oder Gotha Rasengrün geben wird, ist noch offen. Vielleicht gibt es am Mittwoch Antworten auf die Bürgeranfrage im Stadtrat.
Hier sind die Fragen:
Wie ist der aktuelle Stand und die geplante Entwicklung in der Umsetzung von Grün-/ bzw. Rasengleisen für Jena? Bezugnahme auf Berichtsvorlage Nr. 21/1133-BE vom 12.10.2021.
Unterfragen:
1. Wie ist der Status, bzw. die Ergebnisse des erwähnten Pilotprojektes „Grüngleise in Jena Ost“ im Rahmen des Lärmaktionsplanes 2018? Wenn sinnvoll, bitte ich um Anfügen von Bildern.
2. Welche Möglichkeiten gibt es, um die in der Berichtsvorlage nicht näher genannten „Sicherheitsaspekte“ zu entschärfen und Rasengleise auch dort sicher zu ermöglichen?
3. Bezüglich der in der Berichtsvorlage erwähnten Ausschlussgründe für Rasengleise „Verschattung“, „Mitnutzung durch Fußgänger“ und „Mitnutzung durch Busse“:
Welche Möglichkeiten gibt es, diese Ausschlussgründe zu beheben und wie bewerten Sie diese? Ich denke hier beispielsweise an angepasste Vegetation für Halbschatten (Bodendecker), Überquerungsangebote für Fußgänger (eine andere „Mitnutzung“ erschließt sich mir hier nicht) oder eine großzügige Aussparung/Beibehaltung von Versiegelung von Haltestellen oder anderen tatsächlich befahrenen Abschnitten, da Busse oftmals nicht die kompletten Streckenabschnitte der Straßenbahn benötigen (zum Beispiel oberer Teil der Karl-Liebknecht-Straße, in welcher der Bus bis auf das Anfahren der Haltestellen auf der Straße bleibt).